Das beschriebene Anforderungspaket an das betriebliche Ausbildungspersonal zeigt ein gefragtes und erwünschtes Kompetenzprofil, das ohne eine berufspädagogische Professionalisierung nicht zu realisieren ist. Soll es gelingen, alle Jugendlichen, wie vom BMBF gefordert, zu einer erfolgreichen Ausbildung zu führen, müssen die beteiligten Bildungsakteure mehr in ihre eigene Qualifizierung investieren. Hierbei muss zwischen den hauptberuflichen Ausbildern und den ausbildenden Fachkräften deutlich differenziert werden, da sich ihre Möglichkeiten der Professionalisierung stark voneinander unterscheiden.
Dieses Buch will hierzu einen Beitrag leisten. Es finden sich in sehr unterschiedlichen Kapiteln für alle Leser ansprechende Anregungen und pädagogische Hintergrundinformationen. Alle Autoren sind erfahrene Bildungsakteure, die aus der Praxis der Aus- und Weiterbildung kommen.
Dadurch konnte ein Buch von der Praxis für die Praxis geschaffen werden. Ich wünsche allen Lesern bei der Lektüre viele neue Erkenntnisse, die die eigene Praxis unterstützen.
Wie geht Lernen?
Was ist ein Lernprozess?
Das sagt der Duden
1. „Vorgang des Lernens
Gebrauch
Psychologie, Pädagogik
2. Prozess, bei dem jemand durch Erfahrungen, Erleben usw. Einsichten gewinnt, Zusammenhänge begreift und daraus lernt
Gebrauch
Bildungssprachlich
Beispiel
…sich in einem [langwierigen, schwierigen] Lernprozess befinden“1.
Man unterscheidet hierbei drei verschiedene Bereiche, die im Folgenden beschrieben sind:
Formales Lernen
Das formale Lernen findet als Ausbilder-Auszubildender-Beziehung innerhalb des Berufsbildungssystems statt und umfasst die Bereiche Bildung und Erziehung – z.B. Schulsystem, Rahmenlehrpläne oder Ausbildungsrahmenpläne. Formales Lernen ist weitgehend fremdbestimmt und könnte situationsbezogen zu negativen Lernerfahrungen bzw. Lernblockaden führen.
Informelles Lernen
Informelles Lernen erfolgt durch die Erfahrungen aus alltäglichen Lebenssituationen. Das Lernen in allgemeinen Lebenszusammenhängen findet außerhalb des formalen Bildungssystems statt und ist nicht geplant oder organisiert. Informelles (oder nonformales) Lernen ist unbewusstes Lernen und ein Nebeneffekt von anderen Tätigkeiten. Mehr als 70 % allen Lernens findet so statt.
Selbstgeschaffene Lernsituationen
Innerhalb des formalen Lernens gibt es die selbstgeschaffenen Lernsituationen. Also alles, was aus eigenem Antrieb, aus eigenem Interesse und hoher intrinsischer Motivation passiert. Freiwillig und nicht fremdbestimmt zu lernen, z.B. in selbst gewählten Kursen/Workshops, durch das Lesen selbst gewählter Fachliteratur oder durch die Internetrecherche (Digitale Kompetenz), fördert den eigenen Entwicklungsweg.
Lerndreieck nach C. v. Houten Bildquelle: Dietmar Hartmann
Die etwas provokante Frage sei an dieser Stelle gestattet: Wenn informelles Lernen der „Königsweg des Lernens“ ist, warum bevorzugen wir dann immer noch formales Lernen?
Wir brauchen unbedingt bundeseinheitliche Ausbildungsordnungen, um Vergleichbarkeit und Transparenz sicherzustellen. Ein möglicher Ansatz wäre informelles Lernen zu organisieren bzw. zu planen, soweit dies möglich ist.
Immer dann, wenn der Lernende, also der Auszubildende die „Hauptrolle“ im Lernprozess spielt, ist der Lernerfolg am größten. Die individuelle Förderung und Forderung von Selbstlernkompetenz, selbstgesteuertem- und entdeckendem Lernen sind als zentrale Faktoren des Lernprozesses anzusehen!
Dies erzeugt ein hohes Maß an intrinsischer Motivation.
Individuelle Lerntypen erlangen auf individuellen Lernwegen selbstständige Lösungen und Wissen!
Bildquelle: Pexels.com
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