Im Jahr des Wolfes. Rex Schulz. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Rex Schulz
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Триллеры
Год издания: 0
isbn: 9783961451661
Скачать книгу
Luft, als sie sahen, was der Priester enthüllte.

      Er öffnete vorsichtig das Buch und erhob seine Stimme:

      „Brüder und Schwestern! Im zweiten Buch des Achim von Magdeburg steht geschrieben: Dreizehn werden den Anfang machen. Einer wird sich den Ungläubigen als Köder opfern, zwölf werden über sie herfallen. Gerüstet mit der Macht des Herrn werden sie Verderben über diese sündhafte Welt bringen, und das Feuer wird sie alle reinigen, und sie werden den Herrn als ihren einzig wahren Gott erkennen. Gar groß wird das Jammern und Klagen sein, doch die Macht unseres Herrn wird trotzdem unter sie fahren. Nur wer reinen Herzens ist, den wird das Feuer und das Schwert Gottes verschonen!

      Brüder und Schwestern, lasst uns jubilieren und voller Freude sein!

      Erneut wurden dreizehn Krieger geboren, um den Willen unseres Herrn in die Welt hinauszutragen.

      Bald, schon sehr bald werden diese Krieger bereit sein, in den heiligen Krieg zu ziehen!

      Und wir werden noch einmal dreizehn Krieger brauchen, für den nächsten heiligen Kampf, und wiederum dreizehn Krieger und wieder!

      Darum lasst uns heute feiern und den Herrn lobpreisen!

      Darum feiern wir heute erneut den heiligen Tag der Zeugung der Dreizehn!

      Bringt den Wein und die Jungfrauen!

      Amen!“

      Das „Amen“ der Gläubigen hallte dumpf von den Wänden des Doms wider.

      Mehrere Schwarzgekleidete erschienen mit Fässern von Wein und stellten sie vor den Altar. Aus einem Türchen tauchte eine lange Reihe junger Frauen auf.

      Die Menge johlte und schrie.

      Die Priester begannen, den Wein an die Menschen zu verteilen, die gierig den Traubensaft in sich hinein schütteten. Das Getränk war mit einem Aphrodisiakum präpariert worden und entfaltete prompt seine Wirkung. In kürzester Zeit fiel die Menge in ekstatische Verzückung!

      Die Jungfrauen steigerten noch die allgemeine Erregung der trunkenen Schar, indem sie ihre Brüste blitzen ließen und die Röcke hoben, um ihre Scham zu präsentieren.

      Die Kerle johlten, stürmten auf sie ein, und ein wildes Kopulieren fing an. Wer keine Jungfrau abbekommen hatte, schnappte sich einfach die Frau seines Nebenmannes, die ebenso bereitwillig ihren Körper darbot, denn sie wollten alle in dieser heiligen Nacht schwanger werden, um einen heiligen Krieger zu gebären. Alle Mitglieder der „Gemeinschaft rechtgläubiger Menschen“ wollten heute auf ihre Kosten kommen, und jeder entblößte seinen steifen Schwanz, und jede griff sich den nächsten, der sich ihr entgegenreckte.

      Auch die Priester beteiligten sich an dieser wüsten heiligen Orgie und lustvolles Stöhnen und spitze orgiastische Schreie erfüllten das Gotteshaus.

      Wer seinen Schuss getan hatte, paarte sich mit der Nächsten, die sich ihm bereits entgegenwarf, und dann mit der Nächsten. Und während dieses Zeugungsrausches priesen sie ihren Herrn und dankten ihm.

      Die Wände des Tempels der Lust hallten wider von Geilheit und Lobpreisungen.

      Einzig der alte Priester wandte sich vom Geschehen ab und ging in seine kleine Kapelle, um für seine Brüder und Schwestern zu beten.

      Kniend bat er seinen Gott um Fruchtbarkeit der Frauen und gesundes Sperma der Männer, die an der Zeugung der neuen Krieger beteiligt waren.

      Da betrat eine Jungfrau die Kapelle, ihre Kleidung hing nur noch in Fetzen vom Leibe herab. Sie trat zum Priester, zwängte sich zwischen ihn und das meterhohe Tischchen seines Betstuhls, beugte sich kopfüber und hielt ihm ihren blanken Hintern vor das Gesicht. Ihre Schamlippen waren gerötet und glänzten feucht. Bereitwillig nahm der Priester ihren Leib an. Er fuhr lustvoll mit beiden Händen über ihre prallen Pobacken und ihre Scham. Kurz schob er ihr zwei Finger in die Vagina.

