Auf der Alm da gibt's koa Sünd | Erotische Geschichten. Simona Wiles. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Simona Wiles
Издательство: Bookwire
Серия: Erotik Geschichten
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783966418119
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      »Weil dies offenkundig ein Fehler war, uns beide auf die gleiche Alm zu bestellen. Und da ich als Erste hier war …«, sie sah ihn auffordernd an und wartete auf seine Zustimmung.

      »Tja, wenn wir hier oben ein Mobilfunknetz hätten, wäre es leichter, das aufzuklären«, erwiderte er und sah sich um. Dann wandte er sich ihr wieder zu. Diese kleine, rothaarige Frau mit den Locken war ziemlich hübsch. So schnell wollte er sich daher nicht geschlagen geben. »Was, wenn es kein Fehler gewesen ist?«

      »Genau das könnten Sie morgen früh herausfinden. Aber fürs Erste werden wir hier die Nacht verbringen. Ich schlage vor, Sie suchen sich hier unten ein Plätzchen. Das Bett oben ist meines.«

      Das Abendbrot stand noch auf dem Tisch, sie sah den hungrigen Blick des Typen und meinte gönnerhaft: »Bedienen Sie sich.« Dann stieg sie die Treppe, die eher eine Hühnerleiter war, hinauf, um sich zur Ruhe zu legen.

      Denis sah ihr belustigt hinterher. Was für eine Zicke, dachte er und nahm ein Stück Brot in den Mund, während er das alte Sofa prüfte, auf dem er zu schlafen gedachte. Glücklicherweise hatte er seinen Schlafsack dabei.

      Da es draußen dunkel war und es keinen Strom gab, sondern lediglich Kerzen, legte er seinen Schlafsack hin und sich selbst hinein. Morgen würde er sehen, ob die Dame immer noch schlecht gelaunt über seine Ankunft war oder sich allmählich wieder beruhigt hatte.

      ***

      Claudia stand mit den ersten Sonnenstrahlen auf. Sie wusch sich an einer Quelle draußen neben dem Abort, dann zog sie ihre Arbeitsklamotten an und begann mit ihrer Arbeit.

      In der Nähe der Hütte befand sich ein großes umzäuntes Areal mit einem offenen Stall, in dem die Tiere sich bei Regen oder kühlen Nächten unterstellen konnten. Daneben stand ein Heuschober, aus dem sie mithilfe einer Schubkarre frisches Stroh für den Stall holte. Sie öffnete das Gatter und schob mit einer Mistgabel das schmutzige Stroh in dem Stall zusammen, dann verteilte sie das frische Stroh und entfernte den Mist, brachte ihn zu einem nahe gelegenen Misthaufen, der vermutlich irgendwann Ende des Sommers geholt würde. Sie fragte sich flüchtig, wie, denn der Weg hierher war steinig und für einen Traktor sicher nicht einfach zu bewältigen. Die Tiere hatten den Stall bei Anbruch des Tages verlassen und standen auf der Weide.

      Claudia hörte hinter sich Schritte, gerade als sie fertig geworden war. Wenn dieser Typ wirklich ein Senner war, dann stand er ihrer Meinung nach ziemlich spät auf.

      »So, ausgeschlafen?«, fragte sie daher spitz und drehte sich um. Jetzt fiel ihr auf, dass dieser Denis auch eine klasse Figur hatte. Breite Schultern, schmale Hüften, lange Beine. Sie spürte, wie es in ihrem Bauch prickelte. Verdammt.

      Denis grinste sie an und nickte ihr zur Begrüßung zu.

      »Ich gehe jetzt runter, um die Leute von almsommer.de anzurufen. Soll ich Ihnen was mitbringen? Lebensmittel zum Beispiel?«

      Er dachte mit. Zögernd nickte sie und bat ihn um verschiedene Esswaren, die sie auf dem kleinen Holzofen in der Küche zubereiten konnte. Er versprach, bald zurück zu sein, und ging den Berg runter. Sie sah ihm nach. Er hatte einen schlaksigen Gang, so lässig und irgendwie … charmant.

      Bis er zurückkam, widmete sie sich ihrer Arbeit. Erst gegen Mittag tauchte Denis wieder auf, trug ein paar Taschen und grinste.

      »Es war kein Fehler, sagen sie.« Er kam gleich zur Sache. »Es war Absicht, zwei Leute hier oben zu haben, damit bei Bedarf zum Beispiel einer Hilfe holen kann. Außerdem ist dann keiner allein, war die Begründung.« Natürlich hatte er ursprünglich gehofft, alleine auf der Alm zu sein und sich Gedanken zu machen, wie es nach dem Urlaub weitergehen sollte. Aber diese Rothaarige faszinierte ihn, deshalb machte es ihm nichts mehr aus, in Gesellschaft zu sein.

