Schmerzen wegdrücken
Etwa daumenbreit oberhalb der Augenbraue können Sie eine Vertiefung ertasten, die schmerzempfindlicher ist als ihre Umgebung: »Yang-Weiße« (Gallenblasenpunkt 14). Diesen Punkt auf beiden Seiten mit dem Daumenknochen etwa 1 bis 2 cm nach rechts, links und oben mit leichtem Druck massieren. Erfahrungsgemäß reicht oft eine Pressur von siebenmal pro Seite. Danach sind die Beschwerden meist für den Rest des Tages verschwunden. Bei Bedarf wiederholen. Weitere gute Akupressurpunkte sind:
Finger in die Schläfengrube legen und den dort liegenden Energiepunkt »Tai Yang« im Uhrzeigersinn massieren. Dabei die Augen nach oben, unten und seitlich rollen.
»Geschlossenes Tal« (Dickdarmpunkt 4), Lage siehe Seite 93.
Eiswasserkompresse
Wirkt ableitend und entspannend. In eine Schüssel mit kaltem Wasser und Eiswürfeln ein mehrfach gefaltetes Baumwolltuch tauchen, leicht ausdrücken und auf die schmerzende Stelle legen. Mit einem weiteren Tuch fixieren. Kompresse erneuern, sobald sie warm geworden ist. Bei Bedarf mehrmals wiederholen.
Ergänzende Tipps
• Eine Tasse starker Kaffee oder Espresso mit einem Schuss Zitrone (Koffein verengt die Blutgefäße und hemmt Entzündungsstoffe; Zitrone fördert die körpereigene Schmerzdämpfung).
• Ein ansteigendes Armbad (von 35 °C auf 40 bis 42 °C innerhalb von 15 Minuten) bewirkt eine reflektorische Gefäßerweiterung und Kreislaufentlastung. Diese Anwendung hilft auch bei Erkältungskopfschmerz, weil sie den Schleim löst.
• Pflanzliche Fettsäuren wirken schmerzblockend. Essen Sie beispielsweise eine Avocado, 2 Esslöffel Olivenöl, Oliven oder 2 Esslöffel Leinöl.
• Pfefferminzöl in langsam kreisenden Bewegungen auf die Schläfe massieren und danach mindestens zehn Minuten bequem ausruhen.
• Bei Kopfschmerzen, die durch Anspannung oder Verspannungen im Kieferbereich ausgelöst worden sind, hilft die folgende Übung: Gerade hinsetzen, tief einatmen. Danach beim Ausatmen die Zunge so weit wie möglich herausstrecken und gleichzeitig die Augen weit aufreißen. Mehrmals wiederholen.
1.3.2 Kopfschmerzen oder Migräne?
Drei einfache Fragen lösen das Rätsel.
Statt umfangreicher Tests lässt sich schon anhand von drei einfachen, gezielten Fragen mit hoher Wahrscheinlichkeit herausfinden, ob Sie unter Migräne oder »nur« unter Spannungskopfschmerzen leiden. Das hat ein bekannter amerikanischer Neurologe in einer großangelegten Untersuchung mit über 500 Patienten herausgefunden.1 Auch in der täglichen Praxis haben sich diese drei Fragen bewährt. Bei Migräne ist es ratsam, einen Spezialisten aufzusuchen.
Die drei Fragen | Kopfschmerzen | Migräne |
1. Tritt Übelkeit auf? | Nein | Ja |
2. Tritt Lichtempfindlichkeit auf? | Nein | Ja |
3. Verändern sich die Schmerzen durch Bewegung (z.B. Bücken)?3a. Ist die Arbeitsfähigkeit beeinträchtigt? | Schmerzen verstärken sich nicht durch körperliche AktivitätNein, nicht beeinträchtigt bzw. eingeschränkt | Schmerzen verstärken sich durch körperliche AktivitätJa, arbeitsunfähig |
1.3.3 Migräne
Bei Migräne hilft ein pflanzliches Mittel aus Pestwurzextrakt, das, kurmäßig über mehrere Monate eingenommen, die Migräneanfälle reduzieren kann. Ebenfalls hilfreich und sehr gut verträglich ist eine natürliche, hochdosierte Kombination aus Magnesium, Vitamin B2 (Riboflavin) und Coenzym Q10, wie Studien gezeigt haben. Die Mikronährstoffe über die Ernährung in der notwendigen Dosierung aufzunehmen, ist nicht zu schaffen. So sind für die Migränebehandlung 400 mg Vitamin B2 täglich notwendig, wie in Studien festgestellt wurde. Üblicherweise nimmt man über die Ernährung etwa 1,5 mg Vitamin B2 pro Tag zu sich, das u.a. in Milch und Milchprodukten, Vollkornbrot und grünem Gemüse zu finden ist.
Ergänzende Tipps
• Sinnvoll ist die Mitgliedschaft in einer Patientenorganisation wie der MigräneLiga e.V., die Selbsthilfegruppen, Informationen und Kontakte vermittelt. Nähere Informationen unter www.migraeneliga.com.
• Achten Sie auf einen geregelten Schlaf-wach-Rhythmus. Stehen Sie möglichst auch am Wochenende zur gleichen Zeit auf wie in der übrigen Woche.
• Essen Sie gesund und regelmäßig. Auch Hunger oder ein niedriger Blutzuckerspiegel kann eine Migräneattacke auslösen. Wichtig ist zudem, ausreichend zu trinken (Wasser, Fruchtsaftschorlen, Kräutertee).
1 R.B. Lipton et al.: A self-administered screener for migraine in primary care. The ID Migraine validation study. Neurology 61 (2003): 375-382.
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