RoboLOVE #3 - Operation: Silver Soul. Martina Andre. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Martina Andre
Издательство: Bookwire
Серия: RoboLOVE
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9788726236316
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du nicht ihre Schwester gevögelt?« Max warf ihm einen fragenden Blick zu. »Soweit ich mich erinnere, hatte die auch von nichts eine Ahnung, obwohl sie die Ex des Verteidigungsministers war. Sehen sich die beiden Frauen nicht zudem recht ähnlich?«

      »Sahen «, brummte Jack, der sich an seine Erfahrung als Escort-Robot nur ungern erinnerte, zumal er inzwischen mit Marci verheiratet war. »Jill ist aller Wahrscheinlichkeit nach tot, obwohl ihre Leiche bis heute nicht aufgetaucht ist. Und ja, nicht nur ich hatte das zweifelhafter Vergnügen. Lennox durfte sich ebenfalls als ihr Lover versuchen. Die gute Jill war unersättlich und wusste genau, was sie wollte. Aber sie wusste offenbar nichts von MacIntyres Machenschaften und den grausamen Plänen der Regierung. Bei Patricia Junger bin ich mir nicht sicher. Dabei erscheint sie mir um einiges konservativer als ihre Schwester. Jedenfalls hat sie keinen Lover und auch sonst keinen Sex. Noch nicht mal mit sich selbst, soweit wir das bisher beurteilen konnten.«

      »Obwohl sie schlank ist, hat sie eine hübsche Oberweite«, schwärmte Max und folgte ihren lasziven Bewegungen mit einem verträumten Blick. »Sie zu beobachten ist weiß Gott keine Strafe. «

      Gemeinsam berieten sie noch eine ganze Weile die weitere Vorgehensweise. Silver verfolgte die First Lady der Panamerikanischen Allianz seit Wochen mit einer winzigen Drohne, die nicht größer als eine Mücke war. Auf den Überwachungsvideos, die Silver gespeichert hatte, trug Patricia Junger meistens einen dezenten schwarzen Hosenanzug, der wahrscheinlich dem plötzlichen Tod ihrer Schwester geschuldet war und jede ihrer harmonischen Kurven sexy betonte. Dazu hochhackige Stilettos, die ihre zierliche Erscheinung jedoch nicht wesentlich größer wirken ließen. Ihre brünetten Haare, die ihr bis über die Schulter reichten, schimmerten seidig und ihr zartes Gesicht mit den katzenhaften, grünen Augen und dem fein geschnittenen Mund zeugte von einem empfindsamen Wesen, aber auch von einem gehobenen Anspruch, den sie in ihrer Rolle als First Lady wie selbstverständlich an das Leben stellte. Auf Max, der beinahe zwanzig Jahre jünger war, entfaltete sie, ohne es auch nur zu ahnen, eine gewisse Anziehung, die seine männlichen Fantasien anheizte, selbst wenn ihr Ehemann zu den größten Arschlöchern dieses Planeten zählte. Schließlich hatte der Präsident der Panamerikanischen Allianz es höchstselbst zu verantworten, dass Max und seine anwesenden Kameraden um Haaresbreite an der panasiatischen Front verheizt worden wären.

      »Ganz egal wie sie aussieht«, raunte Silver, während er das weitere Geschehen in Patricia Jungers Umgebung konzentriert beobachtete. »Mac 2 wird keine Probleme damit haben, sie durch eine hübsche Robot-Kopie zu ersetzen.

      »Ich wüsste zu gerne, was wahrhaftig mit Jill Ambush und ihrer Tochter passiert ist«, sinnierte Max, während er eine weitere Aufnahme begutachtete, in der Patricia – nur mit einem winzigen Bikini bekleidet – hinunter in den Wellnessbereich ging, um ein paar Runden in ihrem riesigen Pool zu drehen.

      »Wir wissen ja noch nicht einmal, ob es sich bei den Toten, die bei der Beerdigung im Weißen Haus aufgebahrt waren, um echte menschliche Leichen handelte«, gab Lennox zu bedenken, der hautnah miterlebt hatte, zu welchen Taten Mac 2 fähig war. »Ich mache mir Sorgen um diese Frau, wenn ich sehe, wie sie auf Schritt und Tritt von diesem Superrobot verfolgt wird. Das erinnert mich an Jill Ambush, wie sie um Haaresbreite von Mac 2s Killer-Robots ertränkt worden wäre und wir sie gerade noch retten konnten.«

      »Was ihr am Ende auch nicht geholfen hat«, wandte Max ein, der den Hergang der Geschichte nur aus Aufzeichnungen kannte. Er war erst seit kurzem im Team und es war der erste Auftrag, den er zusammen mit Silver übernehmen durfte.

      Jack hatte ihn aus den Laboren des damals schon nicht mehr leibhaftig existierenden Montgomery MacIntyre gerettet, noch bevor dessen weitaus gefährlichere Robot-Kopie Max auf die Killingfields hatte schicken können. In seinem früheren Leben war Max Informatiker gewesen und hatte mit Quantencomputern gearbeitet, bis ihn die künstliche Intelligenz der Robots überholt und arbeitslos gemacht hatte. Die Menschenjäger der Regierung hatten ihn kurz danach aus seinem bescheidenen Zuhause entführt und versucht, ihn in den Laboren der MacIntyre LLC in einen Cyborg umzuwandeln, was ihnen am Ende gelungen war.

