Ausweg – Rettung
am Wegesrand – ein Blümlein stand
Wegkreuzung – geheiligte Straßen
beleuchtete Wege – im Labyrinth
Wegbeschreibung – Zielanvisierung
unbekannte Wege – Faszination des Fremden
wegbleiben – dableiben
den Weg ebnen – Planierraupen dröhnen
Rückweg – nach Hause
den Weg beschreiten – herrschaftlich
Waldweg – ein Käuzchen ruft
den Weg bestreiten – Kampf der Giganten
von wegen – das Leben ist lang
geh deiner Wege – auf Wiedersehen
den Weg abschneiden – Schnipp, schnapp
den Weg gehen – so oder so
verbotene Wege – Vorsicht, bissiger Hund
Zuwege – zum Nirgendwo
breiter Weg – viele Menschen
schmaler Weg – Bedrängnis
gar kein Weg – und jetzt?
weggehen – wohin
Krankenhaus
Müde steife Gebeine schleppen sich Gänge hin und her.
Weißgekleidete hetzen umher.
Dann der Schlachttag, rot und schwer.
Für die, die dran sind um so mehr.
Visiten danach, ist alles gut?
Trauer wenn nicht, Verlierer verlieren den Mut.
Glück, wenn Freunde und Verwandte,
beste Wünsche bringen und Langeweile vertreiben.
In der Nacht aufgeschreckt, aber bekannte
Notfälle, Aufregung, Stücke fallen aus den Lebensscheiben.
Dann immer wieder warten und hoffen,
auf Genesung, manche auch fast besoffen.
Immer wieder Tag aus Tag ein,
Fieberthermometer, Essen und Trinken geben sich ein Stelldichein.
Auch wenn absolut mal nichts passiert,
die fortlaufende Arbeit die Schwestern doch desodoriert.
Nichtsdestotrotz, ein Lächeln im Leben immer hilft,
Patienten, Ärzte und Schwestern auch nur Menschen sind.
Und weiter geht’s` mit der Wissenschaft am menschlichen Körperbau,
ja, ja, du Krankenhaus,
du bist krank und schlau.
Seelentiefen
Im Verborgenen schlummert das Unbekannte
In dunklen Gängen und Höhlen,
macht uns das Angst, was wir nicht enträtseln können.
Im Versteckten liegt das Unterdrückte
Umgeben von wallenden Nebelschwaden und Rauchwolken
Nicht Materie und doch vorhanden, quält es unser Unterbewusstsein
Im Verdeckten warten die Träume
In grellem Sonnenlicht oder fahlem Sternenschein
durchqueren sie Dimensionen und Sphären
Im Verhüllten liegt die Hoffnung, sind Wünsche
Eingeschlagen in den wehenden Tüchern
der Lüge und der Enttäuschung
Seele,
gegeben mit der Geburt,
hin- und hergeworfen, zerrissen und wieder zusammengefügt im Leben,
genommen und entflogen im Tode
Die Tiefen der Seelen sind unergründbar
Einer lässt niemanden an sie heran - verschlossene Seele
Andere Lassen mit ihr spielen - bedrückte Seele
Einer schüttet seine im Überfluss aus - zu kleine Seele
Andere fressen alles in ihre hinein - brodelnde Seele
Einer behauptet er hätte keine - unterdrückte Seele
Andere hofften sie Hätten eine - verborgene Seele
Einer spürt ihr Gewicht - beschwerte Seele
Andere tragen ihre im Gesicht - entblößte Seele
Einer würde seiner am liebsten einen Tempel bauen - vergoldete Seele
Andere ziehen ihre in den Schmutz - befleckte Seele
Einer behütet, pflegt und umhegt seine - reine Seele
Andere bekämpfen ihre - gestrauchelte Seele
Einer trauert seiner nach - tote Seele
Andere finden ihre in sich wieder - entdeckte Seele
Wir werden sie nie in Händen halten und betrachten können.
Sie nie durchqueren und bewerten können
Nie ihre Tiefen erforschen können
Halte sie, spüre und fühle sie in Dir
Lebe mit ihr, stirb mit ihr
Seelenwirtschaft
Der Teufel holt sich welche
Die Kirche will sie alle für sich
Der Arzt weiß nicht wo sie im Körper zu finden ist
Der Mörder hat keine
Oder doch?
Der Soldat steht mit seiner auf Kriegsfuß
Die Verliebten glauben ihre im siebenten Himmel
Der Reiche schließt seine in einen Tresor ein
Auf Nimmer-Wiedersehen!
Der Arme begräbt seine unter einer Brücke
Wie gut, dass sie nicht sichtbar ist
Wie gut, dass sie nicht zu verschenken ist
Wie gut, dass sie nicht mit Gold aufzuwiegen ist
Sonst gäbe es genauso ein wildes Gerangel um sie
wie um Herzen und Nieren für Transplantationen
Zeitvergehen 1
Einst war’s mir gleich
Umweltverschmutzung, Atomversuche und Ozon
Wichtig war etwas ganz anderes
Schreit eine Schnecke, wenn man sie mit einem Stein zermatscht?
Was macht eine Maus, wenn man sie bespuckt?
Kann eine Spinne mit nur einem Bein noch gehen?
Sehr wichtige Fragen
für einen Jungen
der nahe dem Wald lebt
Zeitvergehen 2
Vor Jahren war’s mir echt egal
das Asylanten in Deutschland leben
das