Maunz & Minka. Martina Meier. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Martina Meier
Издательство: Bookwire
Серия: Maunz und Minka
Жанр произведения: Книги для детей: прочее
Год издания: 0
isbn: 9783990510315
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      Gerade als eine Katze einer Maus in den Nacken biss, sagte eine andere Katze: „Die Tabletten wirken ja echt.“ Plötzlich verstanden es die Mäuse – die Katzen hatten Tabletten genommen.

      Ein paar Mäuse hatten es geschafft, eine Katze zu überwältigen, und holten die blaue Tablette heraus und nahmen sie mit. Jetzt flüchteten die Mäuse in ihre Tunnel und verschwanden. Die Katzen jubelten und gingen gemächlich zurück und legten sich schlafen.

      Doch die Mäuse noch nicht. „Wir müssen etwas gegen das Ausrotten unternehmen“, verkündete der Mäusekönig.

      „Eure Majestät“, sagte eine Maus, „wir haben diese blaue Tablette gefunden und glauben, dass sie mit dieser so klein wurden. Und so wie ich die Katzen kenne, haben sie bestimmt auch ein Gegenmittel dafür.“

      „Komm auf den Punkt“, meinte der König.

      „Ich dachte nur, dass wir vielleicht das Gegenmittel klauen könnten.“

      „Keine schlechte Idee, Untertan. Meine drei besten Diebe machen sich sofort auf den Weg.“

      Die Diebe gingen sofort los, öffneten leise das Tor vom Katzenschloss und schlichen hinein. „Seid leise!“, flüsterte eine. Sie schlichen sich an den schlafenden Katzen vorbei bis zu dem Tisch, wo die Tabletten waren. „Die blauen sind die Kleinmachtabletten, die roten sind die Großmachtabletten.“ Sie steckten die roten Tabletten ein und gingen wieder.

      Am nächsten Tag wachten die Katzen mit immer noch vollem Bauch auf. „Ich habe so gut geschlafen“, sagte eine.

      „Und ich erst“, sagte eine andere.

      Rums! Alle Katzen schreckten hoch. Rums! Rums! Etwas polterte fürchterlich an dem Tor. Und dann war das Tor offen und Mäuse so groß wie Katzen stürzten herein auf die verschreckten Katzen. Alle Katzen schrien auf und flüchteten in die Tunnel der Mäuse. Die Mäuse hatten schon Katzen getötet, doch sie wollten mehr Rache und rannten ihnen nach.

      „Wir passen hier nicht mehr durch“, sagte eine.

      „Jede Maus setzt sich an ein Ende eines Tunnels, wir haben den Vorteil, dass wir wissen, wo die Tunnel enden.“ Alles lief nach Plan und jede Maus setzte sich vor einen Eingang.

      „Hey!“, schrie eine, „ein paar Mäuse zu mir.“ Als die anderen da waren, sagte sie: „Katzen sind doch wasserscheu. Also könnten wir doch Wasser in die Tunnel kippen und sie laufen uns direkt in die Arme.“

      Alles lief genauso ab, wie es geplant war. Sie kippten Wasser in die Tunnel und die Katzen liefen den Mäusen direkt in die Arme. Doch ein Paar Katzen schafften es, eine Leibwächtermaus des Mäusekönigs zu überwältigen und hielten nun den König der Mäuse in Schach. Aber genauso war es anders herum, denn ein paar Mäuse hielten den König der Katzen in Schach.

      Es war ganz still, bis der Mäusekönig sagte: „Ich will Frieden mit euch Katzen.“

      „Ich ebenfalls“, erwiderte der Katzenkönig und die kleine Katzenpfote schlug in die große Mäusepfote ein.

      Dann wurden die, die im Kampf gestorben waren, hereingetragen und alle jubelten.

      Doch nach ein paar Tagen ging alles wieder von vorne los.

      Leonard Juppien (11) aus Jena / Deutschland

      *

      Die Mutprobe

      Jan, die kleine Hausmaus, steckte vorsichtig seine schwarze Nase aus seinem Mäuseloch und hielt sie schnuppernd in die Luft. Nichts Verdächtiges. Langsam schob er sich aus dem Loch unten in der linken Ecke im Wohnzimmer.

