Heißes Blut. J. L Browning. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: J. L Browning
Издательство: Bookwire
Серия: Vier-Sterne-Reihe
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9788711718056
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altjüngferlich. Es regte sie stets ungemein auf, wenn ihr Herz unter verbotenen Gedanken an Dr. Penny wild zu hämmern begann. Es war nicht ungewöhnlich für Hope Reynolds, an ihn zu denken, wenngleich es fast immer traurig und ein wenig bedauernd geschah. Manchmal wünschte sich Hope Reynolds, daß dieses Krankenhaus niemals in ein Nervensanatorium verwandelt worden wäre. Früher hatte es Colfax Clinic geheißen und war von Dr. Smith geleitet worden. Aber nach dem Tode von Madelaine Brandywine hatte ihr Mann das Krankenhaus in ein Behandlungszentrum für Geisteskrankheiten umgestaltet.

      Nach Hopes Meinung hätte Dr. Joel Penny eigentlich die Nachfolge von Direktor Smith antreten sollen. Statt dessen aber war Dr. Brandywine Direktor geworden. Hope war zugegen gewesen, als Dr. Brandywine und sein Anwalt alles über Madelaine Colfax-Brandywines Testament erklärt hatten. Dem übrigen Personal schien es überhaupt nichts ausgemacht zu haben, daß aus dem ehemaligen Krankenhaus ein Nervensanatorium werden sollte. Alle waren nur von der ungeheuren Summe beeindruckt gewesen, die Madelaine Brandywine für diesen Zweck testamentarisch zur Verfügung gestellt hatte.

      Hope dagegen bezeichnete es derb und nicht einmal unzutreffend als Verrücktenanstalt für reiche Leute, Trunkenbolde, Rauschgiftsüchtige und vor allem Hypochonder. Sie hatte Dr. Brandywine von Anfang an nicht leiden können

      Während der letzten anderthalb Jahre waren einfach zu viele Dinge geschehen, die Hope Reynolds mehr und mehr davon überzeugten, daß die ganze Welt gegen sie war.

      Dr. Penny hatte Sandra geheiratet, die sechs Wochen lang als Aushilfe im Krankenhaus gearbeitet hatte. Hope war im stillen der Meinung, daß Sandra es nicht einmal verdiente, Dr. Penny die Schuhsenkel zu binden.

      Hope war einfach nicht imstande, dieses Herzflattern zu unterdrücken, das sie jedesmal bekam, wenn Dr. Penny in ihrer Nähe war. Als sie früher daran gedacht hatte, ihn zu heiraten, hatte es ihr überhaupt nichts ausgemacht, daß er doch viel älter war als sie. In ihrem Alter war sie schon reif. Vernünftig. Verständig. Kurzum, sie war eben das, was Sandra nicht war. Hope brauchte nur an den Doktor zu denken, dann begann sie auch schon innerlich zu erbeben.

      Jetzt drückte sie sich beinahe grimmig das Schwestemhäubchen auf den Kopf und marschierte energisch zum Aufenthaltsraum der Schwestern. Hier suchte sie sofort den Waschraum mit den Toiletten auf. Dabei vermied sie es aber geflissentlich, einen Blick in den Spiegel zu werfen. Sie war entsetzt, weil sie schon wieder einmal spüren mußte, wie ihr Höschen klebrig-feucht geworden war. So erging es ihr jedesmal, wenn sie an den Doktor dachte, aber sie wußte, daß sie nichts dagegen tun konnte. Hastig schloß sich Hope in eine Toilette ein und hockte sich aufs Becken. Sie zog scharf die Luft ein, während sie auf diese dunkle, feuchte Stelle des Höschens zwischen ihren Beinen blickte. Mit einem Fingernagel versuchte sie die verräterischen Spuren wegzukratzen … diese bereits teilweise eingetrockneten Spuren ihrer sexuellen Erregung. Sie seufzte und wünschte sich, ihre körperlichen Funktionen genauso unter Kontrolle halten zu können wie ihre Gedanken. Aber nicht einmal letzteres gelang ihr heute, denn sie mußte schon wieder an Dr. Penny denken. Sofort begann ihre jungfräuliche Möse zu zucken und von neuem zu tropfen. Um sich Erleichterung zu verschaffen, rieb Hope nachdenklich mit einem Finger an ihrer Klitoris. Sie preßte die Lippen fest zusammen, und ihr Gesicht war eine Maske der Selbstverleugnung.

      Es macht mir wirklich keinen Spaß! sagte sie sich im stillen, während sie gleichzeitig ihre anschwellende Klitoris immer heftiger reizte. Eigentlich nicht. Das ist genauso wie das Zähneputzen. Ich muß dies einfach tun, damit diese schreckliche Feuchtigkeit nicht durch meine Tracht sickert und mich verrät. Dann würden mich doch alle Leute auslachen.

      Nur ein ganz schwacher, keuchender Laut kam über die Lippen der Krankenschwester, als sie sich beinahe grimmig mit Selbstbefriedigung zum Orgasmus brachte. Dann wischte sie den klebrigen Schlitz sorgfältig mit Toilettenpapier aus, bis ihre Vagina vollkommen trocken war. Sie stand auf, betätigte die Wasserspülung und verließ in ihrer üblichen forschen Gangart den Waschraum, nachdem sie sich die Hände gründlich gewaschen hatte.

