Da ließ sich Lucie doch nicht lange bitten. Hockte sich auf Frederick und ritt ihn wie eine sich wild gebärdende Stute.
Frederick lag unter ihr und genoss. Er tat nichts. Rein gar nichts. Weder berührte er Lucie noch hauchte er ihr federleichte Küsse auf den Körper. Das hier war Lucies Part, den er einfach nur genießen wollte.
Plötzlich war er das erste Mal in seinem Leben ehrlich zu sich selbst.
Er hat viele Frauen genießen dürfen, doch keine war so wie Lucie zu ihm. Er war stets der gebende Part gewesen, nie seine Gespielinnen.
Nun durfte er endlich einmal kosten, wie es sich anfühlte, verwöhnt zu werden, und langsam dämmerte ihm, was er alles liegen gelassen hatte auf den Etappen seines Lebens, welche nun allmählich in die Zielgerade einbogen.
Lucie begann zu schwitzen. Hypnotisierte den Professor, wie sie so auf ihm hockte, ihren Rücken durchdrückte und sich gerade hielt.
Sie wird bald die höchste Wollust erfahren, dachte Frederick. Doch der Gedanke war noch nicht einmal ausgedacht, da schrie Lucie schon ihre Leidenschaft heraus. Zuckte, wimmerte – reagierte, agierte, und Frederick bekam glasige Augen.
Was für ein Lust speiender Berg, dachte er und war mehr als beeindruckt von dieser Explosion der Sinne.
Die beiden gönnten sich eine kleine Pause. Frederick war überrascht, woran Lucie alles so gedacht hatte. Sie reichte ihm einige Erdbeeren, auch ein Glas Champagner wanderte in seine Hände. Er nippte daran und sagte ihr, wie schön er all das hier fand und dass er sie als bemerkenswerte junge Frau wahrnahm.
Doch das wollte Lucie gar nicht hören – das wusste sie selbst. Unentwegt beobachtete sie den Professor, schaute ihn mit verschleiertem Blick an. Schaute, ob er bereits wieder eine Erektion hatte – noch deutet sich nichts davon an. Schließlich näherte Lucie sich dem Professor, küsste ihn zärtlich auf die Lippen, strich über seinen gesamten Körper hinweg.
Federleicht fühlt sich all dies für Frederick an. So war er noch nie von einer Frau verführt worden. Dementsprechend irritiert war er, vielleicht sogar leicht verunsichert.
Dieser Nachmittag war aufregend für ihn, unglaublich schön und sehr erotisch. Eigentlich hatte Frederick lediglich einen Quickie erwartet, vielleicht noch ein kurzes Rein und wieder Raus. Aber so ein verführerisches Liebesspiel hatte er nicht auf dem Schirm gehabt. Umso besser für ihn.
Lucie bemerkte, dass Fredericks Schwanz allmählich wieder in Stimmung kam, und nahm Frederick das Champagnerglas aus der Hand. Hielt dieses und bespritzte sich mit dem köstlichen Nass – bat Frederick darum, es abzulecken, was er nur zu gern tat.
Es brachte ihn fast um den Verstand, machte ihn rasend, machte ihn verrückt, wie sie so dalag – den Rücken zum Hohlkreuz geformt, ihre Haare breiteten sich um ihren Kopf herum auf den Kissen aus. Wie ein Engel lag sie da – genoss und verführte.
Zärtlich nahm der Professor das köstliche Nass auf, tastete sich in die unteren Regionen vor und war dann bei Lucies Eingang der Lust angelangt.
Wie feucht sie doch ist. Wie überaus sinnlich es sich anfühlt, mit den Fingern in diesen Apfelkuchen hineinzustoßen. Der Professor schloss die Augen, fühlte, genoss.
Er hatte Zeit.
In diesem Alter hatte man Zeit.
Frederick nahm sich zurück, währenddessen Lucie in Flammen stand. Frederick zog Lucies Schamlippen leicht auseinander, seine Zunge wanderte in ihr feuchtes Tal. Voller Gier saugte er es aus, sah den kleinen Knubbel, berührte diesen zärtlich, und Lucie bäumte sich ihm entgegen.
»Hm«, stöhnte sie erregt, »nicht …«
»Oh doch«, flüsterte Frederick ihr zu, nahm den kleinen Knubbel in seinen Mund, und Lucie explodierte. Eine gewaltige Welle der Lust trug sie hinfort. Erfasste ihren gesamten Körper, und die Ereignisse überschlugen sich.
Frederick drang in sie ein, ließ Lucies Sinnenrausch erst gar nicht abklingen, sondern erhöhte diesen noch.
