Showtime – eine perfekte Sklavin
Lilly Grünberg
Dein
– erotischer Roman –
Kapitel 1
Sophie saß an dem langen Tisch mit der schwarz glänzenden Platte und den blank polierten Chromfüßen und versuchte ihre Nervosität in den Griff zu bekommen. Sie wollte einen ruhigen und gefassten Eindruck vermitteln, devot und zur Unterwerfung bereit, weder verängstigt noch hochmütig, sondern ganz so, wie man sich eine Sub wünschte. Ungern gestand sie sich ein, dass ihr das Treffen mit dem derzeit geheimnisvollsten und begehrtesten Dom der Stadt Herzklopfen bereitete.
Sie hatte keine Ahnung, wie Laurin, der Top ihrer besten Freundin Nadine, diesen Termin für sie arrangiert hatte. Nadine musste sich für sie wie eine Löwin eingesetzt haben, damit Laurin seine Beziehungen spielen ließ und sie war beiden auf jeden Fall zu ewigem Dank verpflichtet. Nun lag es ganz alleine an ihr, ob sie punkten konnte und ihr Ziel verwirklichen.
Das Zimmer war spartanisch, aber geschmackvoll eingerichtet. Sechs Stühle mit hohen Lehnen, wie sie häufig in modernen Esszimmern zu finden sind. Eine Zeitlang bequem, aber nicht geeignet, darauf zu lümmeln und mehr als ein paar Stunden zu verbringen.
An den Wänden hingen drei große Gemälde, dem Stil nach zu urteilen, vom selben Künstler gefertigt. Moderne Stillleben, die Farben frisch und lebensfroh, auf denen ungewöhnliche Accessoires mit viel Liebe im Detail arrangiert waren. Jedes Motiv konzentrierte sich auf die Abstufungen einer vorherrschenden Hauptfarbe: orange, grün, violett. Die beiden anderen Farben wiederholten sich als Akzentfarbe da und dort und lenkten den Blick des Betrachters.
Sophie sah sich weiter um, darum bemüht, ihren Kopf möglichst wenig zu bewegen. An der Stirnwand war ein riesiger Spiegel angebracht, der ihr beim Eintreten ihr Spiegelbild entgegen geworfen hatte und gut Zweidrittel der gesamten Wandfläche einnahm. Über dem Spiegel hing ein Raffrollo aus leichtem Stoff, mit dem man diesen jederzeit verbergen konnte. Auf jeden Fall gab der Spiegel dem eigentlich recht kleinen Raum mehr Tiefe. Die Frage war nur, konnte man sich beim Essen wohlfühlen, wenn man das Gefühl hatte, im Spiegel beobachtet zu werden – und zwar nicht nur direkt, sondern vielleicht auch von der anderen Seite?
Sophie war sich nicht sicher, aber sie befürchtete, dass dieser Spiegel in Wirklichkeit ein einseitiges Fenster war und sie schon die ganze Zeit über der kritischen Betrachtung des Fremden ausgesetzt war. Allmählich hielt sie es nicht mehr aus stillzusitzen. In ihren Beinen kribbelte es vor Anspannung. Nur in dem Bewusstsein, dass dies für ihre nähere Zukunft ein ernorm wichtiger Augenblick war und sie diesen nicht aufs Spiel setzen durfte, gelang es ihr, sich zu bändigen. Falls sie tatsächlich beobachtet wurde, war es eine Geduldsprobe, die auch etwas über ihre Qualitäten als Sub aussagte. Dazu gehörte bestimmt auch der große Umschlag, der mitten auf dem Tisch lag. Ohne Aufschrift, nur schlichtes Weiß. Darauf ein blauer Kugelschreiber, der nach Nobelmarke aussah. Sie widerstand der Versuchung, ihre Hand auszustrecken und die Gegenstände anzufassen.
Sie