Osteopathische Diagnostik und Therapie. John Martin Littlejohn. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: John Martin Littlejohn
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Медицина
Год издания: 0
isbn: 9783941523357
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aus und wiederholen Sie dies für einige Sekunden.

      vi. Delirium. Am besten wird dies durch die Zirkulation des Gehirns behandelt, indem die vasomotorische Aktivität durch die drei zervikalen vegetativen Ganglien stimuliert wird.

      4. Genesung. Während dieses Stadiums sollte der Patient sorgfältig beobachtet werden. Geben Sie dem Patienten über 10 Tage nur leichte flüssige Nahrung. Dann beginnen Sie mit der Verordnung halbfester Nahrung, weil die Darmwände noch schwach und die Drüsen labil sind – es besteht daher eine Neigung zum Reißen, falls feste Nahrung verwendet wird.

      Es ist möglich, dass Diarrhö und Verstopfung auftreten. Die Verstopfung geht auf die verminderte Peristaltik und eine defiziente Leberaktion zurück. Behandeln Sie dies durch den Bereich der Nervi splanchnici, insbesondere auf der rechten Seite. Die Diarrhö geht auf die Irritation der toxischen Produkte zurück, die noch im Zirkulationssystem zurückgehalten werden. Behandeln Sie dies durch hemmende Behandlung am oberen Thorakalen und lumbalen Bereich. Und stimulieren Sie die Zirkulation des Abdomens, um die toxischen Produkte abzutransportieren.

      Darin bestehen die Behandlungen, die der Überprüfung Stand gehalten haben. Der reguläre Arzt kann sagen, ein Typhuspatient könne diese Behandlung nicht aushalten. Die Behandlungen sind alle leicht und müssen nicht das Gleichgewicht des Patienten stören. Die Dame, die wir wegen Blutung der Eingeweide nach einer 24-stündigen medizinischen Behandlung behandelten, war zu schwach, um ihre Arme anzuheben, doch eine halbe Stunde nach der hemmenden Behandlung war sie fähig, sich angelehnt aufzusetzen.

      Wir haben diese kurze Beschreibung nicht als empirische Besonderheit aufgestellt. Die spezifischen Punkte sind alle in besonderen Fällen überprüft worden. Jedes Individuum muss für sich selbst entsprechend der aufgestellten Prinzipien betrachtet werden.26 Die Heilmittel müssen angewendet werden, nachdem wir den Zustand des einzelnen Patienten sorgfältig untersucht haben. Wir sollten uns stets daran erinnern, dass wir beim Behandeln der Patienten das Zentrale Nervensystem ansprechen und dass wir in der Hauptsache der Natur helfen, die Erkrankung zu überwinden, die Störungen zu überwältigen und Ordnung im System aufzubauen. Mit diesen Aspekten im Kopf wendet der Osteopath schlicht seinen Genius und seine Kunstfertigkeit bei der Behandlung seines Patienten an. Und er folgt keinen kodifizierten Behandlungsregeln. Wir haben also die Heilmaßnahmen vorgeschlagen, die schon überprüft worden sind.

      Typhus ist auch als Lagerfieber, Gefängnisfieber, Schiffsfieber, Fleckfieber usf. bekannt.

      Ätiologie

      Zurückzuführen ist diese Erkrankung auf Überbevölkerung und Armut, verbunden mit geringer Beachtung von Belüftung, Hygiene usf., sowie auf den Verzehr ungesunder oder verdorbener Lebensmittel oder auf einseitige Ernährung.

      Typhus stellt eine akute, kontagiöse Infektionserkrankung dar, die charakterisiert ist durch:

      1. plötzliches Auftreten – sogar Hysterie28,

      2. fleckigen29 Ausschlag,

      3. markante Nervensymptome – und

      4. hohe Temperatur.

      So plötzlich, wie sie beginnt, endet sie auch. In der Regel wird sie durch eine Krise etwa am Ende der zweiten Woche abgeschlossen. Dauert sie länger, verzögert sich die Krise. Typhusfieber bzw. Fleckfieber ist von meningealem Fleckfieber zu unterscheiden. Bei letzterem treten die Flecken nur beidseitig entlang der Wirbelsäule auf.

      Pathologisch intoxikiert das System aufgrund Zufuhr verrotteter Nahrung. Die Flecken sind weiß mit Rot auf rötlichem Untergrund.

