Denn der Herr hat mein lautes Weinen gehört.
10 Gehört hat der Herr mein Flehen,
der Herr nimmt mein Beten an.
11 In Scham und Schrecken geraten all meine Feinde,
sie müssen sich wenden, sie werden plötzlich beschämt.
Psalm 7
Ein Davids-Schiggajon. Er sang es dem Herrn, wegen der Worte des Benjaminiters Kusch.
2 Herr, mein Gott, bei dir finde ich Zuflucht,
rette mich vor all meinen Verfolgern und befreie mich,
3 dass man mich nicht zerreißt wie ein Löwe,
mich zerfleischt – und da ist kein Befreier.
4 Wenn ich das getan habe, Herr, mein Gott,
wenn an meinen Händen Unrecht klebt,
5 wenn ich dem, der mir friedlich gesonnen war, Böses tat,
– ich befreite sogar den, der mich grundlos bedrängt hat –
6 dann soll mich der Feind verfolgen und ergreifen:
er zertrete mein Leben am Boden
und strecke in den Staub meine Ehre.
7 Herr, steh auf in deinem Zorn,
erhebe dich gegen die Wut meiner Bedränger.
Wach auf, du mein Gott!
Das Gericht hast du anberaumt.
8 Die Versammlung der Völker umgibt dich.
Über ihr nimm Platz in der Höhe!
9 Der Herr richtet die Völker.
Verschaffe mir Recht, o Herr, nach meiner Gerechtigkeit,
da an mir kein Tadel ist.
10 Ein Ende nehme die Bosheit der Frevler!
Bestand aber gib dem Gerechten,
gerechter Gott, der du prüfst auf Herz und Nieren.
11 Mein Schild ist Gott, der Höchste,
der Retter derer, die redlichen Herzens sind.
12 Gott ist ein gerechter Richter,
ein drohender Gott alle Tage.
13 Fürwahr, wieder schärft der Frevler sein Schwert,
spannt seinen Bogen und richtet ihn:
14 Todeswaffen richtet er gegen sich selbst,
bereitet sich glühende Pfeile.
15 Siehe, Frevel empfängt er,
geht schwanger mit Unheil,
und Tücke gebiert er.
16 Er gräbt einen Schacht und hebt ihn aus
– und stürzt in die Grube, die er gemacht hat.
17 Das Unheil kehrt auf sein eigenes Haupt zurück,
seine Gewalttat fällt auf seinen eigenen Scheitel.
18 Danken will ich dem Herrn nach seiner Gerechtigkeit,
dem Namen des Herrn, des Höchsten, will ich spielen!
Psalm 8
Dem Musikmeister. Auf der Gittit. Ein Davidspsalm.
2 Herr, unser Herrscher,
wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde!
Deine Hoheit, weit über die Himmel hin, will ich besingen
3 mit der Kinder und Säuglinge Mund.
Eine Feste hast du gegründet, deinen Gegnern zum Trotz,
zum Schweigen zu bringen den Feind und den Rächer.
4 Schaue ich deinen Himmel, das Werk deiner Finger,
Mond und Sterne, die du befestigt hast:
5 Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst,
des Menschen Kind, dass du seiner dich annimmst?
6 Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott,
hast ihn gekrönt mit Herrlichkeit und Pracht.
7 Du hast ihn als Herrscher gesetzt über das Werk deiner Hände,
alles legtest du ihm unter die Füße:
8 die Schafe und Ziegen und Rinder,
und auch die Tiere des Feldes,
9 die Vögel des Himmels und die Fische im Meer,
und ihn, der dahinzieht die Pfade der Meere.
10 Herr, unser Herrscher,
wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde!
Psalm 9/10
Dem Musikmeister. Auf »Stirb für den Sohn«. Ein Davidspsalm.
2 Ich will danken, Herr, aus ganzem Herzen,
erzählen will ich all deine Wunder.
3 Ich will mich deiner freuen und jauchzen,
deinem Namen, o Höchster, will ich spielen.
4 Denn zurückgewichen sind meine Feinde,
sie straucheln und werden vor deinem Antlitz zunichte.
5 Ja, du hast mir Recht verschafft und für mich entschieden,
du hast dich auf den Thron gesetzt, gerechter Richter.
6 Du hast den Völkern gedroht,
den Frevler vernichtet,
hast ihren Namen ausgelöscht für immer und ewig.
7 Der Feind ist dahin, zertrümmert für immer.
Du hast Städte entvölkert, ihr Andenken wurde zunichte.
8 Doch siehe, der Herr thront auf ewig,
zum Gericht stellt er seinen Thron auf.
9 Er selber richtet den Erdkreis gerecht,
er spricht den Völkern nach Gebühr das Urteil.
10 So wird der Herr für den Bedrückten zur Burg,
zur Burg in Zeiten der Drangsal.
11 Darum vertraut auf dich, wer deinen Namen kennt:
Du, Herr, hast keinen, der dich sucht, je verlassen.
12 Spielt dem Herrn, der thront auf dem Zion,
verkündet unter den Völkern seine Taten!
13 Denn er, der Blutschuld ahndet, hat an die Armen gedacht, den Notschrei der Armen hat er nicht vergessen.
14 Sei mir gnädig, o Herr!
Sieh doch mein Elend, wie sie mich hassen,
du, der mich emporhebt aus den Pforten des Todes.
15 Damit ich erzähle von all deinem Ruhm
und in den Toren der Tochter Zion über dein Heil frohlocke:
16 Die Völker versanken in der Grube, die sie gegraben,
im Netz, das sie heimlich gelegt, hat ihr Fuß sich verfangen.
17 Kundgetan hat sich der Herr: er hielt sein Gericht.
Der Frevler hat sich verstrickt im Werk seiner Hände.
18 Zurück müssen die Frevler ins Totenreich,
alle Völker, die Gott vergessen.
19 Denn der Elende bleibt nicht auf ewig vergessen,
der Armen Hoffnung wird nicht für immer zunichte.
20 Steh auf, o Herr, dass nicht der Mensch triumphiert,
dass die Völker gerichtet werden vor deinem