Lucie warf ihren Kopf hin und her und wusste nicht, wohin mit ihrer Lust. Frederick stieß tiefer mit der Zunge hinein. So hart und unnachgiebig, wie Lucie es gern hatte. Später sollte ihr Frederick gestehen, dass es für das erste Mal richtig schön war, ein stetiges Geben und Nehmen, so etwas hatte er bisher nicht gekannt.
Lucie lächelte in sich hinein. Also alles richtig gemacht!
Sie mochte den Professor, hoffte darauf, dass er ihr für eine Weile als Liebhaber erhalten bliebe, denn er tat ihr wider Erwarten richtig gut. Sie harmonierten miteinander.
Das zeigte sich auch darin, dass Frederick immer mutiger wurde. Das tiefe Lustempfinden Lucies übertrug sich auf ihn, jagte ihm Schauer der Lust über die Haut, und als er Lucie dann nahm, waren es ihre schlanken Oberschenkel, die sich um seine Taille legten und sich an ihm klammerten. Frederick musste sich zurücknehmen, sonst würde er jetzt schon abspritzen.
Lucies Schenkel, ihr Spiel, welches sie da mit ihm spielte, erregten ihn, machten ihn heiß, forderten ihn … Frederick konnte nicht mehr.
Er stöhnte auf, spritzte ab, und Lucie bäumte sich unter ihm auf. Sie riskierte einen Blick in sein Gesicht, welches so selbstvergessen wirkte. Dann lockert sie den Druck ihrer Beine.
Lucie ließ dieses Liebesspiel bei Weitem nicht kalt. Hatte sie zu Beginn des Nachmittags vielleicht noch angenommen, ihre ganz persönliche To-do-Liste abzuarbeiten und eine neue Trophäe für ihre Sammlung zu erobern, so ging diese Affäre (wenn man sie überhaupt als solche bezeichnen konnte) viel tiefer als von ihr angenommen.
Die Uhr tickte, und die Zeiger näherten sich allmählich der Achtzehnuhr-Marke.
Frederick schaute Lucie fragend an.
»Sollten wir nicht langsam gehen. Ich denke, es wird Zeit. Das nächste Mal können wir uns gern bei mir treffen.«
Lucie nickte.
»Ja, so allmählich sollten wir wohl aufbrechen«, meinte sie, obwohl sie gerade erst so richtig in Fahrt kam.
Der Professor nickte, küsste Lucie auf die Stirn und hauchte ein zartes »Dankeschön« in ihr Ohr. Er war dankbar dafür, dass Lucie ihm so einen sinnlichen Nachmittag geschenkt hatte.
Als sie die Hotelhalle betraten, ging Frederick vor. Lucie bezahlte das Zimmer und folgte Frederick dann. Vor dem Hotel stieg Frederick in seinen VW-Käfer, den er freiwillig nicht hergegeben hätte, und Lucie auf ihr Fahrrad.
Beide fuhren sie getrennt nach Hause, jeder einen anderen Weg nehmend, falls Sie gesehen werden sollten.
Was da heute zwischen den beiden gewachsen war, war ein fragiles Etwas, das gehegt und gepflegt werden musste – sollte es denn Früchte tragen.
Am nächsten Tag in der Universität strahlte der Professor eine Gelassenheit aus, die den Studenten nicht verborgen blieb. Entweder hatte er einen sehr erlebnisreichen Nachmittag gehabt oder er hatte im Lotto gewonnen.
Er strahlte regelrecht von innen, und als Lucie die heiligen Hallen der Bildung betrat, schaute er auf sie, und seine Mundwinkel hoben sich leicht. Niemand brauchte von ihrer Liaison erfahren. Das würde nur unnützes Getratsche hervorrufen. Etwas, was Professor Ludwig überhaupt nicht leiden konnte.
Der Tag verlief ereignislos. Die ganze Woche ebenfalls. Lucie gab Frederick ein wenig Zeit, alles zu verdauen, seine Erwartungshaltung ihr gegenüber zu erhöhen, und letztlich war es dann Frederick, der sie anrief und zu sich bat.
»Komm herein«, sagte er zu ihr und drückte sie zärtlich an sich.
Sie hatte ihm einen Barolo mitgebracht. Sie wusste, dass er Spitzenweine liebte, dieser sollte seinen Ansprüchen genügen.
Frederick bedankte sich überschwänglich bei Lucie, sagte ihr, dass das doch nicht nötig gewesen wäre.
Lucie schloss seine Lippen mit einem Kuss, öffnet sie wieder, züngelt mit ihm.