      „Meister! Nimm mich!“, stöhnte das Weib und spreizte ihre Beine noch weiter auseinander.

      Da zog er sich die schwarze Kutte vom Körper und sein erigierter Penis drang in die Frau vor ihm ein. Lustvoll schob er sich tief in ihre Vagina hinein. Dann nahm er die Geißel, welche an der Seite des Betstuhles hing, und hieb abwechselnd sich und der Dirne Gottes auf den Rücken.

      Bei jedem Schlag dankte er seinem Herrn und rief ihn an.

      Jedem Stoß seines Unterleibes folgten zwei Schläge mit der Geißel.

      Lustvolle spitze Schreie und geiles Stöhnen bildeten eine makabre Melodie mit dem rhythmischen Klatschen der Geißel.

      Als der Priester endlich seinen Samen in den Leib der Stöhnenden ergoss, standen beider Füße in einer Lache aus Blut.

       HAGALAZ – Hagel (Rune der Hexen und Zaunreiter)

       Kapitel 10

      Das Sonnenkind ward unter dem Weltenbaum wiedergeboren,

      der goldborstige Eber Freys hatte das Jahresrad wieder angestoßen

      und der Kreislauf der Jahreszeiten begann wieder von vorn.

      (GERMANISCHE MYTHOLOGIE)

      Das neue Jahr war angebrochen. Die gesamte Menschheit hatte den Jahreswechsel gefeiert, ob nun Christen, Moslems, Juden, Hindus, Buddhisten oder germanische Heiden, alle begrüßten das neue Jahr gemeinsam und es ward gefeiert, gesungen und getanzt.

      Sarulf Rabenfeder war auf dem Weg nach Dresden, wo er sein Praktikum absolvieren wollte. Die Ausbildung hatte er mit Bravour bestanden, nun durfte er sich in den nächsten drei Monaten bis zur Ernennung als Wotans Wolf in der Praxis bewähren und Erfahrung sammeln. Man hatte ihn der Kriminalabteilung des suebischen Stammes zugeteilt, morgen früh begann sein Dienst.

      Nach einem kurzen Abstecher bei seiner Familie und Alida, zischte er nun mit seinem Scooter die Elbe aufwärts. Es war zwar nicht weit vom Gehöft seiner Eltern an der mittleren Elbe bis in die Hauptstadt, aber da er die Landschaft genießen wollte, hatte er sich für die interessantere Route entschieden.

      Sarulf folgte den Windungen des Flusses und konnte sich kaum satt sehen an der Schönheit des Landes. Zwar hatte der Winter die Natur noch fest im Griff, aber auch schneebedeckt strahlte die Gegend eine beeindruckende Eleganz aus. Als er um die nächste Kurve bog, konnte er in der Ferne die beiden Domtürme der Festung Meißen erblicken.

      Über zweitausend Jahre hatte dieses Gemäuer auf dem Buckel und erhob sich majestätisch über der Elbe wie ehedem. Hier werde ich mal mit Alida hinfahren. Die Festung mit ihrer historischen Altstadt ist auf jeden Fall eine Reise wert!

      Sarulf beschleunigte. Lautlos schnurrte der Scooter am Elbufer dahin und fraß Kilometer für Kilometer. Bald hatte er sein Ziel erreicht.

      * * *

      Er las aufmerksam die Prophezeiungen des Meisters und runzelte die Stirn. Ja, dort stand es schwarz auf weiß: Seine Familie hatte mit Verlust und Unheil zu rechnen. Weißbart hatte sich noch nie geirrt, sie würden also in diesen beiden Monaten besonders achtsam sein müssen.

      Doch war der König der Sueben nicht besonders beunruhigt, wenn man die Zukunft ein wenig kannte, konnte man sich darauf einstellen. Und das würde er tun!

      Im späten Herbst sollte der Rat der Könige wieder tagen, ob aber das vorhergesagte Unheil genau in diese Zeit fallen würde, konnte der Meister so exakt nicht voraussagen. Also mussten Vorkehrungen getroffen werden, um gegebenenfalls Probleme oder Schwierigkeiten zu vermeiden. Er würde sich die Tage mal mit seinen Kollegen aus den anderen Stämmen beraten. Vielleicht hatten deren Seher etwas Ähnliches geschaut, vielleicht sogar genauer als Weißbart, und konkretere Angaben gemacht.

      Es klopfte an der Tür.

      „Herein!“, rief Swidger, Alida betrat scheu das Büro ihres Chefs.

      „Hallo, Alida! Komm