Hoof wie es früher einmal war. Dieter Kremp. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Dieter Kremp
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Историческая литература
Год издания: 0
isbn: 9783961451814
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„Ache“, woraus später das Wort „Aue“ („Au“) wurde, lateinisch „aqua“ (= Wasser). Unterhalb der „Aacht“ ist ja die Wiesenaue des Betzelbaches. Es gibt unter Umständen eine zweite Deutung des Wortes. Das Wort „Acht“ bedeutet „Bann“, „kirchliche Ausschließung“. Es kommt vom mittelhochdeutschen „ahte“, was „Verfolgung“ oder „ächten“ bedeutet. Schrifturkunden im Schultagebuch der Hoofer Schule besagen folgendes: Noch in den 1850er Jahren gab es in der „Aacht“ Frauen, die den uralten Brauch des „Brauchens“ (Handauflegen) pflegten. Marther Eltern kamen mit ihren fieberkranken Kindern zum „Brauchen“ in die „Aacht“. Sie wurden aus der Kirche ausgeschlossen.

      Betzelbach: Das Wort kommt vom mittelhochdeutschen „bet“ und vom althochdeutschen „beet“, was eigentlich „Bachbett“ bedeutet.

      Bruchwiese: „Bruch“ kommt aus dem mittelhochdeutschen „bruoh“, was „Sumpfboden“ oder „feuchte Wiese“ bedeutet. Hier fließt ja der Bruchwiesbach.

      Nebenhügel: (im Dorfmund „Näweziwwel“): Ein „Hügel“ ist in der Mundart ein „Hiwwel“ und „näwe“ („neben“) ist eben „daneben“. Als auf dem Nebenhügel die ersten Häuser gebaut wurden, lagen diese Häuser „auf dem Hügel neben dem Dorfkern“.

      Neue Straße: Die „Neue Straße“ hieß ganz früher „Neumeyerstraße, nach dem Bau des Hoofer Bahnhofs hieß sie „Bahnhofstraße“. Seit der Gebietsreform heißt sie „Neue Straße“, etwa in Anlehnung an „Neumeyerstraße“. War hier ganz früher einmal ein „Meier“, eine „Meierei“ (Milchwirtschaft)?

      Zum Staffel: „Staffel“ kommt aus dem mittelhochdeutschen „stafel“, was eigentlich „Stapel“, „Stapse“ oder „Stufe“ bedeutet. Es war auch eine „Steige“ oder „Steg“, der wahrscheinlich über den Grügelbach dort unten führte.

      Laubensiedlung: Siehe den Artikel über die „Geschichte der Laubensiedlung“!

      Eltzenberg: Bis 1976 hieß der Weg hinauf zur Fröhn „St. Wendeler Weg“. Hier hinauf führte der Weg dann durch das Tiefenbachtal nach St. Wendel, den ganz früher vor der Ostertalbahn die Berg- und Hüttenarbeiter nach St. Wendel zum Zug gingen. Der Weg führte aber auch früher zum St. Wendeler Markt, der von den Hoofern oft besucht wurde. Der Name „Eltzenberg“ (auf alten Flurkarten auch „Etzenberg“) bedeutet eigentlich „Berg der Elstern“. „Elstern“ sind im Volksmund „Atzele“. Auch heute gibt es hier noch viele Elstern.

      Behmbesch (auf alten Flurkarten noch „Pimbesch“ genannt: Der „Behmbesch“ ist ein Neubaugebiet, wo Mitte der 70er Jahre beim Ausbaggern keltische Brandgräber entdeckt wurden. Das Wort „Pimbesch“ kommt vom althochdeutschen Wort „pfrieme“ und vom mittelhochdeutschen „pfrimma“ und „brimma“, was ursprünglich „Ginster“ („Bremme“) und „Brombeere“ bedeutete. Der „Behmbesch“ war also früher ein mit Brombeersträuchern und Ginster bewachsene Stelle, die landwirtschaftlich nicht genutzt werden konnte. Unten im „Behmbesch“ ist ein alter zugeschütteter Grubenstollen, dessen Schlackenhalde ist dort, wo das Haus von „Kleeje Marga“ ist. „Besch“ bedeutet „Böschung“.

      „Im Quetterling“: Das Wort „Quetterling“ kommt von „Quaste“, mittelhochdeutsch „quast“, althochdeutsch „kvast“, was soviel wie „Gezweig“ oder „Bergwald“ bedeutet. Der „Quetterling“ war früher also einmal bewaldet. Und hier war einst eine keltische Siedlung, deren Brandgräber Mitte der 70er Jahre beim Bau eines Hauses entdeckt wurden.

