Takaori besaß außergewöhnliche hellsichtige Fähigkeiten. Einmal hatte ich mein Portemonnaie verloren. Ich war gerade dabei, die Kreditkartenfirma anzurufen, um den Verlust der Karte zu melden, als mein Sohn zu mir sagte: "Mutter, du brauchst da nicht anzurufen. Ich weiß, wo dein Portemonnaie ist. Auf dem Heimweg hast du auf dem Parkplatz eines Restaurants angehalten, ungefähr zehn Meilen von hier entfernt, nicht wahr? Dein Portemonnaie befindet sich immer noch dort." Wir fuhren gemeinsam zu diesem Restaurant, und sobald wir geparkt hatten, stieg er aus und lief zu einem kleinen Fluss direkt neben dem Parkplatz und kam mit meiner Geldbörse zurück. Er sagte, er hätte sie vorher in einer Vision am Fluss liegen sehen.
Als Takaori sechsundzwanzig Jahre alt war, wurde ich eines Nachts durch die Art von Telefonanruf aus dem Schlaf gerissen, vor dem sich wohl alle Eltern fürchten. Takaori war am Apparat und rief mich an, um mir mitzuteilen, dass er einen Unfall gehabt hätte. Dann sagte er: "Bitte mache dir keine Sorgen um mich. Es geht mir gut. Ich bin jetzt in Sicherheit. Ich war mit dem Motorrad auf dem Weg nach Hause, als ich von einem Geländewagen angefahren wurde."
Ich fuhr sofort in das Krankenhaus, in dem er behandelt wurde. Die anwesenden Polizisten erklärten mir, der Fahrer des Geländewagens hätte eine Ampel missachtet und sei dann mit ihm zusammengestoßen. Es grenzte an ein Wunder, dass ihm nichts geschehen war. Nach Takaoris Worten wurde er, als er nach dem Zusammenprall in die Luft geschleudert wurde, von irgendjemandem vor Verletzungen bewahrt. Wir beide spürten, dass es sein verstorbener Lieblingsgroßvater gewesen war. Ich dankte meinem Vater, dass er meinen Sohn vor großem Unheil bewahrt hatte. Durch diese Erfahrung begriff ich, dass die Geister der Verstorbenen bei ihren Lieben verbleiben, um sie zu beschützen, wann immer dies möglich ist.
Dieses Ereignis war jedoch nur ein Vorzeichen für die wirkliche Tragödie, die noch kommen sollte. Genau ein Jahr nach dem Motorradunfall wusch ich abends meine Haare und legte sie zurecht, bevor ich ins Bett ging; ich hatte das Gefühl, auf etwas vorbereitet sein zu müssen, dass geschehen würde. Wieder erhielt ich mitten in der Nacht einen Anruf. Diesmal war es die Polizei: mein Sohn war bei einem Autounfall getötet worden. Am nächsten Morgen erhielt ich mit der Post ein Magazin über Autorennsport, in dem über meinen Sohn berichtet wurde. In dem Artikel hieß es, Takaori werde im nächsten Monat sein Debüt als professioneller Rennfahrer auf der Rennstrecke von Suzuka geben.
Es ist unmöglich, den Schmerz einer Mutter zu beschreiben, die ihr einziges Kind verloren hat. Nach dem Unfall hatte ich das Gefühl, vor Schmerz verrückt zu werden, und lange Zeit litt ich furchtbare Qualen. Ich dachte: "Wäre ich doch nur an seiner Stelle gewesen. Wie soll ich jetzt ohne ihn leben?" Dann spürte ich ein starkes Bedürfnis, etwas über die letzten Momente seines Lebens zu erfahren. Ich ging zu dem Krankenhaus, um Takaoris Freund zu besuchen, der das Auto gefahren und den Unfall mit einem gebrochenen Bein überlebt hatte. Er erzählte mir von seiner außergewöhnlichen Erfahrung, die er einige Nächte zuvor gehabt hatte. In jener Nacht konnte er nicht einschlafen; er verließ das Zimmer, um in der Lobby Fernsehen zu gucken. Plötzlich verschwand das Bild und er spürte eine Kälte im Raum – die Gegenwart meines Sohnes. Er begriff sofort, dass mein Sohn gekommen war, um nachzusehen, ob mit ihm alles in Ordnung sei, denn Takaori hatte ein sehr großes Herz für alle gehabt. Der Freund meines Sohnes konnte nicht mehr aufhören zu weinen. Er war sehr tief berührt, denn mein Sohn hatte ihm nicht nur vergeben, sondern machte sich sogar Sorgen um ihn und seine Schuldgefühle wegen des Unfalls. Dieser junge Mann hatte nie zuvor die Gegenwart einer verstorbenen Person gespürt, glaubte aber jetzt vollkommen an ein Leben nach dem Tod.
