Auch Nathan scheint die Geduld zu verlieren. „Du benimmst dich wie eine Diva, die Entzugserscheinungen hat, weil sie nicht genug hofiert wird.“
Autsch!
Das hat er nicht wirklich gesagt! Empört schnappe ich nach Luft. Bevor ich zu einer Retourkutsche ansetzen kann, ist Nathan aus dem Wohnzimmer verschwunden.
Arsch!
Riesenarsch!
Entzückender Arsch ...
Wütend auf ihn, auf mich, auf Bloomwell und die ganze Welt schlinge ich die Decke fester um meinen Leib und stapfe ins Bad. Grollend zupfe ich den Anzug vom Bügel, lege ihn, das Hemd und die Krawatte einigermaßen ordentlich zusammen und packe die Socken obendrauf.
„Hier.“ Nathan taucht hinter mir auf und reicht mir eine Jogginghose und ein T-Shirt.
„Eine Sporthose?“, frage ich entgeistert.
„Diva“, knurrt er.
„Hast du nicht ein paar Badelatschen, die das Outfit passend dazu abrunden?“
„Dein Wunsch ist mir Befehl.“ Nathan wendet sich bereits ab.
„Halt! Das war ein Witz. Das kurze Stück werde ich barfüßig überstehen.“ Rasch streife ich mir seine Stricksocken von den Füßen.
„Sicher?“ Nathan wirkt skeptisch.
„Ich bin keine Mimose.“
„Bleib ruhig. Dafür halte ich dich ja gar nicht. Ein Polizist braucht bestimmt etwas Biss.“
„Ich würde dich beißen, wenn du mich nur lässt.“
„Alastair!“
Nun ist er richtig sauer. Okay, innerhalb von Bloomwells Grenzen darf ich ja keine homosexuellen Andeutungen fallen lassen. Aber das sind seine Regeln, nicht meine. Muss ich mich dann daran halten? Grrr ...
Ich nehme die Decke ab und werfe sie ihm zu, um mich in die geliehenen Sachen zu kleiden. Ein Blick in den Badspiegel zeigt mir, dass ich mit der zerrupften Frisur einem unter Strom gesetzten Collie ähnle.
„Holy moly!“
„Diva!“
„Wenn du mich noch einmal eine Diva nennst ...“
Nathan grinst mich bloß vielsagend an.
„Fuck!“
Sorry, das musste sein. Nathan zieht eine Braue in die Höhe. Es ist nicht zu übersehen, dass er belustigt ist und ich mich zum Clown mache.
„Die Klamotten bekommst du gewaschen zurück.“
„Na sicher.“
„Und du musst mich nicht fahren. Ich möchte dich nicht übermäßig bemühen.“
Nathan lacht. „Du willst ernsthaft barfuß nach Hause laufen? Das überleben deine zarten Füßchen nicht.“
„Du kannst mich voll am Arsch!“, zische ich.
„Ich weiß.“ Nathan gluckst amüsiert, ich dagegen kneife die Augen zu und zähle stumm bis zehn. Danach dränge ich mich an Nathan vorbei und stürme zur Tür.
„Alastair!“, ruft mir der Idiot hinterher.
„Was?“
„Denk an das Pfefferspray.“
„Und wie ich daran denke. Heute Nacht werde ich garantiert davon träumen, wie ich dich damit ins Koma spraye.“
„Okay. Viel Vergnügen.“
Ich werfe die Tür hinter mir zu und stehe mal wieder im Regen. Was für ein Scheißtag.
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