      Claudia schwankte zwischen Empörung und Ungläubigkeit hin und her. Sie fragte sich, ob dieser Denis die Wahrheit sagte. Doch er nahm ihr den Wind aus den Segeln, indem er hinzufügte: »Ich habe trotzdem gefragt, ob es möglich ist, dass ich auf eine andere Alm komme. Sie sagten, es sei keine mehr übrig für diese Zeit, weil sie viele Bewerbungen hatten. Tut mir leid, ich weiß, Sie wollten alleine hier oben sein. Ich eigentlich auch. Nun sieht es so aus, als ob wir uns zusammenraufen müssten. Denken Sie, wir schaffen das?« Er sah sie treuherzig an.

      ***

      Sie war wütend auf die Mitarbeiter der Vermittlung, die einfach zwei fremde Menschen auf eine einsame Sennhütte schickten und glaubten, sie würden sich schon vertragen. Doch wenn sie ehrlich zu sich selbst war, musste sie zugeben, dass dieser Typ mit dem Hundeblick nichts dafür konnte, vorausgesetzt, er hatte ihr die Wahrheit erzählt, wovon sie ausgehen musste. Daher zuckte sie mit den Schultern und meinte: »Das werden wir hinterher sehen, nicht wahr?« Sie bot ihm ihre Hand. »Unter diesen Umständen ist es wohl einfacher, wir duzen uns. Ich bin die Claudia.«

      Erfreut nahm er ihre Hand. »Denis. Freut mich, dich kennenzulernen, Claudia.«

      Verflixt, irgendetwas machte er mit ihr. Sie hatte Herzklopfen, als er ihre Hand berührte, und Schmetterlinge im Bauch. Sie bemühte sich um ein undurchdringliches Gesicht.

      »Sind das die Einkäufe?« Sie zeigte auf die Taschen und Tüten, die er abgestellt hatte.

      »Ja. Ich bringe sie rein.«

      »Ich komme gleich und helfe beim Verräumen.« Sie sah ihm hinterher, schmunzelte über diesen schlaksigen Gang und bewunderte kurz den knackigen Hintern, bevor Denis in der Hütte verschwand. Super, dachte Claudia dann. Anscheinend bin ich untervögelt, wenn dieser Typ solche Gefühle in mir wachruft! Sie räumte die Mistgabel in den Heuschober und wusch sich an der Quelle die Hände, dann folgte sie Denis.

      ***

      In den folgenden Tagen vollführten sie einen vorsichtigen Eiertanz umeinander. Sie waren höflich, zuvorkommend und distanziert, mieden, so gut es ging, jeden Kontakt und Claudia ging jedes Mal früh zu Bett, selbst wenn es draußen noch lange hell war.

      An einem schönen Sommerabend mit wolkenlosem Himmel zauberte Denis eine Flasche Rotwein hervor und schenkte ihnen beiden je ein volles Glas ein.

      »Wofür ist das denn?«, fragte Claudia misstrauisch. Der Wein war von der teureren Sorte, musste demnach gut sein.

      »Für nichts. Einfach so.« Denis lächelte und reichte ihr ein Glas, dann stieß er mit ihr an. »Auf einen ungewöhnlichen Urlaub.«

      Claudia nippte vorsichtig an ihrem Glas. Wie sie es sich gedacht hatte, war der Wein exquisit.

      Denis stellte sein Glas auf einen Stein und ging in die Hütte, kam mit zwei Holzschemeln wieder raus und platzierte sie an der Holzwand der Hütte, sodass sie den Sonnenuntergang beobachten konnten. Claudia schmunzelte und nahm Platz.

      »Danke.«

      »Gern geschehen.« Denis setzte sich dicht neben sie. Ein paar Minuten lang schwiegen sie einträchtig und beobachteten die Bienen, die noch vor Einbruch der Dunkelheit fleißig Nektar sammelten. »Es ist schön hier«, sagte er dann leise.

      »Ja.«

      »Möchtest du mir etwas von dir erzählen?«

      Sie sah ihn von der Seite her an. Eigentlich wollte sie ihre Ruhe haben und den lauen Sommerabend mit der frischen Brise genießen. Aber inzwischen hatte sie Denis als höflichen, zuvorkommenden Typen kennengelernt, der Humor besaß und zu dem sie sich hingezogen fühlte. Bevor sie noch lange nachdenken konnte, begann sie zu erzählen. Von ihrer Familie, ihrem Bruder, der den Hof erben würde, obwohl er nicht so gerne diese Arbeit verrichtete wie sie. Davon, dass sie alleine lebte, wo sie arbeitete und auf behutsame Nachfragen von Denis erzählte sie sogar, dass sie bisher drei Beziehungen gehabt hatte. Der Wein löste ihre Zunge. Als sie schwieg, war ihr angenehm schwindelig und die Flasche fast leer.

      »Du bist dran.«

      Denis räusperte sich und erzählte von seiner Ex-Frau, die den elterlichen Hof bewirtschaftete. Er selbst hatte alles von ihr gelernt, was mit Viehhaltung und der Arbeit auf einem Hof betraf, doch seine Ex-Frau glaubte immer noch,