»Auch wir kommen nicht um Englisch herum«, erklärte er etwas belustigt, nachdem er mein fragendes Gesicht sah. »Wir suchen eine fähige Person, die uns helfen soll, diese Vorgänge einer Klärung zuzuführen.«
»Mein Gott!«, entfuhr es mir, »das sind ja Hunderte Vorgänge, das dauert sicher Jahre!«
Wieder lachte er.
»Nein, nicht jeder Ordner ist ein separater Vorgang. Sehen Sie …«, er zeigte auf die Wand, »da stehen etwa ein Dutzend Ordner zu dem einen Fall.« Dann fragte er unvermittelt, ob ich mir das zutraue, so eine Aufgabe zu übernehmen und sie in absehbarer Zeit einer Lösung zuzuführen. Wieder schluckte ich angesichts der Ordnerzahl. Dies schien mir eine Mammutaufgabe und selbst für einen Fachmann keinesfalls ein problemloser Job zu sein, wie in der Annonce angedeutet. Doch ich schwieg.
»Was meinen Sie, schaffen Sie das in zwölf Monaten? So viel Zeit würden Sie bekommen. Darüber hinaus unterstützt sie ein junger Mitarbeiter aus unserem Team. Sie beide erhalten ein Büro in diesem Haus. Über Ihr Gehalt müssen wir allerdings noch reden. Wäre das eine Aufgabe für Sie?« Wieder lächelte er mich an.
Was zum Teufel!
Ich hatte tatsächlich zugesagt. Warum zum Teufel hatte ich das getan? Ich weiß es nicht. Die Art von Maier war umgarnend. Er hatte mein Innerstes schon früh erkannt. Und ich, ich blendete aus, dass ich ab sofort die Entscheidung über mich selbst treffen und mehr Zeit mit Vivien verbringen wollte. Wir sprachen über das Honorar. Es war nicht unvergleichlich, aber deutlich besser als im vorhergehenden Job. Ciao Freiheit. Willkommen im Job. Der Ausstieg war gerade mal ein paar Tage her. Nun lag der erneute Einstieg mit meiner Unterschrift, in blauer Tinte auf weißem Papier, auf dem Tisch. Der Vertrag mit der EA für die nächsten zwölf Monate. Doch verdammt, ich fühlte mich wohl dabei. Noch!
Als ich Vivien meine Entscheidung mitteilte, schüttelte sie den Kopf. Sie war sich sicher gewesen, dass ich genau das tun würde. Ich sah sie erstaunt an, denn eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass sie mich für völlig verrückt erklärte.
»Du kannst doch gar nicht anders. Es ist wie früher. Du wirst wieder öfter unterwegs sein. Gut, dass ich noch arbeiten muss, sonst würde ich jetzt allein zu Hause sitzen, mon chéri auditor.«
Ich schluckte, sagte aber nichts. Überhaupt, ich war mir gar nicht sicher, ob ich ihren Kommentar wirklich positiv verstehen sollte. Doch an diesem Abend sprachen wir nicht weiter über dieses Thema und genossen bei einem Glas Rotwein das TV-Programm. Die Entscheidung, was wir anschauen, war zu ihren Gunsten ausgefallen und so sahen wir einen Liebesfilm mit allerlei Verwicklungen. Mamma Mia, sah so das reale Leben aus?
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