sondern ging in seiner Frechheit soweit,
daß er Verleumdungen an den Plätzen ausstreute.
So leisteten viele der Freunde,
die auf des Königs Vorhaben achteten,
auch von selbst seinem Willen Folge.
27
Er nahm sich vor, das jüdische Volk öffentlich herabzusetzen.
So ließ er bei dem Turm am Palast eine Säule errichten
und eine Schrift darauf eingraben,
28
daß die Opferverweigerer ihre Heiligtümer nicht betreten dürften,
und daß alle Juden in die Listen des gemeinen Volkes einzutragen
und in den Sklavenstand zu versetzen seien;
die Widerstrebenden seien mit Gewalt herbeizuholen
und des Lebens zu berauben.
29
Die Aufgeschriebenen sollen dann an ihrem Körper
mit einem Epheublatt, dem Dionysoszeichen,
gebrandmarkt werden;
auch seien sie in die frühere beschränkte Stellung zu versetzen.
30
Damit er aber nicht als Feind aller erscheine, schrieb er darunter:
Falls einige von ihnen es vorzögen,
sich den in die Mysterien Eingeweihten beizugesellen,
dann sollten sie die gleichen Rechte
wie die alexandrinischen Bürger haben.
31
Einige nun haßten die Beiträge für die heilige Stadt,
und so fügten sie sich ohne weiteres,
indem sie glaubten,
durch den künftigen Umgang
mit dem König große Ehre zu erlangen.
32
Die meisten aber blieben edelmütig standhaft
und wichen nicht von ihrem Glauben.
Sie gaben Geld her, um ohne Furcht weiterleben zu können,
und versuchten, sich so vor der Eintragung zu retten.
33
Sie lebten aber der sicheren Hoffnung, Hilfe zu erlangen,
und so verabscheuten sie ihre Abgefallenen
und betrachteten sie wie Volksfeinde und verweigerten ihnen
den gegenseitigen Verkehr und Umgang.
3. Kapitel: Aller ägyptischen Juden Untergang geplant
1
Der gottlose König vernahm dies
und geriet darob in solchen Zorn,
daß er nicht allein den Juden in Alexandrien grollte,
sondern auch denen in der Landschaft
schärfer entgegentrat und Befehl gab,
alle schleunigst zusammenzuholen und aufs grausamste zu töten.
2
Während dies ins Werk gesetzt wurde,
ward gegen das Judenvolk ein böswilliges Gerücht ausgesprengt,
und zwar von Leuten, die im Wunsch,
ihm zu schaden, einig waren;
sie benützten nämlich den Anlaß, zu behaupten,
sie würden von den Juden
an der Beobachtung der Gesetze gehindert.
3
Die Juden aber bewahrten die gleiche gute Gesinnung
und unwandelbare Treue gegen den König.
4
Sie fürchteten Gott und lebten nach seinem Gesetz;
so sonderten sie sich auch in betreff der Speisen ab,
weshalb sie einigen mißliebig waren.
5
Sie zierten aber ihren Wandel durch rechtschaffenes Verhalten.
und so standen sie bei allen Leuten in gutem Ruf.
6
Die Fremden aber brachten
dieses allgemein besprochene Wohlverhalten des jüdischen Volkes
gar nicht in Anschlag.
7
Wohl aber besprachen sie den Unterschied
zwischen den Arten der Gottesverehrung und den Speisen
und behaupteten,
diese Menschen seien weder dem König noch dem Heere treu,
sondern feindlich gesinnt und seinem Nutzen gar sehr zuwider.
Und so beschimpften sie das Volk
mit nicht gewöhnlichen Schmähungen.
8
Die Griechen in der Stadt aber
fühlten sich in keiner Weise beleidigt.
Als sie nun die unerwartete Erregung gegen diese Menschen
und das unvermutete Zusammenlaufen sahen,
konnten sie zwar nicht helfen,
– es herrschte ja ein tyrannischer Zustand –
aber sie sprachen Mut ein und meinten, unwillig geworden,
daß ein Umschwung eintreten würde;
9
denn eine solche Gemeinschaft, die nichts verbrochen hätte,
könnte nicht unbeachtet bleiben.
10
Und schon gaben einige Nachbarn,
Freunde und Handelsgenossen das Versprechen,
indem sie einige der Juden heimlich beiseitenahmen,
sie zu schützen und auf alle mögliche Weise zu unterstützen.
11
Der König aber war durch sein
augenblickliches Glück übermütig gemacht;
so rechnete er nicht mit des höchsten Gottes Macht,
sondern lebte der Meinung,
er könne fest bei seinem Vorsatz verharren;
deshalb schrieb er folgenden Brief zu ihren Ungunsten:
12
„König Ptolemäus Philopator sendet den Offizieren
und Soldaten in Ägypten und anderwärts Gruß und Heil.
13
Mir persönlich und meiner Regierung geht es gut.
14
Unser Feldzug nach Asien, der auch euch bekannt ist,
ging durch der Götter außerordentlichen