Bild 25: Brakel zählen zu den ältesten europäischen Hühnerrassen, sind jedoch bedauerlicherweise nicht mehr so beliebt, weil sie vielen Hühnerhaltern zu wild und lebhaft sind.
Bild 26: Das Appenzeller Barthuhn ist stark gefährdet und würde ohne die Erhaltungszucht aussterben.
Der höchste Stellenwert ist dabei den zahlreichen Rassegeflügelzuchtvereinen bzw. Kleintierzuchtvereinen beizumessen. Die Vereinsmitglieder züchten neben den aktuellen Moderassen vielfach auch alte Rassen mit viel Herzblut und machen diese nicht zuletzt auch durch die Veranstaltung von Geflügelschauen einem breiten Publikum bekannt. Leider konnten in jüngster Zeit viele Ausstellungen nicht mehr öffentlich abgehalten werden, aus hinreichend bekannten Gründen (Covid-19). Das bringt auch die alten Rassen wieder indirekt in Gefahr, und vielleicht sind die einschlägigen Sondervereine und die sogenannten Zuchtringe, mit eindeutigen Rasseschwerpunkten, daher zukünftig wieder von größerer Wichtigkeit.
Ein Zuchtring ist ein Zusammenschluss von mehreren Züchtern der gleichen Rasse und hat das Ziel, die genetische Durchmischung dieser Rasse aufrechtzuerhalten, indem durch eine fast schon wissenschaftliche Vorgehensweise jährlich „Zuchtmaterial“ untereinander ausgetauscht wird, in einem endlosen Kreissystem. Meist wird dabei jeweils ein Hahn von Züchter zu Züchter weitergereicht, es empfiehlt sich längerfristig aber auch der Austausch von Hennen, da viele Eigenschaften auch bei Hühnern geschlechtsgebunden an die Nachkommenschaft vererbt werden.
Wer eignet sich zum Rassezüchter?
Abgesehen vom zeitaufwendigen Vereinsleben, das auf sie zukommt, müssen angehende Züchter selbstredend auch die Bereitschaft mitbringen, sich mit den Themen „Vererbung“ und „Selektion“ auseinanderzusetzen. Eine Zucht ohne Zuchtziel ist keine Zucht, sondern nur Vermehrung. Ich verstehe jeden, der sich den Herausforderungen der gewissenhaften Rassezucht nicht gewachsen fühlt, denn falsch angewandt, kann Rassezucht auch Tierleid verursachen. Des Weiteren muss man für die Zucht genügend Platz zur Verfügung haben. Es grenzt heutzutage schon fast wieder an Luxus, wenn man hierbei nicht eingeschränkt ist. Die Platzfrage bedarf womöglich einer kurzen Erläuterung meinerseits.
Es ist nahezu unmöglich, schöne, gesunde Hühner zu züchten, wenn man nur einen einzigen kleinen Stall für die Tiere zur Verfügung hat. Als Züchter braucht man in der Regel als Minimum einen Bereich für die Zuchtgruppe, einen Bereich für das heranwachsende Junggeflügel, einen Platz für mindestens einen Reservehahn sowie einen separierten Quarantänestall für kranke Tiere oder Neuzugänge. Die weiteren Platzanforderungen richten sich dann danach aus, welche Zuchtmethode man verfolgen möchte. Im Fall der Naturbrut braucht man vom Zuchtstamm abgetrennte Unterbringungen für die brütenden Hennen bzw. Glucken mit Küken. Im Fall der Kunstbrut muss abgesehen vom Brutapparat auch geeigneter Raum für die Aufzucht der Küken in verschiedenen Altersstufen vorhanden sein. Dieser ganze Aufwand bezieht sich aber nur auf die Zucht einer einzigen ausgewählten Rasse. Viele Züchter betreiben jedoch Linienzucht und halten mehrere Stämme von ein und derselben Rasse. Andere Züchter versuchen ihr Glück zeitgleich mit mehreren verschiedenen Rassen. Wie groß hier der Platzaufwand werden kann, wenn man all diese Tiere auch noch tiergerecht halten möchte, wird schnell klar. Um Platz zu sparen, lassen sich allenfalls noch die Jungtiere verschiedener Rassen gemeinsam großziehen, aber ansonsten hat man hier wenig Ausweichmöglichkeiten, wenn man den Prinzipien meiner „Happy Huhn“-Philosophie treu bleiben möchte.
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