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WinterLust | Erotische Geschichten
von Amy Walker
Amy Walker ist das Pseudonym einer deutschen Autorin, die mit der Veröffentlichung mehrerer Romane bereits erste schriftstellerische Erfolge feiern durfte. Mit „Geheime Begierde“ hat sie ihren ersten erotischen Roman verfasst. Leidenschaft, Sinnlichkeit und nackte Lust in Worte zu verpacken hat sie derart fasziniert, dass sie sich nächtelang nicht von ihrem Computer losreißen konnte. Seither schwirren ihr nicht nur die alltäglichen Pflichten rund um ihre Familie durch den Kopf, sondern verschiedenste erotische Szenerien, die sie alle noch niederschreiben will. Zwei Dinge sind ihr dabei besonders wichtig und in allen ihren Geschichten zu finden: viel Gefühl und ein Happy End!
Lektorat: Marie Gerlich
Originalausgabe
© 2020 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: © shmeljov @ bigstockphoto.com © robcocquyt @ bigstockphoto.com
Umschlaggestaltung: MT Design
ISBN 9783750727175
www.blue-panther-books.de
Der Skilehrer
Kennt ihr das: Ihr seht einen Typen und er ist derart sexy, dass euer Körper vor Verlangen zu vibrieren beginnt? Genau so ergeht es mir, als mir mitten in der hügeligen Schneelandschaft Colorados mein Skilehrer gegenübertritt.
»Ich hasse euch«, habe ich zu meinen Freundinnen Moira und Addison vor kaum mehr als einer Stunde gesagt, als sie mir verkündeten, mich zu einem Skikurs bei Craig Barrington, dem angeblich besten Skilehrer im Wintersportgebiet Steamboat Springs, angemeldet zu haben. Dabei hatten sie versprochen, mich in unserem gemeinsamen Weiberurlaub von jeglicher Art von Wintersport zu verschonen und sich mit mir auf den Spabereich unseres kleinen Hotels zu konzentrieren. Und ich hatte erwartet, dass sie mir keinen Wunsch abschlagen würden. Schließlich ist der Urlaub mein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk. In zwei Tagen werde ich dreißig, und Addison und Moira haben geschworen, dass es der beste Urlaub meines Lebens wird – und das, obwohl ich den Winter hasse. Jetzt, da Craig mir gegenübersteht, vergesse ich jedoch fast, warum mir Schnee und Kälte so zuwider sind.
»Hi, ich bin Craig«, sagt er mit einer sexy tiefen Stimme, als wollte er mich davon überzeugen, mich nackt mit ihm im Bett zu wälzen. Dabei habe ich den One-Night-Stands endgültig abgeschworen.
»Hi Craig!«, erklingt es säuselnd im Chor. Ich reiße mich von seinem heißen Anblick los und mustere meine Kurskolleginnen. Sie klingen wie bei einem Treffen der Anonymen Alkoholiker und himmeln Craig an, als wäre er der Oberguru – der Heilsbringer – der Gruppe. Und Craig? – Sein Grinsen verbreitert sich. Er wirft sich in Pose und sonnt sich regelrecht in der geballten weiblichen Aufmerksamkeit.
»Das kann ja heiter werden ...«, murmle ich bissig und ramme meine Skistöcke in den Schnee, die ich – völlig überrumpelt von dem Sex auf zwei Beinen, der mir Skifahren beibringen soll – in den Händen festgehalten habe.
Craig scheint genau der Typ Mann zu sein, der mir und meinen guten Vorsätzen zum Jahreswechsel vor knapp zwei Monaten gefährlich werden kann. Kerle wie ihn kenne ich zur Genüge – aufregend, sexy, selbstsicher, unheimlich attraktiv, meist mit einem leichten Bartschatten versehen. Frauen bekommen ein feuchtes Höschen, wenn er nur »Hallo« sagt. Ein typischer Macho, der sich seiner verführerischen Wirkung in vollem Ausmaß bewusst ist ...
»Also, Ladys, bevor wir ans Eingemachte gehen, machen wir eine kurze Vorstellungsrunde. Immerhin werden wir in dieser Woche viel Zeit miteinander verbringen.« Craig schenkt uns ein verschmitztes Grinsen und ein smartes Zwinkern, und neben mir erklingt ein dreistimmiges Seufzen. – Auweia! Ich muss zugeben, dass auch mein Körper mit einem erregten Kribbeln auf diese spitzbübisch sexy Gesten reagiert, aber wenigstens habe ich mich so weit im Griff, dass ich nicht vor Verzückung dahinschmelzend auf meinen Skistöcken und an Craigs Lippen hänge.
Aber das ist ja auch kein Wunder, denn ich bin meinen Kurskolleginnen nicht nur gut zehn Jahre, sondern vermutlich auch etliche Erfahrungen in puncto Sex mit Machos voraus. Sie haben wahrscheinlich keine Ahnung, dass es einigen Frust erspart, wenn man Kerle wie Craig gar nicht erst an sein Höschen lässt. Egal, wie verlockend alles an ihm sein mag, man sollte ihm aus dem Weg gehen. Und wenn man sich anders nicht im Zaum halten kann – so wie ich gerade –, dann ist Ausweichen die beste Strategie.
