Ich erinnere mich noch sehr gut an den Tag, an dem ich es versucht habe. Ich hatte einen meiner Freunde mitgebracht, Maltiahs, und es war ein Skandal. Maltiahs war leider dieser blöden Katze über den Weg gelaufen. Sobald er sie gesehen hatte, stürzte er sich auf sie und hörte einfach nicht auf, sie zu streicheln. Außerdem hatte sie dann auch noch geschnurrt und war Maltiahs in mein Zimmer gefolgt. Gerade als ich meine doofe Maus aus dem Gitterstall herausnehmen wollte, entdeckte der Mausefresser sie. Er stürzte sich auf sie und meine Maus lief los.
Da ich Angst hatte, dass meine Maus zerkaut enden könnte, lief ich hinterher. Weil mein Freund mir helfen wollte, die Maus einzufangen, rannte er mir hinterher und bald war auch mein Bruder da, denn er fürchtete, dass seine Katze sich an der Maus verschlucken könnte.
Am Ende verschwand die Maus im Schrank. Da ich wusste, dass es ohne die Maus für mich schlecht aussehen würde, hatte ich den ganzen Nachmittag lang nach ihr gesucht. Da fiel meinem Freund ein, dass ich die Maus mit Käse anlocken könnte. ,Aber wer hatte den Käse gefressen? Bestimmt nicht meine Maus!
Die Katze hatte den Käse gefressen.
„So komme ich bestimmt an meine dumme Maus heran!“, rief ich an jenem sonnigen Tag Maltiahs zu. Allerdings gelangte ich auch so nicht an sie heran. Nein, ich kam auf ganz andere Weise dahinter, was meine Maus während der zwei Wochen, die sie verschwunden war, gemacht hatte und auch, wo sie gewesen war.
Am zweiten Tag, während ich im großen Küchenschrank wühlte, entdeckte ich etwas, das mir das Gefühl gab, die Maus nie wieder finden zu können. Hinter dem großen Küchenschrank fand ich in einer Ecke prima versteckt, ein klitzekleines Mauseloch.
Als mein Vater erfuhr, dass es Mauselöcher in unserem Haus gab, wurde er so wütend, dass er mit der Faust in das Mauseloch hinein schlug! Viele kleine Holzsplitter flogen dabei in alle Richtungen.
Und was war hinter dem Loch? Eine komplette, niedliche Mausefamilie! Meine Maus erwies sich als Vater, dabei hatte ich sie doch Lila genannt! Vier kleine Mäuschen waren die Mausebabys und die Mutter war auch dabei. Mit einer ganzen Mausefamilie kann man vielleicht schon eher prahlen!
Éloise Parizeau (10) aus Sainte-Thérèse / Kanada
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Superkatze Jorga und die Monsterspinne
In den dunklen Kanälen des Dorfes tauchte eines Tages eine sehr große Spinne auf. Sie hatte die Größe von zwei Menschen. Sie richtete ziemlich viel Schaden im Dorf Forgon an und jeder, der sich in die Nähe ihres Gebiets begab, wurde ermordet. Wenn man Glück hatte, bekam man nur die Pest.
Es lebten in Forgon zwei Brüder namens Tim und Marlon. Sie wussten nichts von der Spinne, aber sie hatten ein ungewöhnliches Haustier: eine sehr große Katze, die etwa so groß wie ein Puma war. Sie hatte auch Flügel mit einer Spannweite von fünf Metern.
Eines Tages kam Philipp, der Fischerjunge, aus dem Wald gelaufen und hinter ihm war die Spinne.
Tim und Marlon kletterten auf ihre Superkatze Jorga. So begann der Kampf.
Jorga flog um die Spinne herum. Marlon zog sein Schwert aus der Scheide. Dann nahm auch Tim sein Schild und sein Schwert. Auf einmal flog Jorga in einem Sturzflug auf die Spinne zu und jetzt musste Tim zuschlagen. Marlon dachte: „Diesem Vieh haue ich die Hucke voll!“
Als Jorga fast bei dem Vieh war, holte Tim aus und bohrte sein Schwert in die Spinne. Die Spinne stieß einen Schrei aus, als auch Marlon sein Schwert in ihr versenkte.
Dann brachte Jorga Tim und Marlon zu Boden. Danach stieg er wieder in die Luft. Er stieg höher und höher und kam danach wieder in einem Sturzflug auf die Spinne zu und biss ihr in den Nacken. Jorga zog und zog, bis die Spinne tot umfiel.
Danach flog er mit Tim und Marlon wieder nach Hause. Das Volk bejubelte die Helden und vor allem die Superkatze Jorga.
