Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland Band 10. Martina Meier. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Martina Meier
Издательство: Bookwire
Серия: Wünsch dich in Wunder-Weihnachtsland
Жанр произведения: Книги для детей: прочее
Год издания: 0
isbn: 9783960743309
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werden.

      Und was sagte der Weihnachtsmann? „Ich wollte Ihnen nur zeigen, wie gefährlich es ist, das Portemonnaie so offen zu tragen.“

      Der Mann bedankte sich und steckte sein Portemonnaie nun in die Jackentasche. Der Weihnachtsmann aber schaute sich suchend um, ahnte er doch, dass die beiden Freunde ihm das Geschäft vermiest hatten. Er konnte sie jedoch nirgends entdecken und verließ verärgert den Weihnachtsmarkt.

      „Siehst du, Mustafa, hatten wir doch recht, der Weihnachtsmann ist falsch, er will nur die Besucher beklauen. Und das wird er wieder versuchen, wir müssen ihm auf den Fersen bleiben. Doch jetzt lass uns nach Hause gehen, sonst kriegen wir Ärger, ist ja schon ganz dunkel.“

      Als Max am anderen Morgen zum Frühstück kam, wie immer auf die letzte Minute, hatte sein Vater bereits die Zeitung aufgeschlagen.

      „Hört mal, was ich gerade gelesen habe“, meinte er zu seiner Frau und Max. „Dieses Jahr sind die Diebstähle auf dem Weihnachtsmarkt bedeutend zahlreicher als im vergangenen.“

      „Klaro“, bestätigte Max, „Mustafa und ich kennen auch den Dieb. Es ist der Weihnachtsmann.“

      „Wie kommt ihr denn darauf?“

      „Nun, wir beide haben vorgestern beim Besuch des Weihnachtsmarktes festgestellt, dass der Weihnachtsmann falsch ist, ihn daher gestern beobachtet und gesehen, wie er versuchte, einem Mann seine Geldbörse aus der Hosentasche zu ziehen. Als wir dann aber Vorsicht, Diebe riefen, hat er frech behauptet, dass er den Besucher lediglich darauf aufmerksam machen wollte, wie leichtsinnig und gefährlich es doch sei, das Portemonnaie in die hintere Hosentasche zu stecken.“

      „Wenn dem so ist, müsst ihr das der Polizei melden“, entgegnete sein Vater.

      „Das können wir sofort tun!“, rief Max ganz begeistert aus, hoffte er doch, dadurch erst später in die Schule zu kommen.

      „Nein, nein, mein Freundchen, das hat Zeit bis nach der Schule, denn der Bursche wird erst im Dunkeln auf die Pirsch gehen, tagsüber muss er doch Wunschzettel ausschreiben, ob er will oder nicht.“

      Auf dem Weg in die Schule erzählte Max seinem Freund, was in der Zeitung gestanden und dass sein Vater gesagt hätte, sie sollten nach der Schule zur Polizei gehen.

      Sie konnten es daher gar nicht erwarten, bis die Schule endlich aus war, und marschierten dann umgehend zur Polizei und erzählten, was sie beobachtet hatten.

      „Das habt ihr zwar gut gemacht, aber es war auch nicht ganz ungefährlich. Wer weiß, was der Typ mit euch gemacht hätte, wenn ihr ihm in die Hände gefallen wärt.“

      Zwei Polizisten in Zivil machten sich auf den Weg und behielten den Weihnachtsmann im Auge, der sofort bei Einbruch der Dunkelheit mit seiner „Arbeit“ begann. Nur hatte er Pech, zwei Versuche scheiterten, der dritte gelang zwar, doch gehörte das Portemonnaie einem der Polizisten!

      Er wurde sofort festgenommen und auf der Wache stellte sich heraus, dass er schon lange gesucht wurde. Er war nämlich nicht nur auf dem Weihnachtsmarkt tätig, sondern auch bei Wohnungseinbrüchen, was ihm anhand der gefundenen Fingerabdrücke nachgewiesen werden konnte.

      Und in der Zeitung war zu lesen, dass aufgrund eines Hinweises von zwei aufgeweckten Jungen diese Festnahme möglich gewesen sei. Aber wer hätte auch sonst auf die Idee kommen sollen, dass der Weihnachtsmann ein Dieb war?

      Renate Hemsen

      *

      Wundervolle Weihnacht

      Hell erglühende Kerzen

      erwärmen die Herzen.

      In der Ferne

      am Himmelszelt erstrahlende Sterne

      erleuchten die dunkle Nacht.

      Ein mächtiger Schutzengel über uns wacht.

