•HS: Modelle mit dem Namenskürzel HS eignen sich besonders für den Einsatz im Wohnbereich. Sie haben ein schickes Gehäuse, das auch im Wohnzimmerregal gut aussieht. Außerdem verfügen sie über einen HDMI-Ausgang und sind besonders leise. Letzteres wird allerdings durch schwächere Hardware erkauft, sodass HS-Modelle in den NAS-Kernfunktionen oft etwas weniger glänzen.
•TBS: Dabei handelt es sich um kompakte Kleingeräte mit M.2-SSDs, HDMI-Ausgängen und einem integrierten Netzwerk-Switch. Durch die SSDs ist das NAS mobil und kann flexibel für Präsentationen, Meetings und kleine Arbeitsgruppen genutzt werden.
•ES, TES und TDS: Solche Bezeichnungen tragen Modelle für den Unternehmenseinsatz, die besonders leistungsfähig sind und nicht nur als Datenspeicher, sondern mit leistungsfähigen Prozessoren und Arbeitsspeicher auch als Applikationsserver im professionellen Umfeld dienen können.
•EJ, REXP, TR, TX: Diese Abkürzungen stehen nicht für NAS-Modelle, sondern für Erweiterungseinheiten, die per SAS-, USB- oder Thunderbolt-Schnittstelle angeschlossen werden und die Speicherkapazität eines NAS erhöhen können.
Namensergänzung EC
Einige Modelle tragen zusätzlich zur Geräteklasse die Ergänzung EC, also beispielsweise TVS-EC. In der Regel bedeutet dies, dass das Gerät die Verwendung von ECC-Arbeitsspeicher erlaubt. Dieser verfügt über eine integrierte Fehlerkorrektur und verbessert dadurch die Datenintegrität. Allerdings ist er auch erheblich teurer als herkömmlicher Arbeitsspeicher und wird überwiegend im geschäftlichen Umfeld eingesetzt.
Vorsicht bei EC-Modellen
Zwei Dinge muss man beim Namenszusatz EC beachten: Er bedeutet nur, dass das Modell mit ECC-Speicher umgehen kann, nicht notwendigerweise, dass auch ECC-Speicher eingebaut ist.
Außerdem hat QNAP einige Zeit Modelle mit dem Namenszusatz EC angeboten, bei denen das EC für Edge Cloud stand und nichts mit ECC zu tun hatte. Bei gebrauchten Geräten sollten Sie also darauf achten, dass auch tatsächlich ECC drin ist, wo EC draufsteht.
Anzahl der Festplattenanschlüsse
Der erste Teil der Zahl (die erste Ziffer bei einer dreistelligen Zahl oder die ersten beiden Ziffern bei einer vierstelligen) im Namen gibt an, wie viele Festplatten in das Gerät eingebaut werden können. In ein TS-228A lassen sich zwei Platten einbauen, in ein TVS-873e maximal acht Platten und in ein TS-1635AX bis zu 16 Platten.
Modellreihe
Die letzten beiden Ziffern der Zahl in der Modellbezeichnung geben die Modellreihe an, zu der ein Gerät gehört. Dies lässt Rückschlüsse über Alter und Hardwareausstattung zu. Höhere Zahlen gehören zu einer neueren Modellreihe und sind im Allgemeinen mit neuerer, leistungsfähigerer Hardware ausgestattet. Gleichzeitig haben Modelle der gleichen Modellreihe in der Regel in etwa dieselbe Hardwareausstattung, auch wenn sie sich in anderen Eigenschaften wie Anzahl der Laufwerke oder Gehäuseform unterscheiden.
Weitere Eigenschaften
Hinter der Nummer können weitere Kürzel folgen, die Hinweise auf den Einsatzzweck, die Gehäuseform oder bestimmte Eigenschaften geben. QNAP ist dabei recht kreativ und auch nicht immer ganz konsequent, sodass man diese Angaben nur als Orientierung verwenden sollte.
Dass ein bestimmter Buchstabe fehlt, muss nicht immer heißen, dass das Gerät die damit assoziierte Eigenschaft nicht hat.
Folgende Buchstaben und Symbole sind geläufig:
•2, II, A oder + – dabei handelt es sich um den verbesserten Nachfolger eines Gerätes, der üblicherweise besser als das Urmodell ausgestattet ist.
