Entdecken Sie Probleme, wo keine sind
Viele Christen haben, seltsam schwebend zwischen Furcht und Lust, ein Gespür oder einen Instinkt dafür, dass das Böse in den unwahrscheinlichsten Nischen und Spalten des Alltags lauern und darauf warten könnte, den arglosen Gläubigen von hinten zu überfallen. Gemeindelebenskünstler und -künstlerinnen, die andere durch das gesprochene oder geschriebene Wort beeinflussen wollen, sollten sich dieser Neigung bewusst sein und sie hin und wieder bei ihrer Arbeit ins Spiel bringen. Als Beispiel führe ich einige Leseproben aus einem Zeitschriftenartikel an, den ich für die Frühjahrsausgabe 2001 der Zeitschrift Christliche Alpha-Familien des 21. Jahrhunderts geschrieben habe. Er zog über hundert Dankesbriefe nach sich und sorgte, wie ich in aller Bescheidenheit andeuten möchte, vermutlich dafür, dass sich in jener ganzen Jahreszeit erheblich weniger christliche Menschen in der Landschaft verstreut fanden.
»Fallera« oder »Fall nicht rein!«
Durham Steadman beleuchtet die versteckten Gefahren eines einfachen Frühlingsspaziergangs
Sie machen sich auf zu einem netten Spaziergang, um einen jener herrlichen Frühlingstage zu genießen, die wir alle so sehr lieben. Der Himmel ist blau, die Sonne lacht, und Lämmchen tollen auf den Weiden um ihre Mütter herum. Die blauen, gelben und weißen Blüten spüren, dass der lange, kalte Winter endlich zu Ende ist, und öffnen vorsichtig ihre zutraulichen Gesichter, um die Wärme der Aprilsonne in sich aufzunehmen und zu genießen. Die ganze Schöpfung scheint über das allenthalben neu aufbrechende Leben zu jubeln. Was könnte unschuldiger und reiner sein als ein Spaziergang durch die Frühlingslandschaft? Da ist doch sicher nichts dabei, was einem arglosen Gläubigen Sorgen machen müsste – oder?
Eilen Sie vorbei
Plötzlich fällt Ihr Blick auf eine Stelle am Wegesrand, die von einem grünen Gewächs überzogen ist. Sie knien sich hin, um sich das genauer anzusehen, fasziniert von den kleinen, herzförmigen Blättern, von denen jeweils drei auf den hauchzarten Stielen angeordnet sind. Es handelt sich um die zu den Leguminosen gehörige Futterpflanze der Gattung Trifolium, volkstümlich »Klee« genannt, und dem Satan vertraut als unauffälliges Mittel, um Gläubige zur Sünde zu verführen. Ist jenes seltene vierblättrige Exemplar, das Sie dort gerade außerhalb der Reichweite Ihrer Hand entdecken, ein heidnisches Glückssymbol? Und wenn? Unser Vertrauen ruht nicht auf oberflächlichem Aberglauben, wenn auch der Teufel stets versuchen wird, uns mit solchen Versuchungen den Kopf zu verdrehen. Ziehen Sie Ihre Hand zurück und eilen Sie in Zukunft an dem Klee vorbei, wenn Sie Gott wahrhaft ehren möchten.
Graue Himmel
Aber es kann doch sicher nichts schaden, so fragen Sie, wenn ich mich im weiteren Verlauf meines Spaziergangs an dem herrlich leuchtenden Blau des wolkenlosen Himmels erfreue?
Mag sein, lieber Freund, aber möchte uns nicht der Herr daran erinnern, dass es viele Brüder und Schwestern gibt, die aus Niedergeschlagenheit oder Verzweiflung nichts als graue Himmel über den trostlosen Horizonten ihres Lebens sehen? Wollen Sie jene Menschen in Not so schnell um Ihres eigenen Vergnügens willen vergessen? Die Augen des Fleisches mögen einen blauen Himmel sehen, doch richten Sie in Gehorsam und geschwisterlicher Liebe die Augen Ihres Geistes auf schwarze, dräuende Wolken, die den Himmel füllen und das Land mit Sturm und Hagel und peitschendem Regen bedrohen. Erfahren Sie die wahre Freude des Gehorsams.
Okkulte Formen
Nun, möchten Sie mir jetzt vielleicht sagen, ich will gerne in diesen Dingen gehorsam sein, aber es ist doch sicher nichts Falsches daran, still dahinzuschlendern und die Bäume und Felder und die wilden und zahmen Geschöpfe zu betrachten, an denen ich vorbeikomme?
