Gott haßt die Lust und das Beisammensein;
sie machen auch die Menschen garstig.
64
Besitzest du Vermögen, hast du Grundstücke,
dann sei bescheiden, zutunlich und freigebig,
nicht prahlerisch!
Hast du jedoch kein Grundstück, bist du arm
sei demütig und anspruchslos,
jedoch nicht frech!
Den Menschen sind der Hochmut und die Grobheit ganz verhaßt.
65
Wend deine Augen nicht von deinem Vater, deiner Mutter ab!
Verzieh den Mund nicht über deine Freunde, deine Lehrer!
Veracht nicht Gott, der dich erschaffen!
Denk doch daran und sieh:
Die Augen, wenn sie noch so wachsen,
sie gehen über ihre Augenbrauen nicht hinaus.
Magst du den Vater und die Mutter überragen
und heißt man dich in deiner Jugend und in deiner Vaterstadt schon Herr und Meister,
so nennen dich doch alle Leute stets
nach deines Vaters, deiner Mutter Namen.
66
Besitzest du Vermögen, hast du Grundstücke,
dann laß dir’s wohl sein vom Vermögen,
solang du lebst!
Bedenk und sieh:
Dort in der Unterwelt kann niemand seine Hab genießen;
der Reichtum folgt nicht in das Totenreich.
Ein Tag im Sonnenlicht ist besser,
als hundert Jahre in der Unterwelt.
67
In deiner Jugend arbeite,
solang dein Auge sieht, der Fuß noch geht
und deine Kräfte aushalten!
Dagegen, bist du alt schon und gebrechlich,
mach dir von deinen Gütern eine gute Stunde!
Es ist doch etwas Edles um die Jugend,
wenn so ein Jüngling arbeitet
und seine Kräfte anspannt.
68
Die bange Sorge wohn in deinem Herzen nicht für immer!
Ein schlimmes Ding, in Kümmernis zu sein.
Dann lebt der Mensch nicht viele Jahre;
denn ihre Sorgen bringen ihn ums Leben.
69
Bist du bekümmert, wirst du sterben,
und bist du ängstlich,
dann lebst du nicht zu lange.
Das Lebensmaß ist kurz und knapp.
70
Die Gottesfurcht ist aller Güter Anfang;
sie selbst befreit von allen Übeln;
sie ist ein Schatz.
Die Menschen bleiben nicht für immer im Besitz der Güter,
bis sie der Tod erreicht.
71
Wie herrlich und wie lobenswürdig ist die Jugend;
doch bleibt sie kurze Zeit nur bei den Menschen.
Das Alter aber macht sie trocken.
72
Der Liebe wert sind Leben, Güter, Kinder,
der gute Ruf jedoch noch mehr.
73
Die Heiterkeit ist lobenswert und herzerquickend;
gar weit davon entfernt ist Streiterei und Frechheit.
74
Um Freundschaft, die bis zu dem Tode dauert,
ist’s etwas Gutes, etwas Herrliches.
75
Gelassen ist die Weisheit;
der große Bauch ist weit davon entfernt.
76
Ein fester Sinn ein gutes Ding,
wenn er mit einem rechten Herzen ist verbunden.
77
Der Wohlstand ist gar lobenswert,
wenn jemand arbeitet
und jener so durch ihn zustande kommt.
78
Gar schimpflich ist die Lässigkeit,
wenn jemand einen kräftigen Leib besitzt.
79
Das Zornigsein führt oft zu Streitereien.
80
Die Weisheit schützt vor Armut.
81
Die Hoffnung tröstet.
82
In Irrtum führt die Albernheit den Geist.
83
Und Furchtsamkeit verdirbt das Herz.
84
Ein bös Gewissen bringt nur Angst und Seufzer.
85
Zu Streit und Armut führt der Neid.
86
Ein schlimmer Bauch führt eine böse Sprache.
87
Um Reichtum ist es etwas Herrliches und Schönes;
jedoch begegnet er nicht leicht dem braven Mann.
88
Ein widerwärtig trübes Ding ist schon die Armut,
wenn Schmerzen und Verluste mit ihr eng verbunden sind.
89
Am nächsten kommt der Ehre Reichtum.
90
Die Ruhe ist ein großes Gut.
91
Ein Reichtum, der nicht kleiner wird, ist eine feste Gesundheit;
weit schlimmer als die Armut ist die Krankheit und das Siechtum.
92
Die Freude und der Jubel ist Gesundheit.
93
Das Greisenalter steht dem Tod am nächsten.
94
Die Armut ist die Hefe aller Übel,
wenn sie dem Greisenalter näher kommt.
Des Lebens Ende ist der Tod.
Es sargt das Grab den Reichtum ein.
95
Die Schönheit leidet durch das Fieber.
Gesundheit ziert das Angesicht,
96
Der Tod vernichtet Pläne;
die Auswahl übergeht zehn Teile
und