Dein, Sein, Mein. Lilly Grünberg. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Lilly Grünberg
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783960000099
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zum Arzt muss, meine Freundinnen treffen will? Muss ich jedes Mal um Erlaubnis betteln?«

      »Falls ich von der Notwendigkeit überzeugt bin und du artig warst, werde ich dir die Erlaubnis dazu erteilen. Dinge für deinen persönlichen Gebrauch fallen nicht darunter und werden wir gemeinsam einkaufen. Es liegt ganz bei dir, wie viel Zugeständnisse ich dir machen werde.«

      Sophie lachte bitter. »Ah, Sie wollen mit mir einkaufen gehen? Auch wenn es sich um so Frauenkram wie Tampons handelt?«

      »Natürlich«, erwiderte er ungerührt.

      Verdammt, dieser Mann war mit allen Wassern gewaschen. Er wusste genau, auf was er sich bei diesem Geschäft einlassen würde, und sie?

      Vermutlich könnte sie mit ihm den Kick erleben, den sie bislang nicht gefunden hatte. Sonst würde sie seine beherrschte Art nicht so sehr erregen. Das bedeutete aber auch, er würde es merken, wenn sie nur so tat, als ob sie unterwürfig wäre. Es war durchaus möglich, dass er sie weiter bringen würde als jeder vor ihm. Das war kein Spiel, das war viel mehr. Dieser Gedanke war beängstigend und zugleich so verdammt erotisch. Ihr Körper hatte eindeutig etwas dagegen, dass sie ihren Verstand einschaltete. Ihre masochistische Veranlagung jaulte laut auf vor Begeisterung und Erregung, dass er sie züchtigen, einsperren, oder sonst etwas tun würde, um sein Ziel zu erreichen und sie nach seinen Vorstellungen zu formen.

      Oh ja, sie war maso, auch wenn er ihr das nicht abkaufte. Ihr Problem war ein anderes. Sie war weder devot noch leichtsinnig genug, diesen Vertrag zu akzeptieren.

      »Es ist ganz allein deine Entscheidung, Sophie. Allerdings warne ich dich, versuche niemals, mich hinters Licht zu führen. Wenn du unterschreibst, werde ich mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln dafür sorgen, dass du deine Verpflichtungen erfüllst. Ich kenne keine Gnade.«

      Sophie runzelte die Stirn. »Wollen Sie mir drohen?« Er musste doch wissen, dass er keine rechtliche Grundlage hatte, ihre Schuld einzufordern, falls sie ihm weglief. Wollte er dann einen Bluthund auf sie ansetzen und sie ins seinen Gewahrsam zurückschleppen lassen?

      »Nein«, er lachte leise. »Ich habe es nicht nötig, dir zu drohen. Das ist auch nicht mein Stil. Ich möchte dich nur vor einem Fehler bewahren. Die Sache verhält sich folgendermaßen: wenn du deinen Vertrag nicht erfüllst, wirst du in dieser Stadt und im weiten, sehr weiten Umkreis keinen Dom mehr finden, der bereit ist, sich mit dir einzulassen. Ein Hoch auf Buschtrommeln und Internet.«

      Sehr komisch. Sophie blickte in ihre eigenen glasigen und erschreckt aufgerissenen Augen. Wie erlebnisfreudig war sie? Wie viel Risiko war sie bereit einzugehen? Der Fremde wäre imstande, ihren Ruf zu ruinieren und sie konnte es ihm nicht einmal verdenken. Es wäre eine Art Ehrenschuld, den Vertrag zu erfüllen, wenn sie ihre Unterschrift darunter setzte. Sophies Puls jagte. Um einen klaren Gedanken fassen zu können, musste sie sich dringend beruhigen. Aber wie?

      »Und Sie? Was ist mit Ihnen?«, fragte sie herausfordernd. Es war vollkommener Schwachsinn, diese Unterhaltung fortzusetzen. Es ging nur noch darum, ihre Neugierde zu stillen. Sie wollte wissen, wie weit er sich vorbereitet hatte, wie raffiniert er war. Unterschreiben würde sie niemals. Das stand völlig außer Frage. »Was ist denn mit Ihren Pflichten? Sie haben natürlich keine.«

      »Warum nicht? Öffne die Tür und sieh nach.«

      Sophies Schuhe klackten bei jedem Schritt auf dem Fußboden. Sie öffnete die Tür. Der Mann, der sie an einem in der Stadt vereinbarten Treffpunkt abgeholt und mit verbundenen Augen hierher gebracht hatte, stand wartend davor und überreichte ihr mit ausdrucksloser Miene ein zweites Kuvert.

      Alles war also durchdacht und geplant. Sollte sie sich darüber ärgern? Eigentlich sprach auch dies nur für die Dominanz des Fremden. Er überließ eben nichts dem Zufall, war für jede Entwicklung ihres Gesprächs gewappnet.

