Meine besten Hausmittel. Christine Reiler. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Christine Reiler
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Эзотерика
Год издания: 0
isbn: 9783990405901
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egal und ich war dankbar für jede Möglichkeit der Schmerzlinderung.

       „Ach ja, verwenden Sie bei der Zubereitung kein Holzbrett und keinen Nudelwalker, der Kohlsaft kann sich dort richtig festfressen und Ihre nächsten Kekse haben dann womöglich einen etwas befremdlichen Beigeschmack.“

      EXKURS WICKEL UND AUFLAGEN

      Beide Helden der Überschrift gehören zur selben Hausmittel-Familie, nämlich zu den „Durch-die-Haut-Wirkenden“. Während man den Wickel um einen ganzen Körperteil oder sogar um den ganzen Körper wickelt, wird die Auflage auf eine bestimmte Körperregion aufgelegt: Wadenwickel etwa führen rund um den Unterschenkel, eine Zwiebelauflage gegen Ohrenschmerzen liegt auf den Lauschern.

      Üblicherweise setzt man mit Wickel und Auflage auf zwei unterschiedliche Kräfte:

      –auf die Wirksamkeit des Verpackten, z. B. der Kräuter, Zwiebeln usw.

      –auf die Temperatur

      Kalte Wickel und Auflagen werden meist bei akuten Beschwerden wie z. B. bei Sportverletzungen, Sonnenbrand oder Entzündungen angewandt, aber auch bei Fieber. Achtung: Kalt heißt hier nicht immer eiskalt, in vielen Fällen bedeutet es einfach kühl oder kühler als die Körpertemperatur! Durch die Körperwärme verdunstet die Feuchtigkeit und bleiben die kalten Wickel länger am Körper, wärmen sie sogar.

      Warme Wickel und Auflagen werden hingegen hauptsächlich bei chronischen Beschwerden eingesetzt, da sie die Durchblutung anregen, z. B. bei Gelenks- oder Rückenschmerzen. Auch warm ist relativ, wirklich heiß darf’s jedoch NIE werden!

      Generell aber gilt: So wie man es am liebsten mag, ist es richtig. Empfinden Sie kalte Wickel als angenehm? Dann probieren Sie es bitte mit Coolness! Präferieren Sie warme Auflagen? Dann bitte frei nach dem Motto „Some like it hot“!

      STOFF UND STOFFE – WAS MAN ZUM WICKELN UND AUFLEGEN BRAUCHT

      –Ein wirksames Heilmittel: Die Palette reicht von Topfen über Kren, Apfelessig usw. bis zum schlichten Wasser

      –Tücher aus atmungsaktiven Naturmaterialien wie Leinen oder Baumwolle, Gaze, ein Handtuch …

      Bei der Auswahl kommt es natürlich darauf an, welche Art von Wickel oder Auflage Sie planen. Und nicht immer muss es das dreiteilige Gesamtpaket wie unten sein, manchmal reichen zwei Tücher, manchmal dürfen es auch vier sein – je nach eigenem Gutdünken und Wickelart.

      FÜR WUNDSCHUTZ & CO

      Eine Kompresse ist eine um einiges schlankere Verwandte einer Auflage. In erster Linie dient sie als Wundschutz, wobei sie meist mit einem Verband fixiert wird, zudem eignet sie sich als Abdeckung nach dem Auftragen einer Salbe.

      Eine Sonderform stellen Kalt- oder Warmkompressen dar. Wir kennen sie z. B. als praktische Gelbeutel, die im Kühlschrank oder Wasserbad auf die entsprechende Temperatur gebracht werden. Als Kaltauflage helfen sie etwa bei Entzündungen und Sportverletzungen, als warmes Pendant bei Rückenschmerzen & Co.

      UND SO GEHT’S: ES WIRD GEWICKELT ODER GELEGT!

      –Beträufeln Sie das Innentuch gut mit Flüssigkeit (Tinktur, Tee, Wasser etc.) und wringen Sie es dann, wenn notwendig, leicht aus oder bestreichen bzw. belegen Sie das Innentuch mit dem Wirkstoff (Topfen, Zwiebelstücken etc.) und falten Sie es dann so zusammen, dass der Inhalt gut, aber nur leicht bedeckt ist. Bei einem Kohlwickel ist quasi das Kohlblatt auch schon das Innentuch!