      »Und wenn wir nicht aufpassen, geht es nun Jills Schwester an den Kragen«, warf Jack wenig hoffnungsvoll ein. »Mich wundert, dass Patricia Junger bisher nicht das Weite gesucht und ihren Mann verlassen hat. Auf mich wirkt sie vernünftiger als Jill.«

      »Die First Lady und ihr Mann haben allem Anschein nach eine Art Stillhalteabkommen geschlossen. Ich denke nicht, dass sie sich noch viel zu sagen haben«, fügte Max beiläufig hinzu.

      »Eine Frage, die sich im Grunde von selbst beantwortet, findest du nicht?« Silver grinste ihn beiläufig an. »Du hast Janet doch gehört, wer sich mit mir abgibt, muss schon ziemlich verzweifelt sein.«

      »Das hat sie garantiert nicht so gemeint«, warf Jack beschwichtigend ein und tätschelte seinem hünenhaften Kameraden belustigt die Schulter.

      Silver koordinierte unterdessen aus dem Überwachungslabor in Hunter’s Lane sämtliche in- und ausländischen Kommunikationssysteme, die er – soweit es ihm möglich war – ausspionierte und zugunsten der Rebellen manipulierte. Ungeachtet der Frotzeleien seiner Kameraden konzentrierte er sich mit gerunzelter Stirn auf einen speziellen Quantencomputer, den er über ein Holoboard steuerte. Er justierte damit die Mini-Drohne, mit der sie gemeinsam die Anlieferung des weiblichen Robots beobachtet hatten. Zuvor hatte er geschickt die Sicherungseinrichtungen des Weißen Hauses umgangen, die das gesamte Gelände auf feindliche Drohnen hin überwachten. Nun steuerte er die Drohne in Patricia Jungers Schlafzimmer. Stumm beobachteten die Männer die schlafende Frau, die in ihrem seidigen Nachthemd halb entblößt ihren Hund im Arm hielt wie einen Geliebten. Beide zusammen boten einen herzzerreißenden Anblick.

      Max war aufgefallen, wie sie sich an das Tier kuschelte und im Schlaf leise zu lächeln schien. »Ich möchte wetten, sie kann es kaum erwarten, bis du ihr den Hund ersetzt.«

      »Was tue ich nicht alles für Hunter’s Lane«, gab Silver stoisch zurück. »Wobei ich mich bei diesem Anblick keinerlei Illusionen hingebe, was der Auftrag mir abverlangen wird.«

      »Vielleicht sucht sie ja lediglich jemanden, der mit ihrer kläffenden Fellnase Gassi geht«, fügte Lennox beschwichtigend hinzu. »Oder jemanden, der die Lady mit den eingefrorenen Gesichtszügen beschäftigt. Was für den guten weiblichen Instinkt von Patricia Junger sprechen würde. Schließlich wissen wir alle nur zu gut, warum der Robot sich in ihrem Haushalt befindet.«

      »Ich finde, dieses weibliche Robot-Modell sieht gar nichts so übel aus«, bemerkte Max anerkennend. »Offen gesagt hätte ich Mac 2 nicht so viel guten Geschmack zugetraut.«

      »Wenn nicht so viel auf dem Spiel stehen würde, könnte ich mich genauso begeistern wie du«, erwiderte Silver mit einem düsteren Blick. »Cathrin hatte mit ihren Befürchtungen recht. Der Robot, den Junger seiner Frau auf dem Silbertablett serviert hat, ist eine Killermaschine. Und ich bin sicher, sie wird nicht zögern den Präsidenten und seine First Lady beseitigen, sobald die passenden Klone verfügbar sind, die beide ersetzen sollen. Das bedeutet, du wirst mich Patricia Junger so rasch wie möglich liefern. Am besten schon morgen.«

      »Wobei es nicht so einfach werden wird, wie es den Anschein macht«, gab Max zu bedenken. »Jungers Agenten werden meine und auch deine Vita bis ins kleinste Detail überprüfen. Bevor wir loslegen, müssen wir uns einen wasserdichten Lebenslauf und den dazu passenden Leumund basteln.«

      »Das ist schon so gut wie erledigt«, versicherte ihm Silver.

      »Dann müssen wir nur noch Cathrin über unseren Überraschungserfolg informieren«, gab Lennox zu bedenken.

      Jack hob eine Braue. »Worauf warten wir noch?«

      »Bei allen Zweifeln, die ich normalerweise bei einem solchen Einsatz hätte, halte ich diese Variante für die beste«, lobte Cathrin ihre vier Elitekämpfer wenig später bei einer Besprechung in ihrem Büro. »Ihr bekommt alles, was ihr braucht. Geld spielt keine Rolle. Ich will unnötige Risiken vermeiden«, erklärte sie den vier hünenhaften Kämpfern, die um einiges größer waren als sie selbst. Mit lässig überkreuzten Armen hockten sie auf den vergleichsweise kleinen Stühlen, während ihre Anführerin wie ein unruhiger Geist vor ihnen