Kubinke und das Netz der Verschwörer: Kriminalroman. Alfred Bekker. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Alfred Bekker
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Ужасы и Мистика
Год издания: 0
isbn: 9783956179778
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Sodmann. „Dann kriegt man irgendwann jeden. Auch den geschicktesten Kriminellen. Und Pascal war einer, der das ganz genau verstanden hatte, deshalb ...” Seine Stimme wurde heiser, als er weitersprach. „... deshalb konnte ich auch so viel von ihm lernen. Gerade in der Anfangszeit.”

      Ein kurzer Moment betretener Stille entstand jetzt. Ich wechselte einen kurzen Blick mit Rudi. Bevor ich etwas sagen konnte, meldete sich dann allerdings Lin-Tai zu Wort.

      „Soweit ich mich mit den über unser Datenverbundsystem zugänglichen Informationen über Dariusz Monkow befasst habe, hat er allerdings niemals einen Cyber-Kriminellen beauftragt, soweit bekannt ist.”

      „Soweit bekannt ist”, wiederholte Sodmann. „Sie haben den entscheidenden Punkt an der Sache schon selbst gerade erwähnt.”

      „Ich habe des Weiteren erfahren, dass Monkow so gut wie keinerlei Computerkenntnisse haben dürfte”, erklärte Lin-Tai in einem sehr ruhigen, unterkühlten Gesprächston, der sie ausgesprochen sachlich erscheinen ließ. „Ich habe jetzt zwar keinerlei mathematische Relationen ermittelt, aber mein Gefühl ist, dass der Mord an Kommissar Dettmer keine Tat ist, die typisch wäre für die Verbrechen, derentwegen der große Boss im Gefängnis sitzt.”

      Ich hob die Augenbrauen.

      „Ausgerechnet Sie sprechen von Gefühl, Lin-Tai?”

      „Ich hätte auch sagen können: eine durch Erfahrung begründete Schätzung.”

      „Das klingt schon eher nach Ihnen.”

      „Es läuft aber auf dasselbe hinaus, Harry. Allerdings muss ich zugeben, dass ich mir diesbezüglich die Faktenlage nochmal genauer ansehen müsste.”

      „Das ist doch alles an den Haaren herbeigezogen”, meinte Sodmann. „Monkow hat noch nie einen Mord mit eigener Hand begangen. Er beauftragt jemanden. Oder er beauftragt jemanden, jemanden zu beauftragen, der dann noch jemand anderen beauftragt. Und um dessen Mörderhandschrift geht es, nicht um die von Monkow.”

      „Diese Argumentation hat was für sich.”

      „Ich habe Ihnen eine Liste von Personen aus dem Umkreis der Monkow-Familie zusammengestellt. Sie beinhaltet Personen, die über Computerkenntnisse verfügen, in einschlägigen Berufen gearbeitet haben oder noch immer tätig sind oder sogar durch entsprechende Vergehen aufgefallen sind.”

      „Diese Liste könnte sehr hilfreich sein”, meinte Lin-Tai. „Denn Sie haben vollkommen recht mit dem, was Sie gesagt haben.” Lin-Tai deutete auf den Großbildschirm. „Herr Monkow ist zwar zweifellos jemand, der genau geplante Inszenierungen liebt und bei dem wir davon ausgehen können, dass jede Kleinigkeit irgendeine verkappte Bedeutung hat, aber wir können natürlich nicht grundsätzlich ausschließen, dass er diesmal eine andere Mordmethode angeordnet oder einen anderen Killer engagiert hat, als er dies in der Vergangenheit getan haben mag.”

      In diesem Augenblick klingelte das Telefon auf Norman Gallemeiers Schreibtisch. Der Dienststellenleiter nahm das Gespräch entgegen.

      „Hier Gallemeier. Was ist los?”, fragte er. Anschließend bildete sich auf seiner Stirn eine tiefe Furche. „In Ordnung”, murmelte er anschließend nur noch, notierte sich eine Adresse auf dem Blatt eines Notizblocks und beendete das Gespräch. Schließlich wandte er sich wieder uns zu. „Es gibt einen weiteren Fall, der vielleicht mit dem Tod von Kommissar Dettmer in Zusammenhang steht. Etwa fünf Kilometer vor Rostock ist ein Wagen verunglückt, der dessen Fahrer eine Polizeimarke bei sich trug. Der Name lautet Johannes Tong.”

      „Ein Kollege von Ihnen?”, vergewisserte ich mich.

      „Nein, er hatte den Rang eines Kriminalinspektor, genau wie Sie. Und er gehörte definitiv nicht zum Personal unseres Büros.”

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