Die Testamente der zwölf Patriarchen. Paul Rießler. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Paul Rießler
Издательство: Bookwire
Серия: Die verlorenen Bücher der Bibel (Digital)
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783849659561
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zu schauen,

      auch nicht, mit einem meiner Brüder mich zu unterhalten,

      der Schande wegen.

      3

      Und mein Gewissen quält mich wegen meiner Sünde bis zu dieser Stunde.

      4

      Mich aber tröstete mein Vater

      und betete für mich zum Herrn,

      daß mich der Zorn des Herrn verließe,

      wie mir der Herr es zeigte.

      Seit damals hütete ich mich selber in Gedanken

      und sündigte nicht mehr.

      5

      Deshalb bewahret, meine Kinder,

      was ich euch anbefehle!

      Dann werdet ihr nie sündigen.

      6

      Denn ein Verderben für die Seele ist die Buhlerei;

      sie trennt von Gott

      und führt zu Götzenbildern hin.

      Sie ist’s, die den Verstand und die Vernunft verwirrt;

      sie führt die jungen Männer in die Unterwelt vor ihrer Zeit.

      7

      Die Buhlerei hat viele schon zugrund gerichtet.

      Ist einer hochbetagt selbst oder hochgeboren,

      reich oder arm,

      so macht sie ihn zur Schmach und zum Gespött

      bei Beliar und den Menschenkindern.

      8

      Weil Joseph sich vor jedem Weib gehütet

      und seinen Sinn von aller Buhlerei sich rein erhalten,

      fand er vor Gott und Menschen Gnade.

      9

      Denn vieles tat ihm die Ägypterin;

      sie rief die Zauberer herbei

      und gab ihm Liebestränke.

      Doch seiner Seele Vorsatz ließ die böse Lust nicht zu.

      10

      So rettete ihn meiner Väter Gott

      von jedem Übel und geheimem Tod.

      11

      Bezwingt die Buhlerei nicht euren Sinn,

      so kann auch Beliar euch nicht bezwingen.

      5. Kapitel

      1

      Schlecht sind die Weiber, meine Kinder;

      besitzen sie nicht über einen Mann Gewalt noch Macht,

      dann suchen sie durch Reize ihn zu locken.

      2

      Und wen sie nicht durch Reize zwingen können,

      den zwingen sie durch List.

      3

      Auch über diese sprach zu mir des Herren Engel

      und lehrte mich,

      daß Weiber mehr dem buhlerischen Geiste unterliegen,

      denn als der Mann.

      Sie schmieden in dem Herzen Ränke gegen Männer.

      Zuerst verwirren sie durch Schmuck die Sinne

      und streuen durch der Augen Blick das Gift hinein;

      dann fangen sie sie durch die Tat.

      4

      Ein Weib kann einen Mann sonst nie bezwingen.

      5

      Flieht, meine Kinder, doch die Buhlerin!

      Verbietet euren Weibern, euren Töchtern,

      die Häupter und das Angesicht zu schmücken!

      Denn jedes Weib, das darin listig handelt,

      verfällt der ewigen Strafe.

      6

      Sie haben auch die Wächter vor der Sintflut so bezaubert.

      Es sahen jene sie beständig an

      und gierten so nach ihnen.

      Und so empfingen sie in ihrem Sinn die Tat

      und wandelten sich selbst in menschliche Gestalten.

      Und wohnten jene Weiber ihren Männern bei,

      dann kamen sie und zeigten sich.

      7

      Die Weiber aber sehnten sich in ihrem Sinn nach ihren Scheingestalten

      und sie gebaren Riesen;

      denn ihnen zeigten sich die Wächter

      als bis zum Himmel reichend.

      6. Kapitel

      1

      Nehmt euch vor Buhlerei in acht!

      Wollt ihr in eueren Gedanken rein verbleiben,

      dann hütet eure Sinne

      vor jedem Weib!

      2

      Doch auch den Weibern sagt,

      sie sollen nicht mit Männern sich verbinden,

      damit sie rein auch selbst in der Gesinnung seien!

      3

      Wird auch die Sünde nicht vollbracht,

      so sind die ständigen Zusammenkünfte

      für jene eine unheilbare Krankheit,

      für uns dagegen eine ewige Schmach vor Beliar.

      4

      Die Buhlerei hat nicht Verstand

      noch Frömmigkeit bei sich;

      in ihrer Gier wohnt jede Eifersucht.

      5

      Deswegen seid nicht eifersüchtig auf die Söhne Levis

      und sucht sie nicht zu übertreffen!

      Doch ihr vermöget’s nicht.

      6

      So wird denn Gott sie rächen.

      Ihr sterbet eines schlimmen Todes.

      7

      Der Herr gab Levi ja die Herrschaft,

      [und Juda, wie auch mir mit ihnen,

      und Dan und Joseph sollen Herrscher sein!]

      8

      Deshalb befehl ich euch, auf Levi hinzuhören;

      er kennt ja das Gesetz des Herrn,

      gibt Weisung fürs Gericht

      und opfert für ganz Israel,

      bis daß die Zeiten sich vollenden,

      wo der gesalbte Hohepriester kommt,

      von dem der Herr gesprochen.

      9

      Und nun beschwör ich euch beim Gott des Himmels,

      nur Wahres auszusagen,

      ein jeder über seinen Nächsten.

      10