Sebastian Brötz (9) aus Pill / Österreich
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Die etwas andere Freundschaft
„Und ich bin es doch gewesen! Ich weiß, dass ich in meinem früheren Leben ein Panther war. Schwarz und elegant. Schlau und hinterhältig. Stark und geschickt“, sagte Karl etwas trotzig.
Sahnie hatte den Kopf gesenkt und bebte immer noch vor Lachen. Karl hatte wirklich eine blühende Fantasie. Er und ein Panther? Niemals! Nicht mal im Traum.
Karl war ein recht moppeliger schwarzer Kater, mit einer weißen Pfote und einer weißen Schwanzspitze. Meistens lag er nur träge in der Sonne oder er fraß etwas. Oder er machte sich an Sahnie heran. Sie verzog dann meist nur ihr Gesicht und stolzierte davon. Gelegentlich sprang sie leichtfüßig auf einen Baum und Karl, der Faulpelz, kam nicht hinauf. Vor Freude grinste sie dann immer über das ganze Gesicht, aber andererseits tat Karl ihr auch leid. Manchmal schaute sie ihn mitleidig an und kam dann doch wieder herunter, um ihm wenigstens ein wenig Gesellschaft zu leisten. Meistens lachten die Anderen über sie oder provozierten sie.
„Was fängst du denn mit dem an?“, war nur eine Aussage. Ja, er nervte sie, aber irgendwie konnte sie es nicht übers Herz bringen, ihn ständig abzuweisen oder zu ignorieren und ihn damit zu verletzen. Sie wusste nicht, ob es Mitleid war. Vielleicht ... Aber manchmal hatte sie wirklich Lust, etwas Zeit mit ihm zu verbringen. Sollten sich die anderen eben für etwas Besseres halten.
Heute war wieder einmal einer dieser Tage, an denen sie sich erst vor ihm auf einen Baum flüchtete und sich später doch wieder zu ihm gesellte.
„Was ist denn los? Du schaust so komisch.“ Er lächelte ihr zu.
„Ach Quatsch! Ich war bloß in Gedanken.“ Sie schaute auf, ihm direkt in die Augen. Seine Augen leuchteten richtig hellgrün und waren sehr ausdrucksstark. In ihnen spiegelten sich Abenteuerlust, Neugierde und Wildheit wider, was so gar nicht zu dem trägen Kater passen wollte, der da vor ihr saß.
„Vielleicht war er doch einmal ein Panther gewesen. Seine Augen scheinen das sagen zu wollen“, dachte Sahnie und schmolz regelrecht dahin. Karls Augen bewirkten etwas in ihrem Inneren, das sie sich nicht erklären konnte. Sie verliebte sich augenblicklich in ihn. Warum hatte sie nur nicht früher genau hingesehen? Sie wusste es einfach nicht, aber jetzt, jetzt kam sie nicht mehr von seinen Augen los.
Nach einer kurzen, endlos wirkenden Zeit, senkte Karl den Blick und Sahnie schaute schnell in eine andere Richtung. Wie hatte sie sich nur so fallen lassen können! Sie tat wieder entspannt und streckte sich. „Karl, wie kannst du nur den ganzen Tag herumliegen? Mir tun alle Knochen weh!“ Trotzdem hatte sich in ihr irgendetwas verändert ...
Sie schaute sich um und fand einen Baum, der ihr recht gemütlich erschien. Sie stupste Karl in die Richtung und fing seinen unsicheren Blick ein. „Keine Angst, ich helfe dir hoch“, meinte sie, ohne dass er etwas gesagt hatte. Man sah ja, dass er Schwierigkeiten haben würde, hinaufzuklettern.
Sie half ihm tatsächlich und so saßen die beiden dann eine Weile auf einem langen, dicken Ast. Karl war etwas unsicher, da er doch seit Jahren nicht mehr in dieser Höhe gewesen war. Und Sahnie fühlte sich pudel ... Pardon, katzenwohl.
Manchmal redeten sie miteinander, manchmal lauschten sie gemeinsam auf die Geräusche der Natur und manchmal schwiegen sie sich einfach an, was aber alles andere als unangenehm war. In einem dieser Momente berührten sich plötzlich die Schwanzspitzen der Zwei. Beide zuckten erst zurück, doch dann fanden sie sich wieder und blieben umschlungen in der Luft. Sahnie lächelte in sich hinein. Sie wusste nicht, wie ihr geschah, aber sie hatte nicht das Bedürfnis, auszubrechen aus dieser Zweisamkeit.
Der Himmel hatte sich zugezogen und ein Wassertropfen landete auf Sahnies Nasenspitze. Sie leckte ihn ab und