Grundlage jeder ordentlichen Ausrüstung sind die Bergschuhe. Und die müssen passen: zum Gelände und zum Fuß. Letzteres ist besonders wichtig: Der Schuh darf auf keinen Fall zu klein (Zehen!) sein. Und die Schuhe müssen vor der Wanderung gut eingelaufen werden, sonst kann es böse Überraschungen geben (Blasen)! Ideal ist ein guter Allrounder, zum Beispiel ein leichterer Trekkingstiefel.
Das Wetter
Bergwandern ist ein Freiluftsport, und deshalb ist das Wetter für das Gelingen einer Tour besonders wichtig. Im Computerzeitalter sind Prognosen in der Regel recht zuverlässig, zumindest jene für 24 oder 48 Stunden. Früher war das ganz anders. Die vom Wetter extrem stark abhängigen Bergbauern waren damals die einzigen »Meteorologen«; sie wussten Wetterzeichen zu deuten, sahen voraus, ob am nächsten Tag Regen oder Sonnenschein zu erwarten war – überwiegend oder auch nur manchmal. Das sollten auch Wanderer vorab klären.
Leider ist aber immer wieder zu beobachten, wie unbedarft manche zu ihrer Bergtour aufbrechen. Was statistisch längst belegt ist, wird von vielen einfach nicht wahrgenommen: Das Wetter ist der größte Risikofaktor bei Bergwanderungen! Ein strahlend schöner früher Morgen bietet keine Gewähr dafür, dass es den ganzen Tag über sonnig bleibt, dass weder Gewitter noch Regen oder möglicherweise sogar Schnee drohen. Als Vorboten einer Wetterverschlechterung gelten Morgenrot, bestimmte Wolkenbilder (z. B. Föhnfische und von Westen aufziehende Federwolken) und Halo-Erscheinungen (weiter, regenbogenfarbiger Ring um die Sonne, Nebensonnen). Bilden sich bereits am Vormittag Haufenwolken, die rasch zu mächtigen Türmen anwachsen, sind Schauer, Blitz und Donner zu erwarten.
Klettersteiggehen
Sicherheit vermittelt dem Klettersteigler sein Set: zwei je etwa einen Meter lange Seil- oder Bandstücke, eine Sturzbremse und zwei Schnappkarabiner mit großer Öffnung. Diese Sets werden von zahlreichen Herstellern in unterschiedlicher Ausführung angeboten. Üblich und unbedingt vorzuziehen ist heute die Y-Form, die doppelte Sicherheit bietet, weil beide Karabiner eingehängt werden und auch beim Umhängen an einem Verankerungspunkt Sicherheit gewährleistet ist. Mit dem Klettergurt (Sitzgurt) verbindet man das Set ganz einfach per Ankerstich.
Auf manchen Klettersteigen – Gratrouten einmal ausgenommen – besteht erhebliche Steinschlaggefahr. Kluge Köpfe schützen sich – und setzen den Helm auf. Moderne Modelle weisen einen hohen Tragekomfort auf und wiegen bloß noch ein paar hundert Gramm. Auch in den oft niedrigen ehemaligen Kriegsstollen ist ein Kopfschutz sehr zweckmäßig.
Der Paternkofel – im Dolomitenkrieg hart umkämpft – ist heute durch einen Klettersteig erschlossen. (Tour 8)
Die Hüsler-Schwierigkeitsskala
Unter dem Sammelbegriff Klettersteig (Via ferrata) finden sich gesicherte Routen mit sehr unterschiedlichem Anforderungsprofil. Eine Schwierigkeitsskala erleichtert die Orientierung; sie umfasst sechs Stufen von leicht (K 1) bis extrem schwierig (K 6).
Leicht zu merken – zehn Regeln für Klettersteigler
K 1 – leicht Natürlich handelt es sich hier nicht um einen simplen Wanderweg, der Steig ist aber in der Regel trassiert, die Sicherungen sind in Relation zum Gelände sehr komfortabel. Durchwegs große natürliche Tritte; wo sie fehlen, sind Leitern, Eisenbügel, Stege und Ähnliches montiert. Nur kürzere exponierte und dann bestens gesicherte Passagen.
K 2 – mittel Man bewegt sich abschnittweise bereits im Steilfels; die Routen sind aber recht aufwendig gesichert. Senkrechte Passagen mit Eisenbügeln oder Leitern, Drahtseilsicherungen auch in wenig schwierigem Gelände.
K 3 – ziemlich schwierig Insgesamt bereits steileres Felsgelände, längere Steilpassagen oder luftige Querungen, in Relation dazu aber eher üppige Sicherungen.
K 4 – schwierig Das Gelände wird steiler, schwieriger; oft finden sich nur mehr kleine Tritte und Griffe, die Sicherungen sind sparsamer gesetzt. Auch an exponierten Stellen hilft bloß ein Drahtseil; künstliche Haltepunkte (Haken, Krampen) nur bei den anspruchsvollsten Passagen.
K 5 – sehr schwierig Klettersteige in extremem Felsgelände! Senkrechte bis leicht überhängende Passagen, kleingriffig, oft bloß mit einem Drahtseil versehen. Nur für erfahrene Klettersteiggeher, gute körperliche Verfassung (Kraft, Ausdauer) und eine stabile Psyche Voraussetzung.
K 6 – extrem schwierig In diese Kategorie fallen nur ganz wenige »Gänsehautrouten«! Etwas für Unerschrockene mit starkem Bizeps.
Die »Alta via Bepi Zac« folgt alten Kriegssteigen am Costabela-Kamm (Tour 23).
Klettersteige müssen regelmäßig gewartet, Beschädigungen (wie die ausgerissene Verankerung im Bild) behoben werden.
Weiterführende Literatur