Wir blieben noch einige Stunden in dem Club, und so mancher Besucher schaute zu uns herüber, während wir unbedarft an der Bar züngelten. Irgendwann griff Mara an meine Brust, als wollte sie sagen: Ab jetzt gehörst du zu mir.
»Hey, ihr beiden«, sagte da plötzlich ein ziemlich zugedröhnter Typ, »knutscht zu Hause weiter, sonst lernt ihr meinen Prügel kennen – der ist nämlich schon seit einigen Stunden stahlhart! Capito?«
Ich kicherte, doch Mara konterte blitzschnell: »Schalt mal einen Gang runter, Sunny! Deine dummen Sprüche ziehen schon lange nicht mehr bei mir. Verzieh dich.«
Ich zog meine neue Freundin auf meinen Schoß und wisperte ihr zu: »Komm, lass uns gehen – es ist unglaublich heiß hier drinnen und ich wohne nicht weit weg von hier.« Ich kicherte. »Der Typ hier kriegt sonst noch einen echten Koller.«
Da fing auch Mara an zu lachen und ich zog sie voller Verlangen in Richtung Ausgang. Dabei grinste ich etwas schief – ich war schlichtweg aufgeregt.
Mara neigte den Kopf und erwiderte dann: »Okay, gehen wir also zu dir ... aber ich warne dich, ich bin kein Mädchen für eine Nacht.« Darüber musste ich herzlich lachen. Aus mir strömte plötzlich so viel Lebensfreude, dass ich mich selbst nicht mehr wiedererkannte. Energiegeladen drehte ich mich einmal um mich selbst, warf meine Arme in die Luft, schlang sie danach um Maras Hals, küsste sie auf die empfindliche Stelle und wisperte: »Du bist wirklich mein Glück.«
Mara lächelte geheimnisvoll.
Der Portier der Szenedisco wünschte uns noch einen angenehmen Abend, grinste anzüglich und Mara schaute ihn bitterböse an. Ihr Blick sagte mehr als tausend Worte und der Portier verkniff sich jeden weiteren Kommentar.
Wir fassten uns bei den Händen und gingen los. Unterwegs sahen wir uns immer wieder verträumt in die Augen. Es waren gerade mal zwei Häuserblocks bis zu meiner Wohnung und ich war froh, dass ich sie noch bewohnen durfte. Sie gab mir Sicherheit – ich brauchte ganz einfach meine gewohnte Umgebung.
Als ich die Wohnungstür aufschloss, wirkte ich bereits leicht derangiert, denn Mara hatte ihre Finger nicht von mir lassen können.
Immer wieder hatte sie mein Spitzenkleid befingert. Die Träger hatten es ihr angetan, doch sie hatte meine Schultern nicht freibekommen.
Mara schaute sich neugierig in meiner Wohnung um. »Edel, edel«, meinte sie nur und nahm auf dem Ledersofa Platz. »Was bist du eigentlich von Beruf?«, fragte sie, »dass du dir diese Hütte hier leisten kannst?«
Ich gab ihr einen dicken Kuss und meinte: »Ich bin Sales-Managerin, aber diese Hütte hier bezahlt noch mein Mann. Ich selbst fahre viel umher – bringt halt der Beruf so mit sich –, kann aber auch vieles von zu Hause aus erledigen. Gefällt mir ganz gut. Ich berate gern und bin gern unter Menschen.«
Ich nickte, um das eben Gesagte noch einmal zu untermauern.
»Bist du nicht«, meinte Mara.
Als ich sie verdutzt anschaute, sagte sie: »Du lügst. Ich sehe es deinem Gesicht an. Du hast nicht den geringsten Bock auf deinen Job, habe ich recht oder verhält es sich so?«
Verblüfft sah ich sie an. »Bist du Hellseherin oder so was?«, entgegnete ich, doch ich gab mich geschlagen – in Wirklichkeit hasste ich meinen Beruf, hätte viel lieber Jura studiert und wäre Staatsanwältin geworden. Doch ich hatte damals mein Studium abgebrochen und meine Karriere hintangestellt, was ich heute als großen Fehler ansah.