      Als Hope das leise Summen der Haussprechanlage auf ihrem Schreibtisch hörte, runzelte sie die Stirn. Kaum hörte sie jedoch Dr. Pennys Stimme, da blühte ein Lächeln um ihren Mund auf, das ihr Gesicht beinahe schön machte. Ihr Herz klopfte ungestüm, als sie sich vorstellte, daß Dr. Penny in der Unfallstation auf sie wartete.

      Sofort nach Betreten des hellerleuchteten Raumes sah sich Hope nach einem Patienten um.

      Bevor der Doktor überhaupt etwas sagen konnte, fiel Hopes Blick bereits auf seine verbrannten Hände.

      Einen Moment lang verschwamm alles vor Hopes Augen, die sich sofort mit Tränen gefüllt hatten, dann lief sie rasch zu Dr. Penny hinüber, um ihm zu helfen. Impulsiv platzte sie dabei heraus: „Oh, mein Liebster … diese schönen Hände!“ Kaum aber hatte sie das gesagt, da biß sie sich auch schon heftig auf die Zunge und wünschte sich nichts sehnlicher, als diese Worte wieder ungesprochen machen zu können. Doch als sie ihre Fassung zurückerlangt hatte, begriff sie — oder hoffte sie zumindest —, daß Dr. Penny überhaupt nichts gemerkt zu haben schien.

      Er hatte nämlich fast gleichzeitig gesagt: „Ich glaube, Sie sollten lieber Dr. Brandywine rufen.“

      Hope wollte Dr. Brandywine nicht hinzuziehen. Sie wollte ihren Dr. Penny allein behandeln. Außerdem wußte sie, daß Dr. Brandywine nicht allein oben in seiner Wohnung im obersten Stockwerk des Krankenhauses war. Sie sah jedoch ein, daß sie gar keine andere Wahl hatte. Deshalb nickte sie nur, preßte die Lippen zusammen und drückte auf den entsprechenden Knopf der Haussprechanlage. Nichts geschah. Niemand meldete sich im Appartement des Doktors. Wieder und immer wieder versuchte es Hope. Aber sie war froh, daß Dr. Penny ihre Gedanken jetzt nicht lesen konnte.

      Dieser schreckliche, lüsterne, geile, schmutzige Mann! Fickt jetzt dort oben bestimmt diese rothaarige Schwester! Und keiner der beiden reagiert auf das beharrliche Läuten! Oh, diese scheußliche, gräßliche, garstige, schmutzige, dreckige Herumvögelei! Am liebsten würde ich Dr. Brandywine den Penis abschneiden und in kleine Stücke hakken! Sex, Sex, Sex … das ist alles, woran er denken kann! Er und diese schlampige, verkommene, mannstolle, rothaarige Schwester!

      Laut sagte Hope jedoch nur bescheiden: „Ich fürchte, daß Dr. Brandywine sehr fest schläft, Dr. Penny. Vielleicht sollte ich rasch einmal nach oben gehen und ihn zu wekken versuchen?“

      Als Dr. Penny nur stumm nickte, verließ Schwester Reynolds rasch den Raum und lief nach oben. Hier war alles sehr still, und so hörte sich das Läuten der Türglocke in Dr. Brandywines Wohnung ungewöhnlich laut an, als Hope auf den Knopf gedrückt hatte.

      Wie fast alle Räume im Krankenhaus war auch Dr. Brandywines Appartement mit einer Klimaanlage ausgestattet. In der Wohnung war es im Moment allerdings nicht so still wie draußen auf den Korridoren. Aber die lustvollen Schreie, die von der rothaarigen Schwester unter Dr. Miles Brandywine während eines ungemein heftigen Orgasmus ausgestoßen wurden, machten dem stattlichen Direktor vom Mad Hospital keinerlei Sorgen, daß davon etwa ruhebedürftige Patienten gestört werden könnten. Seine Wohnung war absolut schalldicht.

      Mit siebenunddreißig Jahren wirkte Dr. Brandywine wie der Prototyp eines Gentleman aus dem Süden. Als er das wiederholte Läuten hörte, zog er seinen erschlaffenden, tropfnassen Schwanz aus der Möse der rothaarigen Schwester und blickte lächelnd auf sie herab.

      „Verdammt!“ sagte er leise. „Ich werde gerufen.“ Er setzte sich auf die Bettkante und rief in freundlichem Tonfall:

      „Moment bitte!“ Der Klang seiner Stimme ließ nicht einmal ahnen, daß dieser Mann soeben in seiner elegant eingerichteten Wohnung einen rasanten Fick hinter sich hatte. Innerhalb von Sekunden war der Psychiater anständig angezogen und ging in einem schönen, aber ganz entschieden maskulin wirkenden Hausmantel zur Tür. Er lächelte die ziemlich grimmig dreinblickende Schwester freundlich an und fragte: „Ja, Schwester Reynolds, was gibt’s denn?“

      „Dr. Penny!“ stieß Hope heraus. „Er hat schwere Verbrennungen an beiden Händen! Ein Unfall!“

      „Ich komme sofort“, versprach Dr. Brandywine.

      Miß Reynolds nickte. Sie verschränkte sekundenlang die Arme vor