      Kapitel 3 image

      Sophies Ungeduld war viel zu groß, um Vorsicht walten zu lassen. Hastig riss sie die Lasche auf und entnahm das Dokument. Sie war gespannt, was er sich noch ausgedacht hatte, um frei über sie zu verfügen.

       Die Pflichten des Herrn

      1. Ich nehme Sophie Lovato als Liebessklavin in meine Obhut.

      2. Ich trage die Verantwortung für ihr körperliches, geistiges und emotionales Wohlbefinden.

      3. Ich werde meine Sklavin ausbilden, zu perfektem Gehorsam erziehen und bei Bedarf den Umständen entsprechend bestrafen. Ebenso werde ich sie belohnen, wenn sie es verdient.

      4. Nur ich alleine kann jederzeit den Vertrag zwischen mir und meiner Sklavin auflösen, wenn ich dies für sinnvoll erachte.

      5. Ich bin mir der aus diesem Vertrag resultierenden Verantwortung bewusst und versichere, dass Sophie Lovato niemals ein Schaden entstehen wird, weder physisch noch psychisch.

      Sophie starrte auf die Zeilen, las sie noch einmal. Ihr innerer Aufruhr und ihre Wut nahmen mit jeder Zeile ab. Stattdessen empfand sie eine tiefe Ruhe. Es war ihm also nicht egal, wie sie sich in ihrer Rolle fühlte. Er würde für ihre mentale und körperliche Gesundheit Sorge tragen. Gehörte dazu nicht auch, dass ihr Körper Befriedigung verlangte, was wiederum ihrer Psyche gut tat?

      Genau das war es, was sie gesucht hatte, diese absolute, von Verantwortungsbewusstsein getragene Dominanz. Das nahm ihrem Protest und ihrer Unsicherheit den Wind aus den Segeln. Hier hatte sie es mit jemandem zu tun, der sie nicht entkommen ließ. Mit jemandem, der mental noch viel stärker war als sie. Laurin musste das gewusst haben, sonst hätte er den Kontakt nicht hergestellt.

      »Das ist unfair. Sie können den Vertrag jederzeit beenden, ich aber nicht«, insistierte Sophie schwach.

      »Es könnte sein, dass du in gewissen Situationen durchdrehst und unsere Beziehung voreilig beenden willst«, entgegnete er sanft, als wäre ihm etwas daran gelegen, dass sie dem Vertrag zustimmte. »Allerdings würde ich es mir selbst ersparen, eine unwillige Sklavin gegen ihren Willen zu behalten. Ich weiß ebenso wie du, dass ich rein rechtlich betrachtet keinen Anspruch auf dich erheben kann. Die Gesetze dieses Landes garantieren dir deine persönliche Freiheit, ausgenommen ist natürlich alles, was du mir per Vollmacht übereignest. Und noch etwas: Solltest du mich unerlaubt verlassen, werde ich dich nicht wieder als meine Sklavin aufnehmen und auch überall verkünden, dass du unzuverlässig bist, das sollte dir klar sein.«

      Das war in Sophies Augen das geringste Problem. Wenn sie sich entscheiden würde, davon zu laufen, würde sie wohl kaum zu ihm zurückkehren wollen, das verstand sich doch wohl von selbst. Allerdings – sie war soweit gegangen, hatte so lange nach Dominus Unbekannt gesucht, jeden für ihre Suche eingespannt, der ihr dafür nützlich erschien. Wenn sie jetzt aufgab, war alles umsonst gewesen und sie würde nie erfahren, ob sich der Versuch gelohnt hätte. Wie sollte sie den anderen gegenübertreten und ihnen erklären, dass ihre Mühen umsonst gewesen waren? Er war bereit, sie aus dieser Vereinbarung zu entlassen, wenn sie absolut nicht zusammen passten. Das war doch immerhin eine gewisse Option für sie, wenn auch nur eine kleine.

      »Verdammt, ich wollte einfach nur die Sub eines wahrhaft dominanten Herrn sein und eine Zeitlang ein aufregendes Spiel …« Sophie schluckte. Panik erfasste sie. »Sie hatten die Möglichkeit, mich die ganze Zeit über zu beobachten, mich zu begutachten. Werde ich Sie sehen, bevor ich unterschreibe?«

      »Nein. Dieses Risiko muss es dir wert sein. Falls du nicht unterschreibst, werde ich für dich auf ewig ein Unbekannter bleiben. Dieses Gespräch und warum aus unserer Verbindung nichts geworden ist, würde im Gegenzug hundertprozentig unter uns bleiben.«

      Ein letztes Aufbäumen, eine letzte Frage, die Sophies mentale Kräfte strapazierte. »Und – wie sieht es mit Sicherheit aus, mit einem Safeword?«, stieß sie hervor. Das war das Mindeste, was er ihr zugestehen musste. An die Sicherheitsregeln hielten sich alle Spieler.

      Er lachte leise. »Es wird kein Safeword geben. Du hast es nicht verstanden, Sophie. Wenn du meine Sklavin bist,