•RP – Redundant Power, besonders ausfallsichere Geräte mit zwei separaten Netzteilen, die im laufenden Betrieb ausgetauscht werden können.
•X – das Gerät ist mit einem – oder mehreren – 10-GbE-Netzwerkanschlüssen ausgestattet.
•N – das Gerät ist mit einem – oder mehreren – 5-GbE-Netzwerkanschlüssen ausgestattet.
•U – das Gehäuse ist als Serverkomponente ausgelegt und kann in ein Rack eingebaut werden.
•T – das Gerät verfügt über einen Thunderbolt-Anschluss.
Die Unterschiede in der Praxis
Um die verschiedenen Modellbezeichnungen, Serien und Eigenschaften und deren Bedeutung noch mal ganz praktisch zu veranschaulichen, möchte ich als Beispiel typische Modelle mit zwei Festplatteneinschüben vergleichen. QNAP bietet vier verschiedene Varianten davon an.
Die folgende Tabelle zeigt wesentliche Merkmale und einige beispielhafte Funktionen der Modelle auf und macht die Unterschiede deutlich, die sich in der Bezeichnung widerspiegeln.
Modell | TS-228A | TS-231P2 | TS251+ | TS-253Be | ||
Prozessor | Realtek-RTD1295 | Alpine AL-314 | Celeron J1900 | Celeron J3455 | ||
Architektur | 64 Bit (ARM) | 32 Bit (ARM) | 64 Bit (x86) | 64 Bit (x86) | ||
Takt | Quad-Core 1,4 GHz | Quad-Core 1,7 GHz | Quad-Core 2,0 GHz | Quad-Core 1,5 GHz | ||
Arbeitsspeicher | 1 GByte DDR4(nicht erweiterbar) | 1 GByte DDR3L(bis 8 GByte erw.) | 2 GByte DDR3L(bis 8 GByte erw.) | 2 GByte DDR3L(bis 8 GByte erw.) | ||
Einschübe | 2 | |||||
HotSwap | – | ja | ||||
LAN-Anschluss | 1 | 2 | ||||
USB 3.0 | 1 | 3 | 2 | 3 | ||
USB 2.0 | 2 | – | 2 | – | ||
HDMI | – | 1 | 2 | |||
Snapshots | 32 | 256 | 1.024 | |||
Virtualisierung | – | ja | ||||
max. Nutzer | 600 | 4.096 | ||||
max. Verbind. | 128 | 1.500 | 800 | 800 |
1.2 Der perfekte Speichermodus für Ihre Zwecke
Zu den wichtigsten Entscheidungen beim Einrichten eines NAS gehört die optimale Wahl des Speichermodus. Dieser spielt aber auch schon bei der Kaufentscheidung eine große Rolle, denn der gewünschte Modus muss vom Gerät unterstützt werden.
Dabei geht es nicht nur um die Softwarefunktion als solche, sondern auch um die Anzahl der verwendbaren Festplatten. Denn einige der Modi erfordern eine bestimmte Anzahl an separaten Platten.
Solange Sie nur eine einzelne Festplatte in Ihr NAS einbauen, brauchen Sie sich über den Speichermodus keine Gedanken zu machen. In diesem Fall kommt ohnehin nur ein Modus infrage.
Schon bei zwei Festplatten gibt es aber verschiedene Varianten, durch die Sie den Schwerpunkt eher auf Kapazität, Geschwindigkeit oder Sicherheit legen können. Die Verwendung von drei oder mehr Festplatten gibt Ihnen sogar noch weitere Auswahlmöglichkeiten, durch die sich diese Schwerpunkte sogar kombinieren lassen.
Einzelne Festplatte im Standardmodus
Verwendet man nur eine einzelne Festplatte, wird diese im Standardmodus eingesetzt. Das NAS stellt den Speicher der Festplatte einfach zur Verfügung, wobei man die Speicherkapazität durchaus auf mehrere logische Laufwerke aufteilen kann. Das macht aus Sicht des NAS aber keinen Unterschied. Redundanz oder andere Funktionen, die ein RAID aus mehreren Platten ermöglichen würde, stehen in diesem Fall nicht zur Verfügung.
JBOD – Just a Bunch of Discs
Auf Deutsch könnte man diesen Modus etwas salopp als »nur ein Haufen Laufwerke« übersetzen. Dieser