      Ein Blick zurück: Bis im Oktober 1971 gab es in Hoof, wie auch in den anderen Dörfern im Ostertal, nur eine Straße mit Namen und durchnummerierten Häusern, die „Dorfstraße“, die auch mal Bahnhofstraße und ganz früher „Neumeyerstraße“ hieß. Heute heißt sie „Neue Straße“. Im Zuge des Ausbaues dieser Straße wurde leider 1964 die alte Lindenallee abgeholzt. (Auch die von Lehrer Böll Ende der 1890er Jahren gepflanzte Lindenallee in der Vorstadt wurde 1959 abgeholzt. In einen uralten Kastanienbaum vor „Awersch-Alt-Bauernhaus“ (seit 2013 abgerissen) in der damaligen Bahnhofstraße schlug 1963 ein Blitz ein, der den Baum fällte. Die frühere Nummerierung der einzelnen Häuser im Ort begann bei der Nummer 1 und setzte sich ringförmig durch den gesamten Ort fort bis zur Nummer des letzten Hauses. Im Oktober 1964 wurden alle Straßen mit den unterschiedlichen Straßennamen versehen.

       Erklärung, Herkunft und Bedeutung der alten Gewässernamen auf der Gemarkung Hoof

      Betzelbach: Mittelhochdeutsch „bet“, althochdeutsch „betti“ (= Bett, Beet), gotisch „bedi“, angelsächsisch „beet“. Noch im 18. Jahrhundert wird Bett und Beet oft nicht unterschieden. „Betzelbach“ oder auch „Betzenbach“ bedeutet also „Bachbett“. (Siehe auch „Betzenberg“ in Kaiserslautern und „Betzelhübel“ zwischen Steinbach und Ottweiler = Berge, wo Bäche entspringen).

      Bruchwiesbach: „Bruch“ = feuchte Wiese, Sumpfboden; siehe auch „Brühl“ = feuchte Quellflächen auf einem Hügel. Auch in Hoof gibt es eine Gewann „Im Brühl“. Im Volksmund heißt die Bruchwiesbach auch „Klamesbach“. Der Name „Klamesbach“ ist aber auf keiner Karte verzeichnet. „Klamesbach“ kommt von „Klamm“. Eine „Klamm“ ist eine Schlucht, eine Felsspalte (auch Bruch, Graben).

      Waldwieserfloß: Floß: althochdeutsch, mittelhochdeutsch „fleot“, „vloz“; bedeutet eigentlich „schwimmend“, also „fließend“, „Fluss“, der durch die Waldwiese fließt.

      Grügelbach: Althochdeutsch „gruobe“, mittelhochdeutsch „gruoba“, woraus im Nordhochdeutschen „Graben“, auch „Grube“ wird.

      Oster: 2 Deutungen: a) benannt nach der germanischen Frühlingsgöttin „Ostara“ oder „der Bach, der von Osten kommt“).

      „Hümes- oder Hiemesbach“: „Humus“ = fruchtbare Erde.

      Mühlquelle: Mühle: althochdeutsch „muli“, mittelhochdeutsch „mül“, eigentlich „mahlen“.

      Bornbach: Born = poetisch „Brunnen“ oder „Bronnen“. Ursprünglich „börnen“ = Viehtränke.

      Hasselbach (Haselbach): „Hasel“ = althochdeutsch „hasala“, mittelhochdeutsch „hasl“, angelsächsisch „hazel“; dort also Haselwald.

      Gerberbach: Althochdeutsch „garawen“, mittelhochdeutsch „garawo“ = „gerben“; eigentlich „gar“ = fertigmachen. (schon im 12. Jahrhundert „ledargarawo“ = Ledergerber.

      Neumühlenbach: Benannt nach der „Neumühle“, auf alten Karten „Naumühle“ (z. B. „Naumillersch Ilse“)

      Klingelbach: Hat mit dem Wort „klingeln“ auch etwas zu tun. Bedeutet aber „Klinker“ = „klinger“. Bedeutete früher „ein hartgebrannter, „klingender“ Ziegel. Im Klingelwald (also „Klinkerwald“) wurden früher Ziegelscherben gefunden, ein Beweis, dass hier früher ein römischer Gutshof stand.

      Achterbach: = „Bach in der Ache“. „Ache“ = poetisch „Au“ = „Aue“ (Wiesenaue). Eventuell auch andere Bedeutung! Siehe auch Flurname „In der Acht“ oder Straße „In der Aacht“! (Acht = ursprünglich „Bann“, „bannen“ = „ächten“)

      Kleebach in den „Kleewiesen“, braucht nicht erklärt zu werden.

      Aulesbach: Au = wasserumfassendes feuchtes Wiesenland. Oder es kommt von „aule“, ursprünglich nächtliche Viehhürde rund ums Haus.

      Triftwiesbach: „Trift“ kommt von „triff“ und „drift“ und „trieft“ = Weideplatz.

      Hasemerbach: „Hasenplatz“; Flur, wo früher viele Feldhasen waren. „Hase“: althochdeutsch „haso“, mittelhochdeutsch „hasas“, angelsächsisch „hasem“.

      Eltzenbach: Der Eltzenberg ist der „Berg der Elstern“. Elstern = im Volksmund „Atzele“.

      Auf