Momente des Glücks und der Traurigkeit
Jeden Morgen, wenn ich aufwache
Die Wirklichkeit der Verbindung
Dein Sein gehört zur Gegenwart
Einführung
„Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.“
Laut der Genesis, dem ersten Buch der Bibel, ging die Erschaffung des Lichts der Erschaffung der Sonne und weiterer Himmelskörper voraus.
Tatsächlich scheint dieses Licht eine Voraussetzung für die Entfaltung des Kosmos zu sein (das griechische Wort kann auch als „Befehl“ übersetzt werden). Ganz eindeutig wird das Wort Licht zu Beginn des Alten Testaments benutzt, um etwas zu bezeichnen, das viel tiefer ist als alles, was wir durch unser Sehvermögen wahrnehmen. Es ist ein Begriff aus dem Bereich der Sinneswahrnehmung, doch er verweist auf ein Rätsel vor und jenseits der Welt der Erscheinungen und Manifestationen. Vielleicht könnten wir es als das Organisationsprinzip beschreiben, das die Evolution des Lebens im ganzen Universum leitet. Ein unendliches, ewiges und transzendentes Bewusstsein, das sich nach und nach immer umfassender in der Dimension von Raum und Zeit ausdrückt. Dies legt nahe, dass die Entfaltung des Universums noch lange nicht abgeschlossen, sondern ein fortschreitender Prozess ist, an dem auch wir Menschen Anteil haben. Es gibt einen evolutionären Impuls, der alle Lebensformen hin zu einem größeren Bewusstsein, hin zur Erleuchtung führt!
Als Jesus sagte: „Ihr seid das Licht der Welt“ (Matthäus 5,14), sprach er damit jeden einzelnen Menschen an. Er konnte diese Aussage treffen, weil er diese Realität in sich selbst erkannt hatte und daher in der Lage war, unmissverständlich zu sagen: „Ich bin das Licht der Welt“ (Joh 8,12).
In ähnlicher Weise ist im Mahayana-Buddhismus der Begriff „Klares Licht“ (Anmerkung des Verlags: Taylors Buch trägt im Original den Titel Clear Light, also „Klares Licht“) gleichbedeutend mit leuchtendem Geist, was sich auf die Buddha-Natur, die Essenz tief im Inneren jeder Lebensform bezieht.
Steve Taylors Buch Klarheit ist nicht nur voller inspirierender spiritueller und poetischer Reflexionen, sondern auch ein kraftvoller und unschätzbarer Leitfaden für die Verwirklichung dessen, was du jenseits des konditionierten Geistes bist. Wenn du dieses Buch langsam, aufmerksam und wiederholt liest, kann es dich jenseits der Identifikation mit den Inhalten deines Geistes in das klare Licht der unmittelbaren Aufmerksamkeit geleiten.
Diese Texte können dir zeigen, wie jede Situation, der du begegnest, ein Eingangstor in die Präsenz darstellt. Vollständig in der Gegenwart der Natur zu sein, vermittelt dir einen Einblick in die Heiligkeit und Selbsttranszendenz; selbst Stress, Konflikte und Leiden können zu einem spirituellen Erwachen führen.
Richtig genutzt (und wenn du dafür bereit bist), kann dieses Buch deinen Bewusstseinszustand beim Lesen transformieren. Dann leitest du dein Identitätsgefühl nicht mehr von deiner persönlichen Geschichte ab, sondern es entspringt einer viel tieferen Quelle und du erkennst, dass du in der Tat das Licht der Welt bist.
ECKHART TOLLE, Spiritueller Lehrer und Autor von u.a. Jetzt! Die Kraft der Gegenwart und Eine neue Erde
Begegnung in reiner Präsenz
Lass uns begegnen, ohne uns zu verstellen
ohne Statushierarchien
oder künstliche Respektbezeugungen
ohne zu versuchen, uns gegenseitig zu beeindrucken
mit unserem Wissen oder Charme oder Humor.
Lass uns begegnen ohne die Angst
unsere Verletzlichkeiten bloßzustellen
ohne Scham über unser Bedürfnis nach Liebe
oder vorzugeben, dass wir uns selbst genügen.
Lass uns begegnen ohne Vergangenheit
und unser Verlangen nach Verbindung
nicht hinter alten Ressentiments verbergen
und unser natürliches Einfühlungsvermögen
nicht durch starke, unnachgiebige Vorurteile blockieren.
Lass uns begegnen ohne Unsicherheit
denn wir müssen nicht beweisen
dass wir der Zuneigung des anderen würdig sind
da Liebe nicht verdient oder gewonnen werden muss
sondern einfach fließen darf.
Lass uns begegnen ohne Absichten
ohne irgendwelche Pläne oder Ziele
wissend, dass wir nicht versuchen müssen, uns aufeinander
zu beziehen
weil wir bereits verwandt sind
wissend, dass wir nichts tun müssen
außer uns selbst erlauben, zu sein.
Lass uns begegnen in reiner Präsenz
ohne irgendwelche Bedingungen oder Konzepte
wissend, dass wir vom Wesen gleich sind
und im Sein eins.