      Pathologie

      Die Pathologie von Typhus – wie zu Beginn gezeigt:30

      1. Hyperämie und Hyperplasie der Lymphfollikel.

      2. Selten Ulzeration.

      3. Das Blut ist dunkel gefärbt, was einen fehlernährten Zustand der Gewebe sowie einen anämischen Blutzustand anzeigt; das Blutelement Fibrin ist vermindert. Häufig besteht eine Tendenz zu hypostatischer, auf Blutunreinheit beruhender Stauung, aber kein Thrombus.

      4. Bei diesem Fall von hypostatischer Stauung agiert das Blut als Reizmittel und beeinflusst die Nerven. Es gibt

      a. bisweilen einen durch den hypostatischen Blutzustand in den Bronchienröhren ausgelösten bronchialen Katarrh – die Ursache von Todesfällen.

      b. Zu den betroffenen Organen gehören auch Leber, Milz und Nieren. Sie vergrößern sich, werden weich und schlaff – eine Folge der oben beschriebenen Hypostase und Infiltration des Blutes in den Bronchienröhren sowie des Blutes in der Substanz der Organe.

      Symptome

      Die Inkubations- bzw. Entwicklungsphase beträgt bei Typhus etwa 12–14 Tage, was auf den schlagartigen Anfang der Erkrankung zurückzuführen ist.

      1. Es beginnt im Allgemeinen mit einem einzelnen oder einer ganzen Reihe von Kälteschauern oder mit einem einzelnen bzw. einer Reihe von Schüttelfrösten, verursacht durch Koagulation des Muskelserums.

      2. Im Anschluss daran erhöht sich die Temperatur auf etwa 40 oder 41 Grad Celsius.

      3. Dazu kommen intensive Kopfschmerzen und grundsätzlich im Rücken auftretende Muskelschmerzen. Dabei ist der Patient äußerst unruhig und es fällt ihm schwer zu stehen oder zu liegen.

      4. Reaktion des Herzens und des Kreislaufs. Es tritt eine plötzliche Vielfalt an Pulsen auf, ein schneller, heftiger Puls, gefolgt von einem schwachen.

      5. Dann kommt es zu schwerem Erbrechen und starker Übelkeit, verbunden mit Hyperämie der Körperoberfläche, geröteten Augen usw.

      6. Schließlich wird der Patient blass, seine Augen sind glänzend und starr und scheinen in die Höhlen zu sinken. In diesem Stadium besteht großer Durst, begleitet von Delirium und Harnverhalt.

      Ausschlag erscheint bei Typhus am dritten Tag, und zwar am Abdomen, an der Brust und gelegentlich am gesamten Körper mit Ausnahme des Gesichtes. Es gibt zwei Typen von Ausschlägen:

      1. einen rosafarbenen, so wie der bei Typhusfieber und hervorgerufen durch die gleiche Ursache; er verschwindet auf Druck,

      2. fleckenartige Punkte auf rotem Untergrund.

      In der zweiten Woche besteht weiterhin großer Durst und es kommt zu einem durch Lähmung der Blasennerven verursachten Harnverhalt. Es besteht auch eine Tendenz zur Muskellähmung. Mühevolles Atmen, begleitet von einer schwachen Herzaktivität, ist ein wichtiges Symptom, das den Verlust der Harmonie zwischen Atmung und Herztätigkeit anzeigt. Während der zweiten Woche schwankt die Temperatur zwischen etwa 40,5 und 42,5 Grad Celsius.

      Behandlung

      In der abortiven Phase von Typhus ähnelt dessen Behandlung sehr der von Typhusfieber.

      1. Verschaffen Sie dem Typhus-Patienten bei der Behandlung so viel frische Luft wie möglich. Beseitigen Sie alle Ursachen der Erregbarkeit.

      2. Halten Sie das respiratorische System offen. Behandlung Th2–Th7 – vasomotorisch.

      3. Sofern die Temperatur hoch ist, wenden Sie das Schwammbad an und behandeln das Fieber mit Hilfe von hemmendem Druck am Subokziput und im oberen zervikalen Bereich bis C4.

      4. Behandeln Sie den Patienten gegen Schwäche, stimulieren Sie das Herz von zwei Zentren aus;

      a. indirekt vom ersten im oberen zervikalen Bereich – und

      b. direkt vom Bereich der Nervi splanchnici.

      5. Stimulieren Sie das Vegetative Nervensystem von beiden Enden der Wirbelsäule