Natürlich verriet ich Mara meinen Traumberuf und sie sagte erfreut: »Staatsanwältin! Ja das kann ich mir schon eher bei dir vorstellen. Passt irgendwie zu dir. Und zu deiner anderen Frage. Nein, ich habe nichts mit Hellseherei zu tun, ich habe nur eine sehr gute Menschenkenntnis – und die verrät mir so einiges. Und du, Peggy, kannst Menschen nichts aufschwatzen, was diese nicht wollen – deshalb ...«
Ich lachte sie an. »Hast schon gewonnen, Mara – ich weiß es ja selbst.« Dann brachen bei mir plötzlich alle Dämme. Alles, was sich in den vielen Monaten der Kränkungen und Zurückweisungen aufgestaut hatte, brach sich jetzt Bahn – ich heulte wie ein Schlosshund. Die Tränen reinigten meine Seele, reinigten mich selbst. Dazu hatte ich ein fantastisches Wesen an meiner Seite, welches mich liebevoll in den Armen hielt und mir tröstend über den Kopf strich.
Das würde ich Mara nie vergessen.
***
Wir schliefen einige Stunden und noch war absolut nichts zwischen uns passiert. Da begann Mara, mich liebevoll zu streicheln und behutsam mit der Fingerkuppe über meine Klit zu fahren.
»Hm, Sex am Morgen ist wunderschön«, meinte ich verschlafen. Alles fühlte sich verdammt gut an.
Bebend vor Lust war ich Wachs in ihren Händen und Mara meinte: »Du musst aber sehr lange unterdrückt haben, was für mich glasklar auf der Hand liegt. Du brauchst keinen Kerl, Süße, du brauchst eine Frau, die dich versteht und die dir Lust und Liebe vermittelt – nirgendwo anders wirst du so etwas finden, glaub es mir.«
»Nimm mich mit in deine Welt«, wisperte ich Mara zu, »ich möchte dich berühren, möchte mit dir schlafen und dich so lange küssen, bis meine Lippen völlig wund sind. Jede Falte von dir möchte ich erkunden, möchte dich schmecken, riechen, lieben.«
Und plötzlich waren da Hände, die mich mit Selbstverständlichkeit berührten, Finger, die in meine Öffnungen eindrangen, sodass ich vor Leidenschaft zu stöhnen begann. Finger berührten meine Nippel, Hände fuhren durch mein Haar, wuselten darin herum, Lippen küssten mich zärtlich. Und ich genoss all das über die Maßen.
Mara forderte nichts ein.
Träge lag ich da, ließ ihre Liebkosungen einfach nur zu. Wir hatten alle Zeit der Welt und auch das fühlte sich verdammt richtig an. Durch das intensive Streicheln wurde ich immer aufgewühlter, meine Möse pochte, bat um Erlösung und als Mara nach einem Vibrator fragte, murmelte ich leise: »erste Schublade links.«
Mara kam mit dem etwas in die Jahre gekommenen Teil zurück und schaltete es ein. Dann fuhr sie damit unglaublich sinnlich über meine Innenschenkel hinweg, für mich eine völlig neue Erfahrung. Sie küsste mich zärtlich. Automatisch drang meine Zunge in ihren Mund ein. Ich hatte das Gefühl, noch nie so sinnlich berührt, noch nie so überaus sinnlich genommen worden zu sein.
Mara war die perfekte Liebhaberin. Sie führte mich in ihre Welt ein – in ihr ganz eigenes Traumland – und ich ließ mich führen, war bereit, mit ihr zu gehen, weil ich uns als Seelenverwandte ansah.
Glücklich über all das, wollte ich Mara küssen, mit ihr schlafen, sie lecken, sie herzen. Doch Mara lehnte ab. Das überraschte mich, doch die Erklärung kam sofort. »Gemach, gemach, meine süße Maus, wir sind hier nicht auf der Autobahn, sondern bewegen uns auf einer Landstraße. Ich hasse Eile! Wir wollen schließlich Spaß haben und nicht auf die Tube drücken – das muss ich nicht haben!«
In diesem Moment wusste ich: Mein ganzes bisheriges Leben hatte ich genau das getan. Ich hatte auf der Überholspur gelebt – Mara würde mich lehren, den Schleichgang einzulegen. Auch dafür hatte sie all meine Hochachtung.
Der Vibrator arbeitete ohne Unterlass. Gierig streckte ich Mara meine Möse entgegen und sie erfüllte mir meinen Wunsch, nachdem sie registriert hatte, dass ich kurz vor dem Auslaufen war. Millimeter für Millimeter schob sie den Vibrator in mich hinein, und als ich diesen vollständig aufgenommen hatte, bäumte ich mich auf und erreichte wenig später den Gipfel der Lust. Danach war ich zu nichts mehr fähig, gewaltige Eruptionen hatten mich ergriffen, und