Als Leonie vorsichtig eine Zimmertür öffnete, erschrak sie und schloss diese sofort wieder. Dann öffnete sie sie ein zweites Mal und pfiff durch die Zähne. Was das Mädchen so in Schieflage gebracht hatte, war ein Zimmer, welches sie vermutlich nie hätte betreten dürfen. Offenbar handelte es sich um das private Spielzimmer ihrer Chefin.
Es gab eine Tanzstange und einen gynäkologischen Stuhl, welcher bereits bessere Tage gesehen hatte. Von einem präparierten Bett hingen Handschellen herab. In den Schränken, allesamt ohne Schlüssel, vermutete Leonie Züchtigungsmaterialien – was sonst sollten sie beinhalten. Der Raum ließ wenig Spielraum für andere Schlussfolgerungen als: Frau Rechtsanwältin hatte so ihre Geheimnisse. Offenbar liebte Maria Funk auch schon mal die harte Seite des Sex.
Leonie grinste leicht.
Sie hatte sogar Verständnis dafür und bemerkte, dass ihre Möse verdächtig zu puckern begann. Heiß und kalt wurde ihr bei dem Gedanken, ihre Chefin würde sie in diesem Raum nehmen, denn schon sehr lange schwärmte sie für diese Frau. Doch es ihr zu sagen, dazu fehlte der jungen Frau letztlich der Mut. Leonie vergötterte Maria Funk. Wenn die Anwältin etwas davon ahnte, dann verstand sie es gut zu verbergen.
Jetzt jedoch versuchte sich Leonie an Marias Worte zu erinnern. Wo sollte sie noch mal suchen? Ach ja! Erste Etage, nicht Erdgeschoss.
Ihr Fehler – jedoch ein sehr delikater.
***
Völlig außer Puste betrat Leonie nach über einer Stunde die Büroräume. Maria rümpfte bereits die Nase und argwöhnte: »Mussten Sie erst noch Flecke entfernen? Haben Sie vielleicht gefunden, was sie gesucht haben? Ich hätte wissen müssen, dass Sie zuerst meine Wohnung durchsuchen, bevor Sie mir meine Kleidungsstücke herbringen!«
Dumme Kuh!, dachte Leonie. Sie war bedient. »Ich an ihrer Stelle würde mich jetzt beeilen, sonst schafft mein alter, lahmer Käfer es nicht mehr, Sie nach Kiefersfelden zu kutschieren«, sagte Leonie bewusst abfällig.
Maria wirbelte herum, stieß einen Finger in Leonies Brust und meinte: »Sie stehen nicht in der Position, mir Anweisungen zu erteilen, verstanden! Werden Sie erst einmal groß, bevor Sie einen zweiten Anlauf wagen. Wir unterhalten uns später.«
»Ich warte unten auf Sie«, erwiderte Leonie resigniert und ließ Maria allein. In diesen Momenten ließ man sie am besten ihren Bock ausleben, danach schnaubte sie noch etwas und kam allmählich wieder runter.
Man konnte Maria Funk nicht ändern.
***
Kiefersfelden, Blauer Kaiser
Alles war gut.
Leonie Winter hatte sie gut und rechtzeitig zum Beginn der Podiumsrunde hergebracht, dafür war Maria gern bereit, ihr ein Lob auszusprechen. Die Talkrunde rund um die Bebauungspläne des Münchner Platzhirschen Wasn lief in ungewöhnlich entspannter Atmosphäre ab.
Natürlich gab es den ein oder anderen Einwurf – doch erstaunlicherweise war man sich in der Sache einig, dass es nicht die schlechteste Lösung darstellte, den maroden Stadtteil abzureißen und dort ein anspruchsvolles Flair zu kreieren.
Wasn blickte wohlwollend auf Maria Funk und sprach ihr das Vertrauen aus. Maria errötete leicht – sie war stolz auf sich und ihr Team. Das wäre ihr Durchbruch – dafür hatte sie gekämpft. Wasn würde ihr die Tür öffnen zu anderen großen Fischen in der Münchner Schickeria.
Was für ein verrückter Tag! Vorbei die Zeiten, in denen sie abends Handzettel ihrer Kanzlei verteilte, kleinen Straftätern zum Freispruch verhalf ... ab sofort war der größte Bauunternehmer Münchens ihr Klient!
Maria bedankte sich für die Vorschusslorbeeren, versprach, ihr Bestes zu geben – und nach einem späten Abendessen verabschiedete man sich und ein jeder ging seiner Wege.
Bis auf Frau Anwältin und Leonie Winter. Diese hatten denselben Weg und Leonie war schon sehr aufregt. Sie hatte so eine »Elefantenrunde« das erste Mal live miterlebt und Maria in Aktion gesehen. Sie war überrascht über so viel Professionalität.
