Old Donegal nutzte die Zeit, um noch einmal auf den Felsen zu steigen und die Umgebung zu erkunden. Von der Höhlenöffnung bis zur Spitze des kegelartigen Felsenaufbaus waren gut zehn Yards zu überbrücken. Ziemlich aussichtslos für etwaige Gegner, es auf diesem Weg zu versuchen.
Von der Felsenspitze aus, so stellte der alte O’Flynn fest, hatte man einen hervorragenden Überblick nach allen Seiten. Auch die Riffs der Insel, auf der sie gestrandet waren, konnte man erkennen – einschließlich der festsitzenden Galeone.
Old Donegal hatte seine Gedanken vorübergehend vom Jungbrunnen abgewandt und widmete sich den naheliegenderen Dingen, während er von seinem luftigen Standort aus die Umgebung ausspähte.
Die Lebensbedingungen, wenn man es so nennen wollte, waren für ihn und die anderen wesentlich besser geworden. Auf der ursprünglichen Insel hätten sie herumgesessen und Trübsal geblasen. Bestenfalls hätten sie sich damit beschäftigen können, Kokosnüsse zu suchen und Hütten aus Palmblättern zu bauen. Jetzt aber, nach der Entdeckung der „Viento Este“, hatte ihr Insel-Leben gewissermaßen einen neuen Sinn erhalten.
Sie brauchten nicht herumzuhocken und der „Empress“ nachzutrauern. Sie mußten auch nicht räsonieren, wann denn wohl endlich die Freunde vom Bund der Korsaren nach ihnen suchten. Nein, sie konnten das Geschehen aktiv in die Hand nehmen und den Dons eine lange Nase drehen.
Denn damit, daß die Dons wieder aufkreuzten, um den Goldschatz abzubergen, war fest zu rechnen. Kein halbwegs vernünftiger Mensch würde eine so wertvolle Ladung auf dem Riff verrotten lassen.
Voraussetzung war allerdings, daß Kapitän und Mannschaft der „Viento Este“ mit ihren Booten Florida erreichten. Und dort würden sie vermutlich Fort St. Augustine ansteuern. Die Folgen waren noch nicht abzusehen. Schlimmstenfalls mußte mit einer halben Armada gerechnet werden, die zur Bergung der Goldkisten vor den Cat Cays erschien.
Mit welcher Kampfstärke die Dons auch zurückkehrten – bevor das der Fall war, mußten die Goldkisten von der Galeone verschwunden sein.
Im Verlauf des Nachmittags zeigte sich, daß das bis zum Abend nicht mehr zu schaffen war. Bei Einbruch der Dunkelheit genehmigte Old O’Flynn den Mannen deshalb eine Pause. Am Strand hatte der Kutscher ein neues Feuer entfacht, und es gab Wein aus der „Viento Este“, dazu Speck und Hartbrot. Es fehlte an nichts. Allein die erbeutete Verpflegung würde noch für Wochen reichen.
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