      „Viel Glück, mein Großer!“, piepste seine Mutter von hinten, sie war genauso aufgeregt wie er, ob ihm die Prüfung gelingen würde. Diese Prüfung, die jeder Mäusejunge mit zehn Jahren überstehen musste, sollte ihn zu einem vollwertigen Mitglied in seiner Mäusefamilie machen. Er spitze die Ohren und spähte die riesige Seite des Samtsofas hinauf, dort oben war seine Mutprobe: der dicke Kater Paul. Paul lag derweil wohlig schlafend und hin und wieder mit den Pfoten zuckend auf seinem Lieblingsplatz. Während Jan sich langsam das Sofa hinaufhangelte, träumte der Kater selig von einer riesigen Schüssel Katzenfutter und danach einer Streicheleinlage von Mia, seiner Lieblingsmitbewohnerin ... Er schnurrte im Schlaf, als er daran dachte.

      Während Paul nichts ahnend auf dem Sofa lag, hatte Jan das Problem, dass er nur noch an einer einzigen Pfote am Bezug hing.

      Er zwang sich tief durchzuatmen, nahm einmal Schwung und schaffte es schließlich doch mit einer großer Kraftanstrengung auf der Sofalehne anzukommen. Er erlaubte sich eine kurze Pause, dann sprang er mit einem mutigen Hüpfer in die Tiefe, federte ein paar Mal in die Luft und trippelte schließlich auf allen vieren zu dem massigen Körper des Katers.

      Jan stellte sich auf die Hinterbeine und konnte mit viel Mühe schließlich den Rand des Kissens fassen, vorsichtig zog er sich daran hoch und stand dann leicht schwankend vor einer der Pfoten von Paul.

      Nur noch ein paar Meter trennten ihn von seinem Ziel: einem Büschel seiner orangefarbenen Haare.

      Er hob die Pfote, doch plötzlich durchlief ein Beben den gesamten Kater und ein Mauzen drang aus dessen schrecklichem Maul. Jan erstarrte, sprang nach hinten und kugelte sich unter dem Kissen zusammen. Das war sein Ende. Der Kater hatte ihn bemerkt, mit Sicherheit. Er durchlitt die vermutlich schrecklichsten Sekunden seines Lebens und stand Todesängste aus, bis er schließlich bemerkte, dass Paul wieder ganz still dalag. Jan dachte angestrengt nach: Hieß das, dass der Kater noch schlief oder dass er ihn nur in eine Falle locken wollte? Er warf einen zögerlichen Blick in Richtung Mauseloch und erkannte seine gesamte Familie, die ihn aufgeregt beobachte. Jan richtete sich auf, er brauchte nur ein bisschen Mut, darum ging es doch schließlich bei dieser Aufgabe!

      Noch einmal holte er Luft, dann lugte er aus seinem Versteck und kletterte ganz vorsichtig auf Samtpfoten wieder zurück auf das Kissen.

      Der Kater lag noch immer dort, gleichmäßig atmend. Mit klopfendem Herzen streckte er wieder die Pfote aus und zog probeweise an drei Härchen. Huch, auf einmal hielt er sie schon in seinen Händen und der Kater rührte sich noch immer nicht.

      Glücklich und siegessicher nahm er sie Haare unter die Arme und hangelte sich wieder zurück auf das Sofa. Plötzlich war es ganz still hinter ihm und langsam ragte ein riesiger schwarzer Schatten über ihm auf. Jan wurde es ganz kalt, seine Haare standen zu Berge.

      Paul, der seinen Kopf gehoben hatte, sah sich aufmerksam um. War da nicht ein Ziepen an seinem Bein gewesen? Jan stand dort, wie erstarrt mitten in der Bewegung, seinem Ziel so nahe.

      Paul währenddessen entschied, dass er nur geträumt hatte, und legte sich zurück aufs Kissen, er konnte gut noch ein Stündchen schlafen. So kam es, dass die kleine Maus Jan es schließlich doch schaffte, die Mutprobe zu erfüllen.

      Lia Graben (14) aus Paderborn / Deutschland

      *

      Die Blumenmaus

      Minka ist eine Katze, und ihre Besitzerin Ines liebt Mäuse. Sie hat nur eine Maus, und die heißt Zähnchen. Ines muss sie sehr schützen, denn Minka hat Mäuse zum Fressen gern.

      Eines Tages macht Minka einen neuen Versuch. Doch Zähnchen versucht, aus ihrem Käfig zu klettern, und es gelingt ihr auch. Minka sagt grimmig: „Mmmmmmmmm, lecker!“

      Da kommt Ines ins Zimmer herein und sagt laut: „Minka! Nein! Aus!“

      Aber Zähnchen hat gar keine Angst und sagt: „Hey, du Osterei, dummes Kätzchen! Du hast ja nur Mäuse im Kopf!“

      Minka denkt wütend: „So redet man nicht mit mir!“

      Ines trägt Zähnchen wieder in ihren Käfig. Minka geht beleidigt aus dem Zimmer. Ines ist sehr sauer auf Minka.