Perry Rhodan 3088: Gucky kehrt zurück. Michael Marcus Thurner. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Michael Marcus Thurner
Издательство: Bookwire
Серия: Perry Rhodan-Erstauflage
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783845360881
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Wissensbrocken und lenkten ihn von seinen dringendsten Fragen ab.

      »Woher wisst ihr das?«

      Na gut. Ein allerletztes Mal gehe ich auf ihre Ablenkungsmanöver ein.

      »Wir beide haben selbst gewisse Fähigkeiten. Was umso mehr für unsere genetische Verwandtschaft spricht und diese Unterhaltung noch schwieriger macht.« Pretopart zog eine Gemüseknolle aus der Tasche seiner kurzen Hose und biss herzhaft hinein. »Meine Partnerin ist Ereignis-Prospektorin, ich selbst bin Paraspeiser.«

      »Das heißt?«

      »Daidra hat dich quasi entdeckt. Sie spürt, wann und wo sich Dinge ereignen werden, die für uns beide oder für Post-Yllit im Allgemeinen von Bedeutung sein könnten. Sie hat deine Anwesenheit, deinen Schmerz, deine Verzweiflung und deine Bedeutung für uns ertastet. Natürlich auch dein Demoir, aber das tut jetzt nichts zur Sache.«

      Gucky verstand ansatzweise, welche Verantwortung mit dieser sonderbaren Begabung einherging. Der Begriff »Demoir« allerdings blieb ihm unklar.

      Bevor Gucky nachhaken konnte, fuhr Pretopart fort: »Ich selbst kann meine eigene Paraenergie in andere Wesen ... einspeisen. Ich kann Fremde auf Kosten meiner eigenen Kräfte stärken. Was in deinem Fall bedeutet: Ich habe die Möglichkeit, dir deine Gaben wieder zu beschaffen. So, dass du womöglich aus eigener Kraft die Zerozone verlassen könntest.«

      *

      Gucky versuchte zu verstehen. »Ihr zeigt mir den Weg zurück?«

      »Ich verstärke lediglich dein Potenzial. Ich helfe dir, verloren gegangene Fähigkeiten zu finden und sie so aufzubereiten, dass sie dir helfen, den Ausgang aus der Zerozone zu entdecken. Ich müsste aber deine Gaben erst einmal sichten, ehe ich verbindliche Zusagen machen kann.«

      »Leg los!«

      Daidra mischte sich in die Unterhaltung ein. Ihre Stimme klang traurig. »Dir ist bewusst, dass es noch eine andere Möglichkeit für dich gibt, dein Leben zu gestalten?«

      Gucky blickte die Post-Yllit an – und verstand. »Du möchtest mich einladen, bei euch zu bleiben?«

      »Richtig. Würdest du bei uns im Zero-Asyl bleiben, würden wir uns besser kennenlernen. Vertrauen aufbauen. Die Möglichkeit ausschließen, dass du ein Chronospion oder Chronomanipulator bist.« Daidra gab ein ganz und gar ilthaftes Seufzen von sich. »Wir würden dir vielleicht mehr über unsere Yllit-Vorfahren erzählen und möglicherweise auch über Ilt-Kulturen, die noch existieren. Derzeit dürfen wir kein Wort darüber reden.«

      Gucky brauchte einige Sekunden, um die Konsequenzen seiner Entscheidung zu begreifen. »Entweder kehre ich zu meinen Freunden zurück, um ihnen zu helfen – oder ich erfahre, wohin die letzten Ilts verschwunden sind.«

      »Wie gesagt: Ich kann dir nichts versprechen. Ich darf dir nichts versprechen.«

      »Habt ihr eine Ahnung, was ihr mir damit antut?«, fragte Gucky und unterdrückte ein Stöhnen. »So eine Entscheidung kann ich nicht treffen.«

      »Du musst. So leid es mir tut. Wir sind an Regeln gebunden. Verantwortung. Für Raum und Zeit und Kausalität.«

      »So wichtig sind wir Ilts nicht, Daidra.«

      »Leider doch, Gucky. Du hast keine Ahnung, wie bedeutsam die Zusammenhänge zwischen deinem Volk und der Existenz des Lebens an sich sind.«

      Gucky spürte Stolz aufkeimen, schob ihn aber gleich wieder beiseite. Er würde bei diesem bösen Spiel nicht mitmachen. War es denn zu viel verlangt, dass er wissen wollte, ob es noch andere wie ihn gab?