      –Legen Sie das Innentuch direkt auf die betroffene Körperstelle – prüfen Sie vorher IMMER, ob die Temperatur angenehm ist! – und decken Sie es mit einem Zwischentuch ab. Achten Sie darauf, dass sich zwischen Heilmittel und Haut nur ein bis zwei Stoffschichten befinden, damit das Mittel auch wirklich seine volle Kraft einsetzen kann.

      –Binden Sie bei Bedarf ein Außentuch so um, dass es locker sitzt, Wickel oder Auflage aber dennoch gut fixiert sind.

      WAS IST ZU BEACHTEN?

      Die ersten beiden Punkte sind besonders wichtig, wenn Ihr Schützling während der Behandlung liegen bleiben muss.

      –Muss die Patientin/der Patient auf die Toilette? Nicht, dass da ein Unglück geschieht, ein Wickel kann ja auch einmal etwas länger dauern.

      –Sind Tee/Wasser etc. griffbereit?

      –Wird der Wickel als angenehm empfunden oder ist er zu kalt, zu heiß, zu eng oder zu locker, wie reagiert die Haut?

      –Während der Einwirkzeit: Fühlt sich die Situation noch gut an? Wenn nicht: Beenden Sie sie!

      –Lässt die wärmende oder kühlende Wirkung nach? Dann weg mit Wickel oder Auflage!

      –Ist eine Wiederholung angesagt? Oder sogar mehrere? Akute Kälteanwendungen können z. B. öfter durchgeführt werden.

      PERSÖNLICHES

      MAMA, WAS PASSIERT DENN DA?

       Kinder haben ja oft die Tendenz, auf Hausmittel erst einmal zu pfeifen. Zumindest meine – da heißt es mit Nachdruck „Nein!“, wenn ich mit all den gut gemeinten Maßnahmen loslegen will. Ich versuche dann zu erklären, warum ein Wickel oder was auch immer helfen kann und wie die ganze Prozedur Schritt für Schritt ablaufen wird. Wenn das alles nichts hilft, besteche ich die beiden schon mal mit zehn Minuten Fernsehen, da halten sie schön still, oder mit einem Gummibärchen. Erziehungstechnisch ist das vielleicht fragwürdig, aber besondere Situationen erfordern eben besondere Maßnahmen.

      HILFE AUS DEM SUPERMARKT

      Topfenwickel sind ein gutes Beispiel dafür, dass sich Helferlein für unser Wohlbefinden auch in den (Kühl-)Regalen von Supermärkten finden. Und das heißt zweierlei: Sie sind leicht verfügbar – und sie sind günstig (nicht nur für die Gesundheit, sondern auch für die Brieftasche).

      MUSKELKATER

      Warum es zu einem Muskelkater kommt, darüber streiten die Wissenschaftler immer noch. Übertreibe man es mit dem sportlichen Einsatz, komme es – als Schutzmechanismus des Körpers – zu einer übersäuerten Muskulatur, die zu einer Ruhepause zwinge, sagen die einen. Gegen die Theorie spricht allerdings, dass Milchsäure (Laktat) schon bald nach der Bewegung völlig abgebaut ist, der Muskelkater jedoch oft erst Stunden später spürbar wird und sehr viel länger anhält – genauer gesagt etwa drei bis fünf Tage. Die anderen behaupten, Ursache eines Muskelkaters seien mikrofeine Risse in der Zellstruktur der Muskelzellen. Dabei würden Bruchstücke freigesetzt, die winzige Entzündungen und damit die typischen Muskelschmerzen hervorriefen.

      Wie dem auch sei: Ist der Muskelkater nach ein paar Tagen nicht verschwunden, sollte man abklären lassen, ob nicht doch eine Zerrung oder ein Muskelfaserriss mitspielen.

      GEDULD UND VERZICHT

      So weit, so gut … aber was hilft jetzt wirklich gegen die lästigen Schmerzen? Prinzipiell gilt: Geduldig warten und bis zur Ausheilung tunlichst auf jene Bewegungen verzichten, die einem den Muskelkater beschert haben.

      WÄRME