{Trägerlage}
Eine Trägerlage ist bei Abdichtungen aus Flüssigkunststoffen einzubauen, wenn im Untergrund Stoßfugen vorhanden sind (wie z. B. bei Wärmedämmstoffen, Holzschalungen).
Trägerlagen können auch bei chemischer Unverträglichkeit zwischen Abdichtung und Untergrund die Funktion einer Trennlage übernehmen.
Stoffe für Trägerlagen siehe Abschnitt
Ausführung der Wärmedämmschicht
{Wärmedämmschicht}
Für Dächer geeignete Wärmedämmstoffe müssen den Anwendungstypen DAA (DAA: Dämmung unter der Abdichtung) und DUK (DUK: Umkehrdach) nach DIN 4108-10 entsprechen.
Wärmedämmstoff | Anwendungstyp nach DIN 4108-102) | Druckbelastbarkeit nach DIN 4108-102) | Anwendungsbereich | |
Kurzzeichen | Bezeichnung | |||
MW | Mineralwolledämmstoffe nach DIN EN 13162 | DAA | 60 kPa bei 10 % Stauchung1) | nicht genutzte Dächer |
EPS | Polystyrol-Hartschaum nach DIN EN 13163 | DAA | dm | nicht genutzte Dächer |
dh | nicht genutzte Dächer, begehbare Flächen, z. B. Terrassen, intensive Dachbegrünung | |||
ds | ||||
DUK | keine genormte Anwendung | |||
XPS | Polystyrol-Extruderschaum nach DIN EN 13164 | DAA | dm/dh/ds/dx | nicht genutzte Dächer, begehbare Flächen, z. B. Terrassen, intensive Dachbegrünung, Umkehrdächer |
DUK | dh/ds/dx | |||
PUR | Polyurethan-Hartschaum nach DIN EN 13165 | DAA | dh/ds | nicht genutzte Dächer, begehbare Flächen, z. B. Terrassen, intensive Dachbegrünung |
DUK | keine genormte Anwendung | Umkehrdächer | ||
CG | Schaumglas-Dämmstoffe nach DIN EN 13167 | DAA | dh/ds/dx | nicht genutzte Dächer, begehbare Flächen, z. B. Terrassen, intensive Dachbegrünung |
DUK | keine genormte Anwendung | Umkehrdächer | ||
1) nicht genutzte Dächer2) bzw. bauaufsichtlicher Zulassung | ||||
DAA: Dämmung unter der Abdichtung, vor Bewitterung geschütztDUK: Dämmung auf der Abdichtung, der Bewitterung ausgesetzt (Umkehrdach) | ||||
dm: mittlere Druckbelastbarkeitdh: hohe Druckbelastbarkeitds: sehr hohe Druckbelastbarkeitdx: extrem hohe Druckbelastbarkeit |
Tab. 23: Geeignete Wärmedämmstoffe für Dächer
Bei genutzten Dächern mit Abdichtung aus FLK mit integrierter Nutzschicht und Wärmedämmung ist auf der Wärmedämmschicht eine lastverteilende Unterlage anzuordnen.
Ausführung der Dampfdruckausgleichsschicht
{Dampfdruckausgleichsschicht}
Eine Dampfdruckausgleichsschicht wird hergestellt, indem die Abdichtung punkt- oder unterbrochen streifenweise auf den Untergrund aufgeklebt oder lose verlegt wird.
Bei FLK kann eine ebenfalls punkt-/streifenförmig aufgeklebte oder lose verlegte Trägerlage die Funktion der Dampfdruckausgleichsschicht übernehmen.
Bei Abdichtungen, die auf einer Wärmedämmschicht aus Mineralwolle aufgebracht sind, ist keine Dampfdruckausgleichsschicht erforderlich, da der Druckausgleich in der Mineralwolle erfolgt.
Der Abdichtung dürfen keine planmäßigen Kräfte, die parallel zur Abdichtungsebene wirken, zugewiesen werden.
Die Abdichtung kann nur flächige Druckkräfte aufnehmen, die senkrecht auf sie wirken. Insbesondere bei genutzten Dächern treten größere Lasten aus der Nutzung und Verkehr auf. Die Abdichtung ist für solche Druckbeanspruchungen nachzuweisen. Gegebenenfalls sind geeignete Konstruktionen zum Lastabtrag vorzusehen.
Je nach Stoffart ist die Abdichtung einlagig (bei Kunststoff- und Elastomerbahnen sowie bei flüssig zu verarbeitenden Stoffen) oder mehrlagig (bei Bitumen- und Polymerbitumenbahnen) auszuführen.
Ausführung der Abdichtung mit Bitumen- und Polymerbitumenbahnen
Allgemeine Regeln zur Ausführung
Bitumen- und Polymerbitumenbahnen werden i. d. R. mehrlagig ausgeführt.
• | Die Lagesicherung erfolgt durch Auflast, mechanische Befestigung, teilflächige oder vollflächige Verklebung mit dem Untergrund (nur bei geeignetem Untergrund: Beton, Schaumglas, kaschierter oder anderer geeigneter Wärmedämmstoff). |
• | Die einzelnen Lagen sind parallel zueinander und überlappend (bei mehreren Lagen mit Versatz) zu verlegen. |
• | Die einzelnen Lagen sind vollflächig miteinander zu verkleben. |
• | Einzelne, geringfügige Hohlräume bei der Verklebung können nicht vollständig ausgeschlossen werden. |
• | Auf den Untergrund ist ggf. ein Voranstrich aufzubringen. |
• | Bei einer einlagigen Abdichtung sind die An- und Abschlüsse mehrlagig auszuführen. |
• | Im Bereich von Kehlen ist die Abdichtung durch Zulagen zu verstärken. |
Überlappung und Nahtverbindung
{Überlappung}
{Nahtverbindung}
Abdichtung | Überlappungsmaß an Längs- und Quernähten |
einlagig | 100 mm |
zweilagig | 80 mm |
Tab. 24: Überlappungsmaß an Längs- und Quernähten bei Bitumen- und Polymerbitumenbahnen
Weitere Regeln:
• | Die Nahtverbindungen sind durch Verkleben herzustellen. |
• | Die Überlappung ist in Richtung des Gefälles zu führen. |
• | Kreuzstöße sind zu vermeiden (Bahnen versetzen). |
• | Bei einlagiger Abdichtung mit Polymerbitumenbahnen sind die Nahtverbindungen mit dem Schweißverfahren (Flamme, Warmgas) auszuführen. Mindestfügebreite an der Längsnaht: 80 mm bei Herstellung mit Schweißverfahren, 60 mm beim Warmgasschweißen. Mindestfügebreite an Quernähten 100 mm und bei allen Nahtverbindungen auf beschieferten Bahnen. |