Erst als LaVerne ihn beinahe schreiend aufforderte, damit aufzuhören, hob Alex das Gesicht von ihrer Fotze.
„Ist doch schon gut, Sweetheart“, sagte er beruhigend, als er in ihren schönen Augen nun doch so etwas wie Scham erkannte. Ihm selbst verhalf dieser Anblick für einen Moment zu einem gänzlich neuen Gefühl der Macht, die er nun über dieses Mädchen hatte. „Ich liebe dich, LaVerne! Und wenn zwei Menschen einander lieben, dann ist alles erlaubt!“
Doch als er sie nun bestieg, tat er es sehr vorsichtig und behutsam, weil er sich daran erinnerte, daß sie ja immer noch Jungfrau war.
LaVerne zog sehr scharf die Luft ein. Sie verkrampfte sich wieder.
Alex begriff, daß sie jetzt Angst hatte. Er ließ sich Zeit und sprach beruhigend auf das Mädchen ein. Er sagte LaVerne, daß ihre Liebesspalte feucht und gut rutschig war. Er forderte sie auf, sich vollkommen zu entspannen. LaVerne sah ihn vertrauensvoll an und tat alles, was er ihr sagte.
Die nächsten Sekunden würden alles entscheiden. Sie könnten alles zunichte machen. Dieser Augenblick kurzen Schmerzes könnte mehr zerreißen als nur diese dünne Membrane, dieses empfindliche Häutchen, das unter den ständigen, wenn auch sanften Stößen, die Alex nun mit seinem steifen, harten Schwanz machte, sehr leicht nachgab.
Alex hätte später niemals zu sagen vermocht, welcher Sinn ihn in diesem Moment geleitet hatte, welche Zärtlichkeit ihn dazu veranlaßte, sich selbst zurückzuhalten. Damals hatte er nur gewußt, daß er sie liebte … wie sehr er sie liebte … daß er sich nichts mehr und intensiver wünschte, als dieses Mädchen für immer zu besitzen. Sie sollte sein werden auf immer und ewig.
Ihr gegenseitiger und fast gleichzeitiger Höhepunkt war keineswegs geplant, aber er stellte die Krönung dieses Aktes dar. Es geschah sehr schnell, aber ohne Drängen, ohne Hast … und es war für beide ungemein befriedigend.
Danach war ihre Liebe zu einer wunderschönen Sache aufgeblüht, die für Alex so kostbar gewesen war, daß er gegen die ganze Welt gekämpft hätte, um LaVerne für sich behalten zu können. Aber er hatte es nicht nötig gehabt, auch nur einen Finger zu rühren. LaVerne gehörte Alex, und Alex gehörte LaVerne. Sie waren bei jeder nur erdenklichen Gelegenheit zusammen, und Alex war sich wie der glücklichste Mann der Welt vorgekommen.
So war es noch lange geblieben, selbst als sie verheiratet gewesen waren.
Alex wollte die Erinnerung daran, wie es einmal zwischen ihm und seiner Frau gewesen war, lebendig erhalten. Aber er konnte es nicht. LaVerne war einfach nicht mehr die alte LaVerne. Und auch er war nicht mehr der junge, stürmische, draufgängerische Alex von einst, wie er leider voller Bitterkeit begreifen mußte.
Und als dieses Bedauern all die schönen Erinnerungen beinahe beiseite gefegt hatte, war Alex auch seinen Ständer beinahe wieder los.
Es war schon eine beschissene Sache, was aus ihnen beiden geworden war, dachte Alex deprimiert. Denn Alex wußte im Grunde seines Herzens, daß LaVerne ihm eine gute, ja geradezu wunderbare Frau gewesen war. Die Wut darüber, daß LaVerne sich erlaubt hatte, so dick und fett zu werden, brodelte wieder einmal in Alex auf und ließ sich auch nicht vertreiben, als er nun immer wilder auf sie einhämmerte, seinen bereits erschlaffenden Schwanz noch einmal hochpeitschte, ihr weiches, schwammiges Gesicht küßte und ihr schönes braunes Haar streichelte. Die ganze Zeit über bemühte er sich verzweifelt, die Erinnerung an früher wachzuhalten, aber es wollte ihm einfach nicht gelingen. Er wußte, daß es unmöglich war … nicht mehr jetzt, wo sie keuchend und grunzend unter ihm lag und seine wuchtigen Stöße genauso heftig erwiderte.
Alex schaffte es gerade noch so, seinen Ständer zu behalten, bis er LaVerne zum Höhepunkt gebracht hatte, dann pumpte er verbissen weiter, bis er spürte, wie es ihr noch einmal kam. Jetzt erst erlaubte er sich, seinen Saft in ihre gierige Möse hineinzuspritzen.
