Noah's Offenbarung. Kayla Gabriel. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Kayla Gabriel
Издательство: Bookwire
Серия: Red Lodge Bären
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783969445914
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Artikel rettet. Und hier ist der Rest von uns, der einfach untätig herumsitzt.“

      „Das habe ich nicht gesagt“, keifte Noah.

      „Du sagst nicht viel im Moment. Ich höre mehr von Luke als von dir und er hat im Krieg gekämpft. Wortwörtlich.“

      „Wir müssen alle unseren Weg gehen“, sagte Noah.

      „Ja. Dein Leben ist äußerst erfolgreich, schnelllebig und meins ist langweilig und bedeutungslos. Das habe ich verstanden.“

      Noah schaute herüber und merkte, dass sein Bruder wieder einmal in derselben Haltung saß wie er. Verschränkte Arme, zusammengepresster Kiefer und nach vorne starrend, als wenn er Löcher in die Sitze vor ihnen brennen würde.

      „Noah!“, rief seine Mutter. Noah sackte vor Erleichterung in seinem Sitz zusammen. Er wollte nicht wirklich mit Finn streiten und jetzt wo er angefangen hatte, wusste er nicht, wie er es enden sollte. Sollte er sich dafür entschuldigen, wie er sein Leben lebte und die Red Lodge hinter sich gelassen zu haben? Es schien verrückt.

      „Die Pflicht ruft”, sagte Noah und erhob sich und schob sich an Finn vorbei zum Gang. Sein Vater war nach vorne gegangen, um mit Gavin zu sprechen, also ließ sich Noah in den leeren Sitz neben seiner Mutter fallen.

      „Ma’am“, antwortete Noah. Seine Mutter warf ihm ein sanftes Lächeln zu und legte ihre zarte Hand über seine. Sie berührte ihn immer, wenn er zu Hause war, als wenn sie unsicher war, ob er echt war oder nicht.

      „Okay, hör zu. Über diese Kennlernparty, wo wir hinfliegen“, sagte Ma und warf ihm einen suchenden Blick zu.

      „Oh, ja. Die tolle Stadt St. Louis. Wie man es nimmt“, sagte Noah und unterstrich seine Worte mit Shakespeare.

      „Ich will, dass du dem eine Chance gibst, ja? Ich habe etwas Besonderes für dich arrangiert.“

      Noah runzelte die Stirn.

      „Und was könnte das vielleicht sein? Eine Tour zur Gateway Arch vielleicht?“

      Ma lachte und schüttelte ihren Kopf und weigerte sich, seine Worte als unfreundlich zu betrachten.

      „Nein, besser als das, ich habe dir eine Journalistin gefunden”, sagte sie.

      „Eine Journalistin.“

      „Ja, die Tochter von Alpha Krall.“

      „Ist sie das TV Wetter Mädchen oder so?“, fragte Noah argwöhnisch.

      „Nein, sie berichtet über Politik. In Washington D.C.“, antwortete seine Mutter und warf ihm einen strengen Blick zu.

      „Politik, hm?”, Noah war berührt, dass seine Mutter überhaupt an ihn gedacht hatte, wenn man bedachte, dass sie fünf andere Söhne hatte und die meisten von ihnen ab und zu nach Hause kamen.

      „Ja, sie heißt Abby und sie soll sehr schön und sehr klug sein. Deine Tante Susan kennt den Krall Clan ziemlich gut und als sie mir von Abby erzählt hat, habe ich an dich gedacht.“

      Noah hatte überhaupt kein Interesse daran, von seiner Mutter und seiner Tante Susan verkuppelt zu werden, aber er würde nicht unhöflich sein. Zumindest hätte er so vielleicht jemanden Interessantes mit, der er auf der Kennlernparty sprechen könnte.

      „Danke, Ma“, sagte er und lehnte sich hinüber, um sie zu umarmen.

      „Ich will, dass du dich an Finn hältst während der Party“, befahl sie und zeigte mit einem strengen Finger auf ihn.

      „Damit ich keine Probleme mache?“, fragte Noah. Ein Witz … größtenteils.

      Ma warf ihm einen ungemütlichen Blick zu, Sorge war in ihrem Blick zu lesen.

      „Es ist besser für euch beide, wenn ihr zusammenseid, nicht dass einer von euch das verstehen würde“, spottete sie.

      „Aha, also soll ich diesmal auf Finn aufpassen”, neckte Noah. Seine Mutter rollte ihre Augen und seufzte.

