Blutläufer 2: Aufstand der Sklaven. Stefan Burban. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Stefan Burban
Издательство: Bookwire
Серия: Blutläufer
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783864027727
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wandte sich ihm zu. »Sie suchen nach Überlebenden.«

      Gareth schüttelte den Kopf. »Das würde den Angriffskreuzer erklären, aber nicht die Transporter. Die sind aus demselben Grund hier wie wir. Das ist ein Bergungstrupp. Die Transporter befördern schwere mobile Ausrüstung, mit der sich Trümmer bewegen lassen. Die sind für die Werft auf der Oberfläche bestimmt. Ein Ingenieursteam zur Schadensbegutachtung. Der Angriffskreuzer soll sie währenddessen schützen.«

      »Was machen wir jetzt?«, dröhnte Michaels Stimme erneut durch Gareths Helm. Selbst wenn er zu flüstern versuchte, war seine Stimme unangenehm deutlich zu hören. »Warten wir, bis sie weg sind?«

      »Das könnte Wochen dauern«, entgegnete Gareth. »Die Zeit haben wir nicht.«

      »Außerdem dürfte ihnen der Energieanstieg in diesem Wrack kaum entgangen sein«, warf Isabella ein. »Falls sie ihn noch nicht entdeckt haben, dann wird das nicht mehr lange dauern.«

      Gareth stieß einen wüsten Fluch aus. »Kontakt zu den anderen Trupps aufnehmen. Wir müssen wissen, wie weit sie sind.«

      Isabella benötigte nur Augenblicke, um die gewünschten Informationen zu beschaffen. »Wir haben sieben halbwegs einsatzbereite Schiffe und sechs weitere, die wir in gut einer Stunde flottkriegen würden.«

      Gareth schüttelte den Kopf. »Vergiss es. Alle Trupps auf den noch nicht einsatzfähigen Schiffen sollen sich auf die flugfähigen Einheiten begeben. Wir nehmen, was wir haben, und verschwinden.«

      Einer der Blutläufer wirbelte herum. »Der Angriffskreuzer bewegt sich.«

      Gareth fluchte erneut. »Welches Ziel?«

      »Auf einen Mittleren Syallzerstörer. Einer unserer Trupps ist an Bord«, informierte der Blutläufer gepresst.

      »Die sollen machen, dass sie da wegkommen.« Er hatte noch nicht ausgesprochen, als mehrere Energiebahnen die Entfernung zwischen Ashrak- und Syallschiff überbrückten. Die Strahlen fraßen sich ihren Weg quer durch den Zerstörer. Dies war endgültig zu viel für die Struktur des Syallschiffes. Es zerplatzte mit der Kraft einer Sonne. Die Detonation breitete sich in alle Richtungen aus, bevor die Explosion sich selbst verzehrte. Übrig blieben nichts weiter als Tausende zusätzliche Trümmer, die sich mit dem Rest des Schlachtfelds vermischten.

      Alle Augen waren wie gebannt auf den Ort gerichtet, an dem vor Sekunden noch ein Schiff sowie eine Truppe Blutläufer existiert hatten. Gareth keuchte auf. »Wie viele unserer Leute waren auf dem Schiff?«

      Isabellas Stimme klang bar jeder Emotion, als sie antwortete. »Zweiundzwanzig.«

      Gareth schüttelte den Kopf. Zweiundzwanzig weitere Leben verloren. Er schwor sich insgeheim, sie auf die Rechnung zu setzen. Die Rod’Or und ihre Ashraklakaien würden die Zeche bezahlen.

      »Der Angriffskreuzer ändert den Kurs«, informierte der Blutläufer, der bereits zuvor gesprochen hatte.

      »Worauf jetzt?«

      »Einen Schwerer Kreuzer der Sekari.«

      »Einsatzbereit?«

      Der Blutläufer wandte sich um und schüttelte wortlos den Kopf.

      »Verfluchter Mist!« Gareth aktivierte eine Verbindung. »Michael? Ich brauche die Waffen! Sofort!«

      »Wir arbeiten dran! Wir arbeiten dran!«, erwiderte der Schwere Templer hektisch.

      Zur Hilflosigkeit verdammt, beobachtete Gareth durch das Brückenfenster, wie das Ashrakkriegsschiff in Stellung ging, um auch den havarierten Schweren Kreuzer ins Jenseits zu pusten.

      Bevor es dazu kam, schlugen mehrere Raketen auf dem Rumpf des Feindschiffes ein. Explosionen blühten auf. Gareth schluckte. »Wer war das?«

      »Ris’ril«, entgegnete Isabella. »Auf einer Schweren Korvette der Syall. Ihr schließen sich gerade noch zwei weitere Schiffe an: ein Sekaristurmkreuzer sowie eine weitere Schwere Korvette.«

      »Zeig sie mir.«

      Auf seine Bitte hin übertrug Isabella die einkommenden Daten der Sensoren direkt auf seine Rüstung. Vor seinen Augen bauten sich mehrere Schemata auf. Er biss sich leicht auf die Unterlippe. In bestem Zustand wären die drei Schiffe dem Angriffskreuzer mehr als ebenbürtig gewesen. Aber alle von den Blutläufern erbeuteten Einheiten wiesen schwere Schäden und multiple Hüllenbrüche auf. Der Angriffskreuzer würde mit ihnen den Boden aufwischen.