LaVernes Augenlider zuckten, und dieser Mund, der früher einmal so weich und schön gewesen war, zitterte vor Vergnügen, als sie nun dankbar zu ihm aufblickte und flüsterte: „Oh, Alex … du liebst mich immer noch! Das tust du doch wirklich, nicht wahr?“
„Natürlich“, sagte er und zwang sich dazu, ihr noch einen Kuß auf die glatte Stirn zu geben. Seine Augen waren geschlossen, als wünschte er sich, ihr Bild für immer seinem Blick zu verschließen. Durch seinen Kopf zuckten Worte, die er nur ungern akzeptierte und anerkannte.
Lüstern und lasterhaft! Ja, Gott verdammt noch mal! dachte er. Jetzt sieht sie lüstern, lasterhaft und obszön aus! Und dabei war sie früher einmal so reizend! Er fühlte sich betrogen und schämte sich, als er seinen schlappen Schwanz herauszog und ins Badezimmer ging, wo er seinen Penis gründlich wusch und sich die Hände schrubbte. Als er ins Schlafzimmer zurückkam, lächelte LaVerne befriedigt.
Alex zog sich schnell an, gab LaVerne noch einen flüchtigen Kuß auf die Wange und sagte: „Wir sehen uns später.“ Das tat er immer, und LaVerne reagierte stets mit einem unterdrückten Kichern darauf.
Manchmal überlegte Dr. Alex Royal, warum.
2
Kurz nach zwei Uhr früh an einem Augustmorgen schrillte das Telefon in Dr. Joel Pennys Schlafzimmer. Er langte nach dem Hörer und war sofort hellwach. Nach zwanzig Jahren Praxis war er es gewöhnt, im Schlaf gestört zu werden. Er lauschte auf die keuchende, aufgeregte Stimme am anderen Ende der Leitung, nickte mit dem weißhaarigen Kopf und sagte in beruhigendem Tonfall: „Ich bin in fünf Minuten bei Ihnen, Mrs. Johnson.“
Er war gerade aus dem Bett gestiegen und zog seine Hose über den Pyjama, als sich seine Frau im Bett aufsetzte und ihrem Mann einen vorwurfsvollen Blick zuwarf.
„Hast du nicht versprochen, keine nächtlichen Hausbesuche mehr zu machen, Joel? Das tut doch kein Arzt mehr hier in East Saint Louis! Warum hast du der Patientin nicht einfach gesagt, daß sie in ein Krankenhaus gehen soll?“
„Es ist Mrs. Johnson, Sandra“, sagte der dreiundfünfzigjährige Arzt geduldig. „Ich kann doch nicht zulassen, daß sie erstickt, oder? Und das könnte leicht der Fall sein, wenn ich sie aufgefordert hätte, ein Krankenhaus aufzusuchen. Sie würde es niemals bis dahin schaffen.“
„Aber du hast doch gar keine Privatpraxis mehr!“ rief Sandra sichtlich verärgert. „Seit ich dich kenne, arbeitest du doch im Mad Hospital, und ich sehe nicht ein, warum du dich dann noch um Patienten kümmern sollst, die sich doch bei einem praktizierenden Arzt in Behandlung befinden!“
Dr. Penny zögerte einen Moment in der offenen Tür.
„Sandra, ich habe dir doch wieder und immer wieder gesagt, daß du dir ein Dienstmädchen nehmen sollst. Ich weiß doch, daß du Angst hast, wenn ich dich nachts allein im Haus lasse, aber ich kann eine Patientin nun mal nicht im Stich lassen, wenn sie mich dringend braucht.“
„Aber ich will nun mal kein Hausmädchen …“, begann Sandra, aber dann mußte sie feststellen, daß sie nur noch zur Tür sprach, die der Doktor bereits hinter sich zugemacht hatte. Sandra brach also mitten in ihrem Protest ab. Ein paar Sekunden lang blieb sie, wo sie war. Ihr hübsches Gesicht zeigte einen schmollenden Ausdruck, der sich immer mehr vertiefte. Dann kuschelte sie sich seufzend unter die Bettdecke, während sie ängstlich auf jedes Geräusch im Hause lauschte. Ihr Herz begann wild zu hämmern, als sie sich einbildete, schleichende Schritte zu hören, die näher und immer näher auf die Tür des Schlafzimmers zuzukommen schienen. Sie bekam eine Gänsehaut und redete sich verzweifelt ein, sich doch nur einzubilden, daß der Geist ihrer Großmutter hier im Hause herumspuken sollte. Ihre Großmutter war eine sehr strenge Frau. Sie hatte Sandra vom Babyalter an aufgezogen. Jetzt fürchtete Sandra, daß die Großmutter sie als Gespenst heimsuchen könnte, um sie für alle schlechten Dinge zu bestrafen, die sie je in ihrem Leben begangen hatte.
Schließlich hielt es Sandra nicht länger aus. Sie langte mit einer Hand nach dem Telefonhörer und hielt die Augen fest geschlossen, um die Erscheinung ihrer toten Großmutter nicht sehen zu müssen.