      „Tu es einfach, wenn ich dich schon einmal drum bitte.“

      „Für dich tu ich alles, Ma“, versprach Noah mit einem Kichern.

      Die Lichter gingen plötzlich oben an, die Anschnallzeichen erschienen überall in der Kabine.

      „In dem Fall kannst du meinen Koffer tragen, wenn wir zum Gepäckband kommen”, sagte sie und streichelte seine Hand. „Also los!“

      Noah widerstand dem Drang mit seinen Augen zu rollen, während er sich anschnallte und darauf wartete, dass das Flugzeug in St. Louis landete.

      4

      Charlotte Krall hielt am Parkplatz neunzig Meter von dem Steinbogen der Hilton Grand Hall entfernt an und schaute auf die Wörter St. Louis Union Station, die über dem Eingang standen. Das Anwesen der großen Berserker Party, die sie heute Abend besuchten … wenn Charlotte sich überwinden konnte hineinzugehen.

      „Du warst noch nie hier?“, fragte Abby. Charlotte befeuchtet ihre Lippen, während sie ihre schöne brünette Cousine anschaute und ihren Kopf schüttelte.

      „Noch nie“, gab Charlotte zu.

      „Es ist toll. Es wird dir gefallen“, sagte Abby selbstbewusst, während sie ihren Arm um Charlotte legte und ihre Cousine mitzog.

      „Warte, warte!”, sagte Charlotte widerstrebend. „Ich ... wie sehe ich aus, Abby?“

      Abby zog sich mit gespielter Ernsthaftigkeit zurück und inspizierte Charlotte von Kopf bis Fuß. Abby hielt ihre Finger hoch und hakte Charlottes körperliche Vorzüge ab, während sie weitergingen.

      „Lass mal sehen … 1,70 m weibliche Kurven, check. Taillenlanges aschblondes Haar, gestylt wie eine Löwenmähne … check. Sexy rotes Kleid im Fünfziger Jahre Stil, das an allen richtigen Stellen passt, ohne zu viel zu zeigen … check. Hammer schwarze Stöckelschuhe und Tasche … Doppel check. Dein Make-up sitzt perfekt, das ganze Ding hier ist doch für mich“, sagte Abby und deutete mit einer Hand, auf Charlottes Person. „Was ist los?“

      Charlotte seufzte.

      „Wir gehen gleich zu DEM Event der Herbstsaison, wo jeder einzelne Berserker wartet. Inklusive des Mannes, den dein Vater mit dir verkuppeln will“, sagte Charlotte. „Derjenige, den ich aus dem Konzept bringen soll, um sich in mich zu verlieben, sodass er dich nicht aus Versehen bei deinen Eltern outet? Und schau dich mal an! Es wird nicht einfach.“

      Abby presste ihre Lippen aufeinander und schaute an sich selbst herunter, ihre schlanken Kurven steckten in einem stylishen weißen Hosenanzug und hellen roten Stöckelschuhen. Mit zwinkernden Augen gab sie Charlotte ein förmliches Schulterzucken.

      „Ich kann nichts dafür, dass ich so schön bin“, neckte Abby. „Und mit der Persönlichkeit, die dazu passt …“

      Sie hängte sich bei Charlotte ein und zog sie wieder in Richtung Eingang.

      „Na ja, all die Männer hier werden ziemlich enttäuscht sein, wenn du nicht mit einem von ihnen nach Hause gehst. Wenn sie wüssten, dass du vom anderen Ufer bist, wären sie so traurig“, sagte Charlotte zu Abby. Abby lachte und drückte Charlottes Arm.

      „Nicht so traurig, wie meine Eltern es wären, das versichere ich dir“, Abbys Ausdruck war ernüchternd. „Danke, dass du das für mich machst, Charlotte. Ich bin noch nicht dazu bereit, meinen Eltern zu sagen, dass ich nur an Frauen interessiert bin. Ich glaube, das würde meine Oma umbringen.“

      „Ich glaube, du solltest ihr ein wenig mehr vertrauen, Abs”, sagte Charlotte und drückte Abbys Arm zurück.

      „Vielleicht. In jeder Hinsicht wissen sie nichts und ich bezweifle, dass jetzt die richtige Zeit ist, es ihnen zu sagen. Meine Mutter hat vor, mich mit irgendeinem Typen zu verkuppeln …“

      Abbys Stimme verlor sich, als sie in die Union Station traten.

      „Wow