3 »Wir wollen ihre Fesseln zerreißen
und von uns werfen ihre Stricke!«
4 Der im Himmel thront – er lacht,
es spottet ihrer der Herr.
5 Dann spricht er zu ihnen in seinem Zorn,
er schreckt sie auf in seinem Grimm:
6 »Ich selber habe meinen König eingesetzt
auf Zion, meinem heiligen Berg.«
7 Verkünden will ich den Beschluss des Herrn.
Er sprach zu mir: »Du bist mein Sohn.
Ich selber habe dich heute gezeugt.
8 Fordre von mir, und ich gebe dir die Völker zum Erbe,
zum Eigentum die Enden der Erde.
9 Du wirst sie zerschlagen mit eisernem Zepter,
wie Töpfergeschirr sie zerschmettern!«
10 So nehmt nun Einsicht an, ihr Könige,
lasst euch warnen, ihr Richter der Erde!
11 Dient dem Herrn in Furcht,
frohlockt ihm mit Beben,
12 – küsset den Sohn –
damit er nicht zürnt,
und ihr nicht verlorengeht auf eurem Weg.
Denn wenig nur, und sein Zorn ist entbrannt.
Selig alle, die bei ihm sich bergen!
Psalm 3
Ein Davidspsalm. Als er vor seinem Sohn Abschalom floh.
2 O Herr, wie sind meine Bedränger so viele,
wie viele sind es, die gegen mich aufstehn!
3 Viele sind es, die von mir sagen:
»Bei Gott ist für ihn keine Rettung.«
4 Du aber, Herr, bist ein Schild für mich;
du erhebst mir das Haupt, du bist meine Ehre.
5 Laut habe ich zum Herrn gerufen,
da gab er mir Antwort von seinem heiligen Berge.
6 Ich legte mich nieder und schlief, –
ich wachte auf, denn der Herr ist mir Stütze.
7 Viele Tausende von Kriegern fürchte ich nicht,
wenn sie mich ringsum belagern.
8 O Herr, steh auf!
Mein Gott, bring mir Rettung!
Denn all meinen Feinden hast du den Kiefer zerschlagen,
die Zähne der Frevler hast du zerbrochen.
9 Beim Herrn ist die Rettung.
Auf dein Volk kommt dein Segen!
Psalm 4
Dem Musikmeister. Mit Saitenspiel. Ein Davidspsalm.
2 Wenn ich rufe, gib mir Antwort,
du Gott, der für mich Recht schafft.
Du hast mir Raum geschaffen in der Bedrängnis,
sei mir gnädig und höre mein Beten!
3 Ihr Mächtigen, wie lange noch schmäht ihr meine Ehre,
wie lang liebt ihr das Nichtige und sucht die Lüge?
4 Erkennt: Den Treuen hat der Herr sich auserwählt.
Der Herr – er hört es, wenn ich zu ihm rufe.
5 Erschreckt und lasst die Sünde!
Bedenkt es auf eurem Lager und werdet stille!
6 Bringet rechte Opfer dar,
auf den Herrn setzt euer Vertrauen!
7 Viele sind es, die sagen:
»Wer lässt uns Gutes erfahren?
Über uns, o Herr, erhebe dein leuchtendes Antlitz!«
8 Du hast mir weit größere Freude ins Herz gelegt,
als jene sie haben bei Korn und Wein in Fülle.
9 In Frieden leg ich mich nieder und schlafe;
denn du allein, Herr, lässt mich sorglos wohnen.
Psalm 5
Dem Musikmeister. Zum Flötenspiel. Ein Davidspsalm.
2 Meinen Worten, o Herr, neige dein Ohr,
achte auf mein Seufzen!
3 Vernimm mein lautes Schreien, mein Gott und mein König,
wenn ich zu dir flehe.
4 Herr, am Morgen wirst du mein Rufen hören,
am Morgen rüste ich dir das Opfer und halte Ausschau.
5 Denn du bist kein Gott, der an Frevel Gefallen hat,
ein Böser hat bei dir kein Gastrecht.
6 Stolze kommen dir nicht vor die Augen,
du hassest alle, die Unrecht tun.
7 Zugrunde gehen lässt du die Lügner,
Mörder und Betrüger sind dem Herrn ein Gräuel.
8 Ich aber darf dein Haus betreten
dank deiner reichen Güte,
darf mich niederwerfen in Ehrfurcht
hin zu deiner heiligen Halle.
9 Leite mich, Herr,
der du mir Recht schaffst gegen meine Feinde,
mach deinen Weg vor mir eben.
10 Denn in ihrem Mund ist nichts Wahres,
ihr Inneres ist voller Verderben.
Ein geöffnetes Grab ist ihre Kehle,
sie reden mit glatter Zunge.
11 Lass sie es büßen, o Gott!
Sie sollen fallen durch ihre eigenen Pläne.
Ob der Menge ihrer Frevel verstoße sie,
weil sie sich gegen dich empörten!
12 Doch freuen sollen sich alle, die bei dir sich bergen,
in Ewigkeit sollen sie jubeln.
Beschütze sie und lasse deiner sich rühmen,
die deinen Namen lieben.
13 Denn du, Herr, segnest den Gerechten.
Wie mit einem Schild umgibst du ihn mit deiner Gnade.
Psalm 6
Dem Musikmeister. Mit Saitenspiel. Auf der Scheminit. Ein Davidspsalm.
2 Herr, züchtige mich nicht in deinem Zorn!
Weis mich doch nicht so grimmig zurecht!
3 Sei mir gnädig, Herr, denn ich welke dahin;
heile mich, Herr, – in meine Glieder fuhr der Schrecken.
4 Meine Seele ist zutiefst erschrocken.
Du aber, Herr, – wie lange noch!
5 Herr, wende dich doch her und befreie mich,
um deiner Liebe willen rette mich.
6 Denn niemand denkt an dich im Tod.
Wer wird dich preisen in der Unterwelt?
7 Ich bin erschöpft vom Seufzen,
jede Nacht benetze ich weinend mein Bett,
ich überschwemme mein Lager mit Tränen.
8 Mein Auge ist getrübt vor Gram,
matt geworden