***
Maria war geschafft. Verschwitzt ging sie in Richtung Badezimmer, um sich eine warme Dusche zu gönnen, nicht ohne ihre Klamotten planlos im Raum verteilt zu haben. Es machte ihr nichts aus, dass Leonie sie nackt sah.
Als die Tür des Badezimmers leise aufgezogen wurde, schmunzelte Maria. Sie wusste, wer dort Einlass begehrte, und sie hinderte Leonie nicht daran.
»Ich habe mir schon gedacht, dass du kommen wirst«, meinte Maria und lockte Leonie unter den warmen Duschstrahl. »Du hast dich wirklich gut gehalten, Leonie.«
Doch Leonie wollte kein Wortgeplänkel und küsste ihre Chefin voller Inbrunst. Sie wollte sie und sie sollte sie bekommen.
Mit ihrer Zunge fuhr Leonie sanft an Marias Oberarmen entlang, küsste sie auf die empfindliche Stelle an ihrem Hals und schnurrte wie ein kleines Kätzchen. »Ich hätte nicht gedacht, dass die ganze Geschichte so anstrengend sein würde, Frau Funk, aber ich bin froh, dass ich es miterleben durfte«, meinte Leonie und drückte Maria ganz fest an sich.
»Maria und du, bitte«, bot Maria Leonie an. »Wir sind außerhalb der Büroräume und nichts wirkt so abtörnend, als wenn sich zwei Liebende siezen.«
Leonie lachte herzlich. Sie war ein Eigengewächs aus Marias Talentschmiede. Regelmäßig besuchte die Anwältin Berufsschulen, um zu sehen, ob etwas für sie dabei war. Leonie hatte sie vor gut einem Jahr entdeckt – und hatte wieder mal ein gutes Näschen bewiesen. Sie entwickelte sich prächtig, würde einmal zu ihrer rechten Hand werden.
Und dass Leonie ebenfalls lesbisch war, nun ... wer wusste schon, wozu das führen würde. Maria hatte sie zufällig einmal mit einer Freundin am Stachus beobachtet – es war keine große Sache, doch die Gestik der beiden sprach eine eindeutige Sprache. Maria hegte schon lange den Wunsch in sich, Leonie auszutesten. Heute würde sie dazu Gelegenheit bekommen. Einschlägige Erfahrungen schien sie ja zu besitzen, auch wenn sie fünfzehn Jahre jünger war.
Sanft seifte Maria Leonie ein. Ein erotisierender Vanilleduft entfaltete sich in der Duschkabine und Leonie stützte sich an der Glaswand der Kabine ab, damit Maria auch die untere Hälfte erreichen konnte.
Lustvoll knetete die Rechtsanwältin Leonies Po, fuhr sanft mit der Handkante über deren Möse und führte einen Finger in sie ein. Feucht! Wasserläufen gleich floss die Flüssigkeit des Mädchens bereits an ihren Innenschenkeln herab und Maria verspürte einen dringlichen Wunsch.
Sie massierte das Duschgel in Leonies Haut, wusch ihr die Haare und strich dabei immer wieder sanft über die herrlich zarte Haut ihrer Auszubildenden. Samtig, anschmiegsam, so herrlich weich – und das nach einem so anstrengenden Tag. Der Liebreiz der Jugend, sagte sich Maria und stöhnte leicht auf.
An Schlaf war in dieser Nacht wohl nicht mehr zu denken.
Leonies Feuchtigkeit war legendär. All ihre Liebhaberinnen vergötterten sie dafür, auch Marias Lust stellte sich schnell ein. Leonies Atem ging ruhig, sie taxierte Maria sehr genau. »Weißt du eigentlich, wie lange ich mich schon nach dir verzehre?«, bedeutete Leonie ihrer Chefin. »Du hattest wirklich keine Ahnung?«
»Sollte ich?«, erwiderte Maria leise und schaute Leonie mit schräg gelegtem Kopf lasziv an.
»Ja, hast du denn nie mitbekommen, wie unterwürfig ich dir gegenüber bin? Ich will dich, Maria, und ich brauche dich. Diese extreme Spannung in mir, die muss raus – und nur du kannst mir die brennenden Pfeile entreißen, die in mir lodern und mich fix und fertig machen.«
Maria lachte leise. »So schlimm?«
»Schlimmer«, wisperte Leonie und führte die Hand ihrer Chefin an ihr Geschlecht.
»Wow, habe ich schon bemerkt«, meinte Maria, »nicht schlecht! Komm mal her, Süße! Du bist heute mein Gast – mein besonderer Gast, okay?«
Marias heißer Atem und ihre einladende Wärme