      Gareth trat ganz dicht vor das Brückenfenster und beobachtete das ungleiche Gefecht. Die beiden Schweren Korvetten umkreisten den größeren und schwereren Gegner, wobei sie ihre überlegene Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit nutzten. Der Sturmkreuzer hingegen ließ sich auf einen direkten Schlagabtausch ein.

      Gareth erkannte Ris’rils Absicht dahinter. Sie lenkte den Gegner lediglich ab. Drei weitere erbeutete Schiffe machten sich unterdessen daran, die Blutläufertrupps auf den nicht einsatzfähigen Schiffen zu evakuieren. Ris’ril kämpfte einen nahezu aussichtslosen Kampf. Dennoch brachte sie dem Gegner schwere Schäden beide. Energiebahnen verheerten die Außenhülle des Angriffskreuzers, während immer wieder Raketen einschlugen und ganze Panzerplatten aus der Verkleidung rissen.

      Der feindliche Kommandant ließ sich eine Weile auf dieses Spiel ein, doch dann wurde es ihm offensichtlich zu bunt. Das Gefährliche an länger andauernden Gefechten war, dass sich ein Gegner auf die eigenen Manöver einstellen konnte. Genau dasselbe geschah nun hier.

      Der Angriffskreuzer ging auf einmal auf Gegenkurs, drehte sich um die eigene Achse und beharkte eine der Schweren Korvetten mit einer kombinierten Salve aus Energiewaffen und Raketen. Das Beuteschiff wurde am Heck getroffen, eine Sekundärexplosion riss die rechte Geschützbatterie sowie große Teile der Antriebssektion ab. Eine weitere Detonation verzehrte den Rest des Schiffes. Die Blutläufer an Bord hatten keine Chance.

      Gareth presste die Kiefer derart fest aufeinander, dass er spürte, wie die Wangenmuskeln hervortraten. Ris’ril in der zweiten Korvette sowie der Sturmkreuzer feuerten eine weitere Salve ab und erzielten mehrere Treffer am Bug und mittschiffs. Währenddessen begannen drei Beuteschiffe unter dem Kommando von Blutläuferrebellen damit, sich aus dem Schlachtfeld zurückzuziehen.

      Gareth folgte ihrem Flug mit den Augen, bis sie im Labyrinth aus Trümmern und Wracks verschwanden. Er atmete erleichtert auf. Wenigstens die hatten es geschafft.

      Sein Blick zuckte zurück zu dem ungleichen Gefecht. Ris’rils Schwere Korvette und der Sturmkreuzer lieferten sich mit dem Ashrakschiff einen heftigen Schusswechsel. Die Korvette erlitt mehrere Treffer am Bug, unweit der Kommandobrücke. Gareth biss sich aus Verstehen vor Anteilnahme auf die Unterlippe. Die Korvette wies schon vorher schwere Schäden auf. Nun aber klaffte ein breiter Riss direkt unterhalb der Brücke. Er zog sich über die halbe Steuerbordbreitseite.

      Er öffnete erneut eine Frequenz zu Michael. »Was machen meine Waffen? Ich brauche sie! Jetzt!«

      »Wenn du’s besser kannst, dann solltest du runterkommen und den Scheiß selbst erledigen!«, dröhnte Michaels gehetzt klingende Stimme in seinen Ohren.

      Gareth verkniff sich eine bissige Bemerkung. Michael tat sicherlich sein Möglichstes. Und immerhin war er Soldat und kein Techniker.

      Der feindliche Angriffskreuzer zog in weniger als dreißigtausend Kilometern an dem Zerstörer vorbei. Die Besatzung war gut. Zu gut, wie Gareth fand. Sie wehrten den Schwereren Sturmkreuzer mit so wenig Feuerkraft wie möglich ab, um Ris’rils Korvette zur Strecke zu bringen. Sie wollten das kleine Schiff innerhalb kürzester Zeit erledigen, um sich anschließend voll und ganz der fetteren Beute zu widmen.

      Mit einem Mal erwachte die taktische Station auf der Brücke des Sekarizerstörers zum Leben. Das Aufflammen der Statusbeleuchtung ging einher mit Michaels Triumphschrei, der über wirklich jede Frequenz des Entertrupps zu hören war.

      Isabelle und Gareth eilten gemeinsam zur nun funktionsfähigen Station und die Blutläufersoldatin quetschte sich in den Sitz. Ihr Blick überflog die Anzeigen, während sie mit gerunzelter Stirn darum bemüht war, die komplizierte Sprache der