»Ich bin Olivia«, fange ich also gleich mit der Vorstellungsrunde an, um sie so schnell wie möglich hinter mich zu bringen. Auf diesen endlos langen Brettern den Berg hinabzurutschen erscheint mir im Vergleich zu der unterschwelligen Erregung, die Craigs Anblick in mir auslöst, plötzlich wie ein wahres Vergnügen.
Er ist richtig groß – oh Mann, ich stehe auf große Kerle, bei denen ich das Gefühl habe, dass sie mich regelrecht unter sich begraben, wenn sie auf mir liegen. Seine Hüften sind schmal, seine Schultern breit – genauso wie es sich für einen Kerl gehört. Man kann sich so richtig schön an solch breiten Schultern festhalten, wenn sich einem der passende Typ mit seinen schmalen Hüften zwischen die Beine drängt und hart zustößt. Und dann diese Augen ... Fasziniert starre ich Craig ins Gesicht. Seine Augen sind stechend grün. Mmh, ich erschaudere.
Die Augen eines Mannes sind noch viel wichtiger als sein Johannes, lautet mein Mantra, wenn es um die Auswahl meiner Liebhaber geht. Nichts geht beim Sex über einen intensiven Blick. Vielleicht macht mich das eigenartig, aber ich finde, dass sich ein harter Schwanz erst richtig gut anfühlt, wenn der dazugehörige Kerl mir tief in die Augen schaut, während er ihn in mich stößt, und ich seine ganze Gier nach mir, seine Leidenschaft und Wildheit darin erkennen kann.
Die anderen stellen sich als Marge, Estelle und Brianna vor. Ich blinzle benommen. Da passe ich einmal nicht richtig auf und sofort gehen meine Gedanken auf Wanderschaft in schmutzige Richtungen. Ich schüttle leicht den Kopf über mich selbst und wende mich wieder meinem Skilehrer zu. Schließlich kann er mir nur etwas beibringen, wenn ich auch aufpasse.
So wie es aussieht, werde ich warten müssen, denn anstatt mit dem Unterricht anzufangen, mustert Craig uns unverhohlen. Ich behalte ihn im Blick – jap, ein typischer Macho.
Gründlich checkt er unsere wesentlichen weiblichen Merkmale ab – Beine, Hüften, Taille, Brüste und zum Schluss das Gesicht – und schenkt uns je nach Auffälligkeit der Attraktivität ein strahlendes Lächeln, ein verführerisches Zwinkern oder ein knappes Nicken. Mir schaut er dabei einen Tick zu lange auf die Brüste, die – wie ich ganz unbescheiden sagen muss – unter meiner ultraleichten, aber superwarmen Skijacke hervorragend zur Geltung kommen. Marge hingegen, die in ihrem Schneeanzug ziemlich mollig daherkommt und mit ihren hellbraunen Haaren und ungeschminkten, grauen Augen auch sonst nicht mit auffälliger Attraktivität gesegnet ist, erhält am wenigsten Aufmerksamkeit. Brianna, eine rassige Latinoschönheit, lächelt Craig gleich doppelt strahlend an und Estelle schenkt er zumindest ein sexy Grinsen. Dann weist er uns an, unsere Skier anzuschnallen, und geht mit kontrollierendem Blick an unserer kleinen Reihe entlang und – welch Überraschung – bleibt bei Brianna stehen.
»Ich könnte darauf wetten, dass du mit dem Hüftschwung auf der Piste keine Probleme haben wirst«, setzt er seinem Chauvigehabe tatsächlich noch eins drauf und legt beiläufig seine Hand auf ihre Hüfte. Brianna kichert geziert und mir klappt die Kinnlade runter. Ich meine, kapiert sie denn gar nichts? – Überlass diesem Kerl bloß nicht die Führung, Lady!
Wenn man mit einem Macho ins Bett geht, gibt es gewisse Verhaltensregeln, die man unbedingt einhalten sollte, wenn man auf seine Kosten kommen will. Und dazu gehört definitiv, sich nicht allzu bereitwillig auf seine billigen Anmachsprüche einzulassen. Ansonsten liegt man schneller mit weit gespreizten Beinen unter ihm als man »Schneetreiben« sagen kann, und der Kerl spritzt einem nach einem zwar aufregenden, aber viel zu schnellen Akt auf den Bauch.
Glaubt mir, ich weiß das, ich hatte genügend solcher Kerle zwischen den Schenkeln, bis ich ein sehr feines Gespür dafür entwickelt habe, dass es solche und solche Machos gibt – die reinen Egoisten und die, die zumindest den Ehrgeiz besitzen, auch die Frau unter sich zufriedenzustellen. Ich nenne sie