Strenge zur katholischen Kirchengemeinschaft zurückbringen wollte, weigerte ich mich, dieses verdorbene Weib anzunehmen, wenn es nicht selbst wollte und unbeeinflußt das Bessere erwählte. Er versuchte zwar, die Einwilligung seiner Tochter mit Schlägen herbeizuführen, doch verbot ich ihm dies sogleich. Als ich jedoch durch Spanium ging, stand der dortige Priester auf dem Grund und Boden einer achtungswerten katholischen Frau und schrie uns aufs unverschämteste nach, wir seien Traditoren
133 und Verfolger. Die gleiche Beschimpfung fügte er auch der Frau zu, auf deren Grund er stand, weil sie zu unserer Kirchengemeinschaft gehört. Als ich dieses Geschrei hörte, enthielt ich mich nicht nur selbst jedes Streites, sondern besänftigte auch die mich begleitende Menschenmenge. Und doch, wenn ich sage: „Man untersuche, wer Traditor und Verfolger ist oder gewesen ist“, so antwortet man mir: „Wir wollen nicht untersuchen, wir wollen wiedertaufen. Wir wollen wie Wölfe eure Schafe mit heimlichem Bisse zerfleischen, ihr aber schweiget, wenn ihr gute Hirten seid.“ Oder meint Proculeianus wirklich etwas anderes, wenn es wirklich er selbst ist, der mir sagen ließ: „Wenn du ein Christ bist, so überlasse dies dem Urteile Gottes, wenn wir es nicht tun sollten; du schweige!“ Jener Priester hat auch gewagt, einen Landmann zu bedrohen, der Pächter eines kirchlichen Grundstückes ist.
5.
Dies alles soll, ich bitte dich, Proculeianus durch dich erfahren; möge er Einhalt tun jenem wüsten Treiben seiner Kleriker, das mich, verehrtester Eusebius, veranlaßt hat, mich an dich zu wenden. Habe also die Güte, mir zurückzuschreiben, nicht was deine Ansicht über dies alles ist — denn glaube nicht, ich wolle dir die Last des Richteramtes auferlegen! —, sondern was die Donatisten darauf antworten. Die Barmherzigkeit des Herrn bewahre dich im Glücke, erlauchter Herr, nach Verdienst zu ehrender, geliebtester Bruder!