Lassen Sie mich mit einer Gegenfrage antworten. Soll die Schrift gar keinen Einfluss darauf haben, wie wir unser Leben führen? Im zweiundzwanzigsten Kapitel des zweiten Buches der Könige lesen wir von dem achtjährigen König Josia: »Und er tat, was dem Herrn wohlgefiel, und wandelte ganz in dem Wege seines Vaters David und wich nicht davon ab, weder zur Rechten noch zur Linken.«
Und so müssen natürlich auch wir wandeln. Brüder und Schwestern, würden Sie sich zur Linken und zur Rechten wenden, während Sie durch die Landschaft wandern, so würden Sie die Weisheit dieser Schriftmahnung erkennen. Sie würden Äste sehen, verwrungen zu gequälten okkulten Formen, Rinder, gehörnt wie der Teufel selbst, Kaninchen, die vom Geist der Unzucht besessen sind, und knospende Früchte, die einst den tropfenden Saft der Verführung und der Sünde symbolisieren werden.
Fünf hilfreiche Hinweise für die Planung
Ihres Frühlingsspaziergangs
(1) Riskieren Sie niemals einen Spaziergang über Land ohne Begleitung. Es ist viel leichter, das Böse und die Versuchung zu bekämpfen, wenn Sie von einem gleichgesinnten Freund begleitet werden.
(2) Machen Sie sich nicht in der Absicht auf den Weg, aus Ihrem Spaziergang irgendwelche persönliche Befriedigung zu schöpfen. Geben Sie das ganze Unterfangen an Gott ab, bevor Sie aufbrechen, und lassen Sie ihn entscheiden, welcher Gebrauch am besten davon zu machen ist.
(3) Vermeiden Sie es, irgendetwas anzuschauen. Warum wollen Sie sich unnötige Probleme einhandeln? Schauen Sie nur gerade aus und beten Sie um Schutz vor allem, was Sie umgibt. Wie wäre es, wenn Sie und Ihr Freund sich einigen, abwechselnd mit geschlossenen Augen zu gehen?
(4) Erliegen Sie nicht der Versuchung, sich sklavisch an eine Karte oder Wegbeschreibung zu halten. Der Herr ist es, der uns führt, und er wird dafür sorgen, dass wir an dem Ziel ankommen, das er uns bestimmt hat. Wie spät und dunkel es auch werden mag und wie verirrt und hungrig und verwirrt wir uns auch fühlen mögen, verlassen Sie sich darauf, dass dies nur Lügen sind, die uns entmutigen sollen, und dass wir, wenn wir treu am Glauben festhalten, genau dort ankommen werden, wo Gott uns haben möchte.
(5) Vergessen Sie nicht, es zu genießen!
Christliche Bücher schreiben
Es ist wichtig, sich klarzumachen, dass aus Sicht von Gemeindelebenskünstlern und -künstlerinnen nur drei Aspekte eines jeglichen christlichen Buches von Bedeutung oder Interesse sind. Diese sind das Cover, der Rückumschlag und die ersten zwei oder drei Absätze. Der eigentliche Inhalt, den man sich immer noch im letzten Moment aus den Fingern saugen kann, nachdem die eigentliche Arbeit getan ist, ist kaum von Belang. Viele christliche Autoren, die nichts von formaler Gemeindelebenskunst verstehen, vergeuden ihre Zeit damit, gewissermaßen das Rad neu zu erfinden. Angesichts dessen ist es für Gemeindelebenskünstler und -künstlerinnen leicht ersichtlich, wie wesentlich es für die Leser ist, vor der Erkenntnis geschützt zu werden, dass sie im Begriff sind, dasselbe Buch zum fünften oder sechsten Mal zu lesen, wenn auch in leicht veränderter Form.
Die Titelgestaltung und insbesondere der Titel selbst sollten die Verheißung enthalten, ein Problem zu lösen, dass für seine Unlösbarkeit berüchtigt ist. Mein bisher erfolgreichstes Buch trug einen packenden Titel in leicht erhabenen, pechschwarzen Großbuchstaben auf weißem Hintergrund.
ZWEIFEL ZERSTÖREN
Wie Sie in weniger als sechs Wochen zu einem totalen, unerschütterlichen Glauben kommen
Außerdem enthält das Cover einen weiteren starken Anreiz für potenzielle Leser:
Ein lebensveränderndes Buch …
Diese nützliche Aufschrift, die natürlich vor der Abfassung des Buches ausgewählt wurde, stammt aus einem Vorrat universell verwendbarer Coverphrasen, die ich im Lauf der Jahre zusammengestellt habe (die vollständige Liste ist erhältlich beim Institut für Gemeindelebenskunst zum Preis von drei Pfund einschließlich Porto und Verpackung). Fügen Sie stets die drei Punkte am Ende der Phrase hinzu, da sie durchblicken lassen, dies sei nur ein winziger Auszug aus einer viel längeren und vollständigeren Liste von Komplimenten von irgendjemandem.
Einige weitere Möglichkeiten:
Ein gigantischer Schritt nach vorn für