Schamgar wird Richter in Israel
31 PS Auf Ehud folgte Schamgar, der Sohn von Anat. Er erschlug 600 Philister mit einem Rinderstecken und rettete Israel auf diese Weise.
Debora wird Richterin in Israel
1 PS Nachdem Ehud tot war, taten die Israeliten wieder Böses in den Augen des HERRN. 2 PS Deshalb lieferte der HERR sie an Jabin aus, einen kanaanitischen König, der in Hazor herrschte. Sein Heerführer war Sisera. Er lebte in Haroschet-Haggojim. 3Nachdem Sisera, der 900 eiserne Streitwagen befehligte, die Israeliten 20 Jahre lang grausam unterdrückt hatte, schrien die Israeliten zum HERRN um Hilfe.
4Debora, eine Prophetin, die mit Lappidot verheiratet war, war zu dieser Zeit Richterin in Israel. 5Sie wohnte unter Deboras Palme zwischen Rama und Bethel im Bergland von Ephraim, und die Israeliten gingen mit ihren Rechtsstreitigkeiten zu ihr. 6 PS Eines Tages ließ sie Barak, den Sohn von Abinoam, der in Kedesch im Land von Naftali lebte, zu sich rufen. Sie sagte zu ihm: »Der HERR, der Gott Israels, befiehlt dir: ›Sammle 10.000 Krieger aus den Stämmen Naftali und Sebulon und zieh mit ihnen auf den Berg Tabor. 7 PS Ich will Sisera, Jabins Heerführer, mit seinen Streitwagen und Kriegern zum Fluss Kischon locken. Dort werde ich dir den Sieg über ihn schenken.‹«
8Barak antwortete ihr: »Wenn du mitkommst, gehe ich, aber wenn nicht, gehe ich auch nicht!«
9»Gut«, entgegnete sie, »ich komme mit dir. Doch dieser Feldzug wird dir keinen Ruhm einbringen, denn der HERR wird einer Frau den Sieg über Sisera schenken.« Und Debora machte sich auf und zog mit Barak nach Kedesch. 10 PS In Kedesch rief Barak die Stämme Sebulon und Naftali zusammen, und 10.000 Krieger zogen mit ihm. Debora begleitete sie.
11 PS Der Keniter Heber, ein Nachkomme von Moses Schwager♦ Hobab, hatte sich von den anderen Mitgliedern seines Stammes abgesondert und sein Zelt bei der geweihten Eiche von Zaanannim, in der Nähe von Kedesch, aufgeschlagen.
12Als Sisera hörte, dass Barak, der Sohn von Abinoam, zum Berg Tabor hinaufgezogen war, 13rief er alle 900 eisernen Streitwagen und alle seine Krieger zusammen, und sie zogen von Haroschet-Haggojim zum Fluss Kischon.
14Da sagte Debora zu Barak: »Auf! Heute ist der Tag, an dem der HERR Sisera in deine Gewalt geben wird. Ist der HERR nicht schon vor dir unterwegs?« Da führte Barak seine 10.000 Krieger den Berg Tabor hinunter in die Schlacht. 15 PS Als Barak mit scharfem Schwert angriff, rief der HERR eine große Verwirrung unter Sisera, seinen Wagen und seiner ganzen Streitmacht hervor. Sisera sprang von seinem Wagen herunter und entkam zu Fuß. 16 PS Barak verfolgte die Streitwagen und das Heer bis nach Haroschet-Haggojim. Sämtliche Krieger von Sisera wurden getötet; kein Einziger blieb am Leben.
17Sisera floh zu Fuß zum Zelt von Jaël, der Frau des Keniters Heber, denn Hebers Familie lebte mit König Jabin von Hazor in Frieden. 18Jaël kam Sisera entgegen und sagte zu ihm: »Kehr ein, mein Herr, kehr bei mir ein und hab keine Angst.« Da ging er mit ihr ins Zelt und sie deckte ihn mit einer Decke zu.
