Sie fröstelte.
Würde er sie verlassen?
Ein solcher Gedanke war so unerträglich, dass sie ihn sofort verdrängte.
Sie musste mit jemandem reden, sie konnte jetzt unmöglich allein sein, sie war kurz davor, durchzuknallen.
Wann und wo hatte er diese Person kennengelernt?
Vielleicht durfte man ihr keinen Vorwurf machen, sondern ihm. Er hatte sie mit seinem Geld, seiner Großzügigkeit eingewickelt, und charmant konnte er auch sein, wenn er es wollte.
Ihr Sohn und ihre Tochter wohnten in der Stadt.
Gut, Fabian würde in der Schule sein, aber Ricky, ihre Schwiegertochter war daheim, und ihre Tochter Stella auch.
Sie besuchte sie kaum, wenn sie in der Stadt war, und jetzt, mit diesem Problem, sollte sie zu ihnen gehen?
Das ging nicht!
Welche Blamage war das denn?
Während sie zu ihrem Auto lief, begann Rosmarie zu schluchzen, dabei störte es sie nicht, dass ihre Wimperntusche verlief, sich einen Weg durch das Make-up bahnte.
Heinz betrog sie!
Seit wann ging das?
Es war warm, doch sie fröstelte. Als sie mitbekam, dass so manch mitleidiger Blick sie traf, riss sie sich zusammen, war aber doch froh, endlich bei ihrem Auto zu sein, stieg ein, und dann blieb sie erst einmal bewegungsunfähig sitzen.
Sie bekam das Bild von Heinz und dieser jungen Frau einfach nicht aus dem Kopf.
Natürlich war es nicht selten, dass ältere Männer sich urplötzlich für junge Frauen interessierten, aus ihrer Ehe ausbrachen, alles hinter sich ließen, um den sogenannten »zweiten Frühling« zu genießen.
Klar, das taten Männer, aber doch nicht ihr Heinz!
Wie dumm und überheblich sie doch gewesen war, und wie sicher sie sich gefühlt hatte. Schon wollte sie wieder anfangen zu weinen, als gegen ihre Fensterscheibe geklopft wurde.
Vor ihrem Auto stand ein junger Mann, sie öffnete das Fenster, er beugte sich höflich zu ihr herunter und erkundigte sich: »Fahren Sie weg? Wenn ja, dann würde ich gern Ihren Parkplatz übernehmen, ich kurve seit einer gefühlten Stunde hier herum. Durch dieses Chaos in der Stadtmitte ist alles durcheinander geraten.
Sie versprach, ihm den Parkplatz zu überlassen und setzte das auch sofort in die Tat um. Sie änderte an nichts etwas, auch wenn sie hier den ganzen Tag und die ganze Nacht verbringen würde.
Der junge Mann hatte von Chaos gesprochen. Er hätte das Wort bestimmt nicht so leichtfertig in den Mund genommen, wenn er wüsste, was Chaos im wahrsten Sinne bedeutete.
Bei ihr herrschte Chaos, über sie war ein Tsunami hereingebrochen.
Sie hatte sich noch niemals zuvor in ihrem Leben so leer, so ausgebrannt, so verloren gefühlt.
Ja, sie musste mit jemandem reden, der verständnisvoll war, mitfühlend und vor allem verschwiegen, und da fiel ihr nur eine einzige Person ein … Inge Auerbach, die Schwiegermutter ihrer Kinder.
Inge, zu der würde sie jetzt fahren. Sie waren zwar grundverschieden, aber sie wollte schließlich auch nicht mit Inge Auerbach als die »Pretty Sisters« auftreten, sondern sie brauchte eine Zuhörerin.
Sie fuhr ungeduldig die Umleitung zurück, doch als sie auf der Autobahn war, da gab sie Gas, viel Gas …
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