Privatdetektiv Joe Barry - Vierundzwanzig Stunden Angst. Joe Barry. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Joe Barry
Издательство: Bookwire
Серия: Kommissar Y
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9788711669167
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ich mir vorstellen.“

      „Die Mütter werden die Kinder von den Straßen holen und die braven Spießbürger werden ihre Flinten ölen. Du weißt, was passieren kann.“

      „Sicher weiß ich das.“

      Cormick griff in die Brusttasche und holte ein Tabakknäuei heraus. Sorgfältig drehte er sich eine Zigarette.

      „Verdammt leichtsinnig, hier zu rauchen“, gab Nat zu bedenken.

      Cormick hob die Schultern.

      „Sergeant MacShane hat Dienst. Der sagt nichts. Außerdem komme ich morgen raus.“

      „Was willst du tun?“ fragte Nat.

      Cormick wandte ihm den Kopf zu. Sein häßliches Gesicht mit der plattgeschlagenen Boxernase War von der Sonne gerötet.

      „Ich bin ein nutzloses altes Möbel, Nat. Und ich habe mir überlegt, daß es schade wäre, wenn du vor die Hunde gehst, nur, weil du dein Recht willst. Mit mir ist das anders. Ich habe ein halbes Dutzend Gefängnisse kennengelernt, bevor ich hierherkam, und wie ich mich kenne, lerne ich noch mindestens ein weiteres Dutzend kennen — vorausgesetzt, ich erleb’s noch;“

      „Sicher erlebst du’s noch“, meinte Nat.

      „Ich will auch nach Des Plaines gehen.“

      „Du bist verrückt“, sagte, Nat überzeugt.“

      „Ich will dieses reizende Nest kennenlernen. Und, wer weiß, vielleicht kann ich dir helfen.“

      „Mir kann keiner helfen.“

      „Wenn es um Prügeleien geht, bin ich der größte Fachmann der westlichen Hemisphäre.“

      „Die schlagen dir den Schädel ein. Das ist der Punkt, wo jede Prügelei aufhört, lustig zu sein.“

      „Mag sein. Aber so einfach ist das nicht. Mein Schädel ist hart — härter als deiner, Nat. Im übrigen kennt mich keiner in Des Plaines. Folglich wird auch keiner wissen, daß wir beide Freunde sind. Wenn da noch ein Risiko ist, ist es so klein, daß ich es nicht sehe.“

      „Du Idiot! Diese Sache in Des Plaines geht mich allein etwas an, sonst keinen. Ich will dich da nicht reinziehen.“

      „Jedenfalls kannst du’s nicht verhindern“, kicherte Cormick. „Ich komme morgen raus; bei dir dauert’s noch drei Tage. Ich warte auf dich in Des Plaines.“

      Ein Schatten fiel auf Nats Gesicht. Er öffnete die Augen. Vor ihm stand der Autoknacker, der Mulligans Botschaft überbracht hatte. Der Bursche hatte sich lautlos genähert.

      „Was, zum Teufel, suchst du hier?“ fuhr Nat ihn an.

      „Ich dachte, das hier ist alles öffentlich“, brummte der Mann verlegen.

      Mit einem Satz war Cormick bei ihm und hatte ihn an der Brust.

      „Du hast zugehört, du Lump . . .“

      Unter dem Griff seiner Faust flog der Mann. Gellend schrie er los. „Sergeant, Hilfe!“

      MacShane schnaubte heran.

      Cormick zog die schlägbereite Rechte zurück. Einen Tag vor der Entlassung waren derartige Geschichten pure Dummheit.

      Der Knüppel des Sergeant fuhr zwischen sie.

      „Mistkerle, elende“, schimpfte MacShane Ios. „Wollt euch prügeln, ja? Ich, werd euch das austreiben.“

      „Der Neue da hat angefangen“, sagte Nat Salinger mit ausdruckslosem Gesicht. „Kam hierher und hat gestänkert.“

      „Stimmt“, sagte Cormick und grinste. „Ich stand ganz friedlich in der Sonne!“

      „Glauben Sie denen kein Wort“, keuchte der Gangster.

      „Halt den Schnabel“, fuhr MacShane ihn an. „Du hast wohl noch nicht kapiert, wo du bist. Bestimmt nicht im Kinderheim, Sonny! Brauchst vielleicht ein paar Tage Dunkelhaft, bis es sitzt!“

      „Sergeant, ich werde mich beschweren!“

      „Ach nein, beschweren will sich unser junger Freund“, höhnte MacShane. „Los, vorwärts jetzt. Ich werde dir beweisen, daß unser Bunker für Leute wie dich genau die richtige Unterkunft hat. Du wirst staunen,, Sonny.“

      Er stieß dem Burschen den Knüppel ins Kreuz und schob ab.

      Cormick bückte sich und holte die halbgerauchte Zigarette aus einer Ritze im Beton.

      „Ob er was gehört hat?“ fragte Nat. Cormick hob die Schultern.

      „Möglich. Wenn er was gehört hat, sagt er’s auch bestimmt deinem Zeitungsfritzen. Dann kriegen’s genau die Leute zu hören, die es interessiert.“

      „Mist, elender“, knurrte Nat.

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