19 PS »Bitte gib mir etwas Wasser«, bat er, »ich bin durstig.« Sie öffnete den Schlauch mit Milch, gab ihm zu trinken und deckte ihn wieder zu.
20»Stell dich an den Zelteingang«, befahl er ihr. »Wenn jemand kommt und dich fragt, ob hier drinnen jemand ist, dann sag nein.«
21Doch Jaël, die Frau von Heber, nahm sich einen Zeltpflock und einen Hammer, und als Sisera vor Erschöpfung eingeschlafen war, schlich sie leise zu ihm hin. Sie schlug den Zeltpflock durch seine Schläfe bis in den Boden und er starb.
22Als Barak kam, um Sisera zu suchen, ging Jaël ihm entgegen. Sie sagte: »Komm, ich will dir den Mann zeigen, den du suchst.« Er folgte ihr ins Zelt und fand Sisera darin tot liegen, den Zeltpflock durch die Schläfe geschlagen.
23An diesem Tag erlebte Israel, wie Gott dem Kanaaniterkönig Jabin eine schwere Niederlage zufügte♦. 24Von da an bedrängten die Israeliten König Jabin immer stärker, bis sie ihn schließlich vernichteten.
Deboras Lied
1 PS An jenem Tag sangen Debora und Barak, der Sohn von Abinoam, folgendes Lied:
2 PS »Dass die Starken in Israel sich als stark erwiesen,
dass sich das Volk bereitwillig aufopferte –
dafür preist den HERRN!
3Hört zu, ihr Könige! Merkt auf, ihr mächtigen Herrscher!
Denn ich will dem HERRN singen,
mein Lied soll erklingen für den HERRN, den Gott Israels.
4 PS HERR, als du ausgezogen bist von Seïr
und hinausgegangen bist von den Feldern von Edom,
da erzitterte die Erde, da fielen Tropfen vom Himmel
und aus den Wolken strömte der Regen.
5 PS Die Berge bebten beim Kommen des HERRN.
Selbst der Sinai schwankte in der Gegenwart des HERRN, des Gottes von Israel.
6 PS In den Tagen von Schamgar,
Anats Sohn, und in den Tagen von Jaël
mieden die Menschen die Hauptstraßen,
die Reisenden hielten sich an die schmalen Seitenwege.
7Nur noch wenige Menschen lebten in den Dörfern von Israel –
bis Debora aufstand, eine Mutter Israels.
8 PS Als Israel sich neue Götter suchte, brach Krieg an den Stadttoren aus.
Doch weder Schild noch Speer waren unter 40.000 Kriegern in Israel zu finden!
9Mein Herz ist den Anführern von Israel zugetan und denen im Volk, die sich bereitwillig zeigten.
Preist den HERRN!
10 PS Ihr, die ihr auf weißen Eseln reitet und auf prächtigen Satteldecken sitzt,
und ihr, die ihr auf der Straße wandert, denkt darüber nach!
11 PS Hört, wie sie singen, wenn sie Wasser schöpfen!
Sie singen von der Gerechtigkeit des HERRN, von den großen Taten,
die er für die Dorfbewohner von Israel tat,
als das Volk des HERRN hinunter an die Stadttore zog.
12Wach auf, Debora, wach auf! Wach auf, wach auf und sing ein Lied!
Erhebe dich, Barak! Führ deine Gefangenen siegreich fort, Sohn von Abinoam!
13Da zog herab, was übrig war von den Angesehenen im Volk,
der HERR kam herab zu mir mit den Helden.
14Sie kamen herab aus Ephraim – einem Land, das einst den Amalekitern gehörte,
und Benjamin folgte mit seinen Leuten.
Aus Machir zogen Befehlshaber hinab;
aus Sebulon kamen, die den Führerstab tragen.
15Die Fürsten von Issachar gingen mit Debora und Barak;
sie folgten Barak und eilten hinunter ins Tal.
Nur der Stamm Ruben konnte