Jed Dunn stand an einem Fenster im Obergeschoss, halb verdeckt von einem Pfosten, und er beobachtete das Gehölz im Süden. Mehrmals hatte er im Sonnenschein ein Blitzen zwischen den Bäumen gesehen.
Unten verließen ein paar Indianer mit Topfhüten die Station, schwangen sich auf ihre Pferde und ritten nach Westen.
Barn kam die Treppe herauf und betrat das Zimmer. »Immer noch?«
»Ja.«
Barn schob sich auf der anderen Seite an der Wand entlang und ans Fenster heran.
»Da steht einer, das ist sicher!« Jed flüsterte, als hätte er Angst, im leeren Stationshaus könnte ihn jemand hören.
»Aber wer soll das sein? Die Sache mit Mel haben wir glatt über die Bühne gebracht. Niemand hat was mitgekriegt.«
Jed duckte sich plötzlich.
Barns Kopf wirbelte herum.
Der Mann war eben in der Sonne zu sehen gewesen, tauchte aber schon wieder zwischen den Bäumen unter.
»Verdammt noch mal, der Rancher!« Dunn war bleich geworden. Schweiß perlte auf seiner Stirn.
»Was schwafelst du da?«
»McLean!«
Barn blickte hinaus. »Bist du sicher?«
»Einen Augenblick konnte ich ihn ganz deutlich sehen.« Jed wischte den Schweiß mit dem Ärmel vom Gesicht.
»Wie kommt der hierher?« Barn war ratlos wie sein Kumpan.
»Ob er uns auch bemerkt hat?«
»Nein. Die Sonne spiegelt sich in den Fenstern. Außerdem sind sie fast blind vor Staub. Wie sollte man uns also sehen können?«
Sie starrten zu dem kleinen Gehölz vor den Hügeln.
»Aber er weiß, dass wir hier sind«, murmelte Jed. »Sonst würde er das Haus nicht beobachten.«
»Er muss mehr als das wissen, Jed. Sonst wäre er nicht da.«
»Und wer weiß es außer ihm?«
Ihre Blicke trafen sich wieder.
»Das müssen wir ihn fragen, Jed. Es wird bald Nacht. Und wir kennen uns hier besser aus als er. Er wird sich nähern, wenn er etwas will. Dann müssen wir zur Stelle sein.«
30
Die Gestalt huschte von den Büschen zum Schuppen und presste sich gegen die Wand. Leise klappernd berührte das Gewehr die Bretter. Der Mann atmete hart.
Jed Dunn schob sich lautlos aus dem Schatten des Schuppens. Ein paar Schritte hinter dem Mann legte er das Lasso zurecht und pfiff durch die Zähne.
McLean stieß sich von der Wand ab und ruckte herum.
Da flog das Lasso schon. Die Schlinge fiel über den Rancher und wurde zugezogen; seine Arme wurden an den Leib gepresst. Das Gewehr fiel in den Sand. Ein Ruck riss den Rancher von den Beinen. Er wollte sich aufrappeln, aber da stand Barn über ihm und knallte ihm den Revolverlauf gegen die Schläfe.
McLean verlor das Bewusstsein.
»Leg ihn um!«, stieß Dunn hervor.
»Bist du wahnsinnig? Erst müssen wir aus ihm herauslocken, was er weiß. Und was andere wissen. Los, ins Haus mit ihm!«
Dunn ließ das Lasso fallen. Barn hob das Gewehr auf und lockerte die Schlinge vor McLeans Bauch. Sie packten ihn an den Oberarmen und schleiften ihn über den Hof ins Stationshaus. Drinnen ließen sie ihn fallen. Barn legte das Gewehr auf den nächsten Tisch, ging zurück, warf einen prüfenden Blick nach draußen und schloss die Tür. Dunn zündete eine Sturmlaterne an und stellte sie auf den Tisch, auf dem das Gewehr lag.
»Du hast zu hart zugeschlagen«, maulte Dunn. »Das dauert Stunden, bis er aufwacht.«
Barn ging in die Küche. Die Wasserpumpe quietschte. Der Kerl kam mit einem vollen Wassereimer zurück und leerte ihn über dem bulligen Smallrancher aus.
McLean kam zu sich, prustete und starrte die beiden Banditen an.
»Hallo«, sagte Jed schleppend.
»Was ...« McLean sprach nicht weiter, blickte auf Barn, dann wieder auf Dunn.
»Was willst du, McLean?«
»Ich hätte euch totschlagen sollen. Lausiges Banditenpack!«
»Er weiß es.« Barn warf den Eimer zur Seite. Scheppernd rollte er über den Boden und knallte an den Tresen.
»Schweinebande!«, schrie McLean. »Cannon hat mir alles erzählt!«
»Cannon?« Dunn legte die Stirn in Falten.
»Der Trailboss«, erläuterte Barn.
»Wer weiß noch davon?«, fragte Dunn schroff.
»Eine Menge Leute!«
Dunn richtete sie Mündung des Revolvers auf McLeans Gesicht. »Etwas genauer, alter Trottel, sonst passiert was, kapiert?«
McLean schwieg. Schweiß lief ihm in die Augen.
»Du hast uns einen halben Tag belauert«, sagte Barn. »Vielleicht noch länger. Und du bist allein. Ist es möglich, dass außer dir niemand etwas weiß?«
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