      Vom Himmel schneit es Wunder und Glück.

      Die Welt ist entzückt.

      Befreit von großen Sorgen

      geht es in den Weihnachtsmorgen.

      Oh, du wunderbare Weihnachtszeit!

      Wir sind alle für dich bereit.

      Herrlicher Weihnachtsduft

      erfüllt die kalte Winterluft

      und ein prächtiger Weihnachtsbaum

      schmückt den wohligen Raum.

      Labet euch mit knusprigem Gebäck,

      während das Christkind unterwegs ist mit seinem Gepäck.

      Stimmet alle ein zum frohen Lobgesang,

      damit die Festlieder erklingen die ganze Erde entlang.

      Fröhliche Weihnachten! Merry Christmas! Joyeux Noël!

      Juliane Barth, Pseudonym: Sacrydecs, Jg. 1982, lebt im Südwesten Deutschlands. Schreibt als Hobby seit jeher sehr gerne, insbesondere Sachtexte und Lyrik. Widmet sich bevorzugt gesellschaftskritischen Themen. Veröffentlichungen in Anthologien: sacrydecs.de.to

      *

      Kling, Glöckchen, kling!

      Oh je – es ist Anfang September und in den nächsten Tagen halten die Schokoladennikoläuse wieder in den Regalen der Supermärkte ihren glorreichen Einzug.

      Jetzt stehe auch ich in den Startlöchern und überlege fieberhaft, wie ich in diesem Jahr meinen Weihnachtsbaum bestücken möchte. Die Deko-Industrie wird wieder neue Vorschläge und Farben bereithalten für alle, die Jahr für Jahr dem aktuellen Trend folgen möchten. Zeit für mich, auf dem Dachboden nach alten Schätzen zu suchen.

      In der Ecke hinten links habe ich alles deponiert, was zum Fest der Liebe gehört. Ganz, ganz hinten lugt das Plüschschaukelpferd meines Jüngsten hervor. Es hat einen zerrupften Schweif und die blonde Mähne ist spärlich. Man sieht ihm deutlich an, dass es oft hingebungsvoll gestriegelt und geliebt wurde. Schon dreißig Jahre lang überlegen wir immer wieder vor Weihnachten, es wegzugeben.

      Daneben steht der alte Kaufladen, der vor Jahrzehnten für meine kleine Tochter hergerichtet worden ist. Sogar ihre Großmutter hatte schon damit gespielt. Die große Puppenküche mit dem detailgetreuen Herd, die sich schon seit vier Generationen im Familienbesitz befindet, streife ich mit einem sehnsuchtsvollen Blick. Wie habe ich es geliebt, damit zu spielen! Mit Wasser und Mehl rührte ich meine berühmten Puppenküchenkuchen, fest wie Kleister, zusammen. Mutti konnte mein Werk danach aus den zahlreichen Schüsselchen und Töpfchen nur mit Mühe entfernen.

      Anfang Februar verschwanden Kaufladen und Puppenküche auf dem Dachboden und Spielsachen für draußen wurden herbeigeräumt. Ein alter Kreisel, dessen Farbe abgeblättert ist, erinnert zusammen mit dem Säckchen Murmeln an glückliche Kindertage und Spiele im Freien. Dann fällt mein Blick auf einen großen Karton, der mit einer ungelenken Kinderschrift das Wort Eisenbahn trägt. Für unseren Kleinen bastelten wir damals schon viele Wochen vor dem Fest neue Tannenbäumchen aus Thujaspitzen, setzten sie in einen Sockel aus Knete und klebten neue Eisenbahnhäuschen zusammen.

      In einer großen bunten Tüte finde ich einen völlig abgeliebten Teddy. Wie oft half er, Tränen zu verhindern, zu lachen und zu trösten. Eine Puppe aus Celluloid, deren Haare durch das viele Frisieren nur noch recht spärlich auf dem Kopf vorhanden sind, leistet ihm Gesellschaft. Ich glaube, ihn stört ihr Aussehen nicht.

      Von den vielen Erinnerungen und nostalgischen Gefühlen getrieben, schaue ich in die Kiste mit den Adventsdeckchen, Girlanden, Nikolausstiefeln aus Keramik, den Bozner Engeln und der Weihnachtspyramide. Jedes Stück wurde damals mit Bedacht angeschafft und immer liebevoll wie kostbares Gut behandelt und aufbewahrt.

      Jetzt bin ich mir ganz sicher: Der alte Christbaumschmuck soll auch in diesem Jahr wieder unseren Baum zieren. Ich stelle