      »Atlan und meine anderen Freunde, die ich in meiner alten Existenz zurückgelassen habe, würden genauso gut ohne mich auskommen, nicht wahr?«

      »Mag sein.«

      »Sie würden verstehen, wenn ich bei euch bliebe.«

      »Vermutlich.«

      »Sie würden es mir gönnen. Bully und Perry und all die anderen würden mich umarmen und mir alles Glück der Welt für meine Suche nach den Ilts wünschen. So sind sie nämlich, diese verdammten Terraner.«

      »Wenn du es sagst ...«

      »Mach dich endlich an die Arbeit, Pretopart!«, piepste Gucky lautstark und zornig. »Sieh nach, ob du mir meine Parabegabungen zurückgeben kannst und ob es einen Weg zurück für mich gibt.«

      Er schämte sich nicht für seine Tränen.

      Auch dafür nicht, dass er sich in eine Ecke verzog, in die kein Licht hinschien, und den Kopf zwischen den Armen verbarg.

      *

      Pretopart starrte Gucky einfach nur an. Ab und zu wedelte er mit den Händen, als müsste er unsichtbare Fliegen verscheuchen.

      Er schwitzte, dicke Tropfen sammelten sich auf Metallflächen in seinem Gesicht. Körpereigene Gebläse sorgten dafür, dass die Feuchtigkeit rasch wieder verschwand.

      Daidra brachte Gucky derweil eine sämige Brühe, die nach den besten Gemüsesorten schmeckte. Die Suppe wärmte Guckys Bauch und sorgte dafür, dass er sich ein klein wenig besser fühlte.

      »Es tut mir sehr leid, dass du dich so entschieden hast«, sagte sie.

      »Freundschaft ist ein unendlich wertvolles Gut. Es gibt da jemanden, den ich unter keinen Umständen im Stich lassen darf. Ihr redet davon, dass wir Ilts womöglich den Gang mehrerer Universen beeinflussen. Mein Freund Atlan ist nicht weniger bedeutsam. Mag sein, dass sein Überleben für die heimatliche Milchstraße existenzentscheidend ist.«

      »Armer, armer Ilt.« Daidra streichelte ihm unbeholfen über das Fell am Nackenansatz. Es fühlte sich keinesfalls so an, als würde ihn seine geliebte Iltu kraulen. Aber die Berührungen hatten dennoch eine Bedeutung für Gucky.

      Daidra sagte kein Wort, während sie ihn immer und berührte. Mit der Unbeholfenheit eines Geschöpfs, für das es nie so etwas wie Zärtlichkeit gegeben hatte.

      Und sie roch. Ihr Duft erweckte etwas in ihm. Ganz gewiss war sich Daidra nicht bewusst, welche Wirkung sie auf ihn hatte.

      Pretopart erwachte aus seiner scheinbaren Trance, Daidra zog die Hand abrupt zurück und ging einige Schritte auf Distanz.

      »Ich habe deine Gaben überprüft«, sagte Pretopart. »Es grenzt an ein Wunder, dass du es geschafft hast, in die Zerozone zu teleportieren.«

      »Das bedeutet?«

      »Dass dich die Anstrengung und der Schock deine Paragaben vergessen ließ. Ich denke, ich habe die nötige Kraft, um sie zurückzubringen.«

      »Und dann?«

      »Werden wir beide alles daransetzen, um dich an den Ausgangspunkt deiner Reise zu schaffen.«

      »Ich darf auf keinen Fall zurück in den Suspensionsalkoven, aus dem ich geflüchtet bin.«

      »Eine gewisse räumliche Abweichung ist sicherlich machbar. Allerdings ...«

      »Ja?«

      »Du wirst einen hohen Preis für diese eine Teleportation zahlen. Sie wird Narben hinterlassen und dein Parapotenzial schwächen.«

      »Geht's ein wenig genauer?«

      »Du bist mithilfe der Schmerzensteleportation hierhergekommen, und genauso verlässt du die Zerozone auch wieder. Mit diesem letzten Sprung bleibt dir unser derzeitiger Lebensbereich für immer verschlossen. Denn du wirst die Gabe der Schmerzensteleportation verlieren. Sie wird veröden.«

      »Ein Grund mehr, bei euch zu bleiben, nicht wahr?« Gucky versuchte ein Lächeln, er versagte kläglich.

      »Du allein triffst die Entscheidungen«, sagte Daidra. »Du weißt, was Pretopart und ich gerne hätten. Aber wir wollen nicht, dass du dein Leben lang darunter leidest, die falsche Wahl getroffen zu haben.«

      »Könnt ihr beide denn nicht mit mir kommen? Damit wärt ihr in meiner Zeit und wir müssten keine Geheimnisse