Wulkenschüber - Mütze
Zilor-Öl - Petroleum
Duppel-Ütdrücke
In üsen leiwen Plattdütsch gift et, wi in den Huchdütschen, uk „pleonastische“ Ütdrücke. Säne Ütdrücke stahet mehrstens denne, wenn wat duller oder dütlicher ütedrücket weern schall.
all de veelen - alle die vielen
all un jeden - alle und jeden
ganz un gor - ganz und gar
bien Starben tä Doe ekumen - gestorben
dut estorben - tot gestorben
güe Bottere - gute Butter
höltern Holt - hölzernes Holz
kule Külle - kalte Kälte, sehr kalt
nattet Water - nasses Wasser
schrieen solterig - versalzen
seuten Zucker - süßen Zucker
solteriget Solt - salziges Salz
stillswiegend - stillschweigend
wittet Mehl - weißes Mehl
nah – open – up – tä / auf – in – nach – zu?
Mitunder is niepe tä oberleggen, wat dript. Hier en poor huchdütsche Biespeele, de fänget mit den lesten Wore an.
„zu“:
For „ich gehe zu Frickes; ich gehe zu den Bäumen“ schriebet wi „ik gahe nah Fricken; ik gahe nah de Böme“. Also: plattdütsch „nah“ = huchdütsch „zu“.
„nach“:
For „die Uhr geht nach“ schriebet wi „de Ühr geiht nah“. Plattdütsch „nah“ = huchdütsch „nach“.
„auf“:
For „steh auf“ schriebet wi „stah up“. Also: plattdütsch „up“ = huchdütsch „auf“.
For „mach die Tür auf (sinngemäß: öffne die Tür)“ schriebet wi „mak de Dör open“. Also: plattdütsch „open“ = huchdütsch „auf“.
For „aufdrehen, aufklappen, aufmachen“ schriebet wi „opendreihen, openklapppen, openmaken“. Also: plattdütsch „open-“ = huchdütsch „auf-“ (sinngemäß: öffnen).
For „die Tür ist auf; die Tür ist offen“ schriebet wi „de Dör is open“. Also: plattdütsch „open“ = huchdütsch „offen“.
„in“:
For „er klettert in den Baum“ schriebet wi „hei klimpert up den Bum“. Also: plattdütsch „up“ = huchdütsch „in“.
For „sie geht auf den Saal“ schriebet wi „öt geiht up den Saal“. – Datä wat Geschichtlichet: Freuher was de Saal boben. De Kräuger was vornehmlich en Büere un bluß nebenbie was hei Kräuger. In sienen Wirtschaftsgebüe was unden de Stall un de Futterköke un noch säwat mehr. Darober was de Bodden, den härre hei as Saal tärechte emaket. Un weil de nü boben was, güngen de Lüe up den Saal. Vor ober hunnert Johren hat hei aber en extra Saal büen laten, da kann en glieks sä ringahn un mott nich erst ne Stiege rupklimpern. Aber de Lüe segget allemal: „Wi gahet up den Saal.“ – As tä en Drepen in de Mehrzweckhalle inelaen was, häbbe ik elesen: „... findet auf der Mehrzweckhalle statt ...“. – Kiek an.
Lüe-Vartellen un Sprickwöre
(Von allewoans tähupe efunnen)
„Dat maket man sä.“ Von Wiehnachten an un obern Niejohrsdag weg ligget de „Twölften“, wat et uk allemal damidde up sik hat, weit ik nich. De Früenslüe häbbet in düsse Tied de Wäsche nich ewuschen un al vorher de Tüglienig – de süss dat ganze Johr ober hüng – afenohmen. – Wo dat man güt for wesen möchte?
„Ik kann dat nich lesen.“ – „Sett doch dienen Brill up.“ – Dat kann ik ja dän, aber damidde geiht dat uk nich.“ – „Wotä hast dü denn dienen Brill?“ – „Na, tän angeben!“
Et see en Vader tä sien öllstet Meeken, as se morgens al fleutsche: „Voggels, de morgens singet, halt abends de Katte.“
„Morgen besteiht – Schönheit vargeiht“, düssen Henwies gaf de Vader den Jungen, de anfüng nah de Meekens tä kieken. Oftemals kann en sik mehr anfrieen, as dor de Hänne Arbeit tähupe tä bringen.
An Sprickwöre is wat anne, de häbbet mit Speukenkiekeriee nist tä dän. Da süht en al an:
„Wenn et Silvester früst un snieet, denne is Niejohr nich mehr wiet.“ – Wenn et nü aber Silvester nich früst un Snie uk nich gift, denne is en andern Dag aber uk Niejohr. Ob dü et glöfst oder nich.
Upeschrebenet besteiht – Vartelltet vargeiht.
Früensminsche un Mannsminsche, dat deit en doch nich!
Dat is ja al mannigen Dönnerdag her.
Dü sühst üt, wie dien Vader. – Ik häbbe ja uk sien Himmet anne.
Dat Himmet mott sä grut wesen, dat dü da rinpassest.
Wat beter is wie ne Lüs, dat nehme ik midde nah Hüs.
Wat en nich böern kann, dat mott en liggen laten.
Wer nich kummt, de klappet nich mit de Dör.
Wer nich da is, de word nich ewuschen.
Wer up en Barge steiht, de kann wiet kieken.
Hindern Barge wohnet uk Minschen.
De/Dat is nich bluß dumm, de/dat is sägor detsch.
Et is nich allens Grafensteiner, wat nah Appel ütsüht.
Wer dat Richtige efunnen hat, de tüschet nich geern.
Wer Land gewinnt, de mott uk ackern.
In andere Dörper word uk mit Water ewuschen un ekoket.
Wenn de ulen Lüe nich wüssten, wo et lang geiht, denne mössten de jungen Lüe den Weg alleene finnen.
Mit den Seuken is hei/öt al ganz güt, bluß mit den Finnen is et noch nich wiet her.
Wenn hei nich oberall siene Näse rin estoken härre, denne wüsste hei nich, wo wat tä halen is.
Veele Lüe sünd nah Westen etrecket; nü stahet se vor den Ozean un wett nich, wie se rober kumet.
Wo al wat is, da kummt noch wat tä.
Wer siene Gröschen tähupe ehulen hat, de smitt uk mit de Euros nich rumme.
Wo Geld is, da is de Düwel, un wo nist is, da is de Düwel twei Mal.
Schullen (= Schulden) fret mit üt de Schöttel.
Schullen (= Schulden) sünd wie Kletten, nich wie Hasen, se lupet nich weg.
De Fieer is tä Enne, wenn nich einer mehr da is, mit den ik einen drinken kann.
Wer sik nich satt eten kann, de kann sik uk nich satt licken.
Borns (= Brunnen), in de en dat Water rindragen mott, de döget nist.
Immen un Schape eernt, wenn ik slape.
Wenn de Böme ütslaget, denne mosst dü dik wohren (= in acht nehmen, aufpassen).