Als ich diese Geschichte hörte, brach ich in Tränen aus. Es war nicht einfach für mich, aber ich traf den festen Entschluss, diesem Menschen zu vergeben, so wie Takaori es getan hatte, und ihn wie meinen eigenen Sohn zu behandeln. Ich glaube, dass dies Takaoris Wunsch war. Auch ich spürte seine Gegenwart; er sagte mir, ich würde das Richtige tun.
Noch Jahre nach Takaoris Tod fühlte ich mich leer, so als könne ich nie wieder lachen oder glücklich sein. Dann erschien mein Sohn mir eines Nachts im Traum. Er musste sehr besorgt um mich gewesen sein, denn ich war durch den Verlust bereits lange Zeit wie am Boden zerstört. Er sagte: "Mutter, sorge dich bitte nicht um mich. Mir geht es gut. Arbeite bitte hart an deinen Heilungsenergien und hilf noch mehr Menschen, die leiden. Ich habe dein Lächeln so sehr geliebt, wenn du Leuten in Not geholfen hast."
Als ich erwachte, sah ich einen kleinen Lichtstrahl und die Worte Kokoro no Orion (Den Klang des Herzens weben) vor meinem geistigen Auge. Ich nutzte meine hellsichtigen Fähigkeiten zusammen mit der Hado-Energie und hatte die Vision eines Büchleins, das diesen Titel trug. Als Reaktion auf diese Vision schrieb ich ein kleines Buch darüber, wie ich mit Hilfe meiner Hado-Kräfte die Probleme meiner Klienten gelöst hatte, wie das Heilen von Krankheiten oder die Weitergabe von Botschaften Verstorbener. Zu meiner Überraschung wurden ohne jede Werbung in kurzer Zeit viele Exemplare verkauft. Ich erhielt viele Anrufe von meinen Lesern und reiste überall in Japan umher, um den Menschen bei der Lösung ihrer Probleme zu helfen. Ich erlebte viele Wunder, und ich weiß, dass es ein kostbares Geschenk meines Sohnes war.
Nach meinem Traum spürte ich, dass es an der Zeit war, wieder mein Leben zu leben. Es war das Schicksal meines Sohnes gewesen – seine Zeit zu gehen war gekommen. Es war nicht leicht, diese Tragödie zu akzeptieren, aber ich wusste, er hatte sein Leben bis zum äußersten gelebt. Ich musste weitergehen. Glücklicherweise hatte ich – und habe sie immer noch – eine Aufgabe als Hado-Meisterin zu erfüllen und vielen Menschen zu helfen.
Das wahre Geschenk meines Sohnes besteht darin, in der Lage zu sein, Menschen überall auf der Welt erreichen und ihnen Hado und die Gesetze der Natur vermitteln zu können. Als ich begann, dieses Buch zu schreiben, das Sie jetzt in Ihren Händen halten, spürte ich einen seltsamen Schmerz in meinem Magen und fragte mich nach seiner Ursache. Dann spürte ich, wie sehr dieser Schmerz den Kontraktionen ähnelte, die ich während der Geburt von Takaori erlebt hatte. Jetzt war ich wieder dabei, zu gebären – diesmal das Buch meines Sohnes – sein Geschenk. Ich hatte das deutliche Gefühl, dass die richtige Zeit gekommen war, um mit der Arbeit an diesem erweiterten Buch über Hado zu beginnen. Ich spürte den Geist meines Sohnes direkt an meiner Seite, und er sagte: "Ja, Mutter, die Zeit ist gekommen. Beginne zu schreiben."
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