Doch noch anstrengender würde es werden, wenn sie ihm nachher alles reinbringen musste. Das bedeutete wieder Überstunden für sie.
Bei dem Gedanken lächelte sie, denn eigentlich mochte sie ihren Chef Pierre. Meistens war er gerecht, verteilte die Aufträge gleichmäßig. Und wenn einem mal ein Fehler unterlief, gab er demjenigen die Chance, ihn auszubügeln. Das hörte sich doch gerecht an, oder?
Dass aber Jane im Grunde für seine gute Laune verantwortlich war, dass sie dafür vorher Hochleistungen vollbracht hatte, das wusste keiner.
Oder vielleicht doch? Wie lange konnte man ein Verhältnis mit dem Chef verbergen? Obwohl – ein Verhältnis war es nicht wirklich. Eher eine Abmachung, ein Kompromiss. Den sie gut entlohnt bekam.
Aber was machte es aus ihr?
Eine Sekretärin, die ihren Chef vögelte. Mehr nicht. Denn privat hatten sie keinerlei Verbindungen. Was auch gut war. Ihn auch noch zu Hause bei Laune halten zu müssen – da konnte sie sich tatsächlich Einfacheres vorstellen.
Jetzt sollte sie ihn nicht länger warten lassen. Sie schaltete den Kaffeevollautomaten ein. Dieser Duft, der durch ihr Büro zog, ließ sie immer ein wenig schnüffeln. Hmmm. So herrlich. Während die Maschine mit Krach den Kaffee bereitete, druckte sie die Unterlagen erneut aus und legte sie fein säuberlich zusammen in eine Mappe, wie es sich gehörte.
Sie nahm ihre Brille ab. Zwar sah sie nun ihre Welt minimal verschwommen, aber meist störte sie die Brille bei dem Vorhaben, auf das sie sich freute. Dann öffnete sie ihren Zopf und schüttelte ihre Mähne ein wenig, in der Hoffnung, etwas verrucht zu erscheinen. Das funktionierte zumindest bei ihm hervorragend.
Wenn sie so eintrat, wusste er genau, warum sie es tat, und seine Laune hob sich augenblicklich. Das sah man an seinem breiten Grinsen. Doch das Spielchen ging weiter. Ein paarmal hatte sie die Brille aufbehalten und nur die Haare gelöst, ein anderes Mal hatte sie vorher den BH ausgezogen, sodass ihre dunkleren Vorhöfe durch die dünne helle Bluse schimmerten. Ja, sie hatte sich so einiges einfallen lassen, um ihn immer wieder zu überraschen. Dieses Mal hatte sie das Höschen unter ihrem Rock weggelassen und ein dunkelrotes Strumpfband angelegt – das war der Hammer und sie wollte unbedingt wissen, wie er darauf reagierte …
Na, sie würde es gleich erfahren.
Die Akten unter dem Arm, war sie mit wiegenden Hüften auf dem Weg zu seinem Büro. Kurz vor der Tür drehte sie noch einmal um, trat an ihren Schreibtisch, stellte die Telefonanlage auf »nicht stören« und verriegelte die Bürotür. Immer unschön, wenn die Sekretärin unter dem Schreibtisch des Chefs erwischt wurde. Grinsend lief sie zu seinem Büro, öffnete die Tür mit dem Ellenbogen, schob ihren knackigen Po, der sich so schön unter dem Rock abzeichnete, durch den Spalt und balancierte die Tasse zum Chefschreibtisch.
Sein verkniffener Gesichtsausdruck war tatsächlich wie weggewischt, als er sie so durch die Tür kommen sah. Es war einfach herrlich, welche Wirkung sie auf ihn hatte. Ja, natürlich legte sie es darauf an, doch welcher Frau schmeichelte es nicht, wenn sie so angestarrt wurde. Hach.
Sie genoss diesen Blick für eine Sekunde, dann versuchte sie, die Papiere so geschäftsmäßig wie möglich auf dem Tisch zu drapieren, und richtete die Tasse akkurat an der Unterlage aus. Sie zog es extra in die Länge, richtete penibel die Stifte und Blätter nach der Linie aus. Dabei drehte sie sich stets so, dass Pierré entweder ihre Brüste sehen konnte, sie ihn mit der Hüfte streifte oder ihre Knie gegen seine Schenkel drückten. Ja, sie wusste, was sie wollte und worum es ihr ging.
Vorrangig um ihre sexuelle Befriedigung. Dann darum, die Laune ihres Chefs zu heben. Und zu guter Letzt, sich Ansehen unter den Kollegen schaffen. Vielleicht nicht die originellste Art, sich beliebt zu machen, aber eine durchaus bequeme und ihr sehr entgegenkommende.
Außerdem – Pierre war kein alter Tattergreis, sondern stand in der Blüte seiner Manneskraft. Nicht in der ersten aufgeregten, testosterongefüllten, alles Bumsenden, sondern in der, wo man als Mann seinen Platz im Leben gefunden hat. Mehr oder weniger. Pierre allerdings mehr. Er wusste, wer er war, was er konnte und wie viel er wert war.
Diese Chefsache ließ er wirklich nur selten raushängen, meistens war er für sie sehr gut händelbar – wenn er seinen Kopf zwischen ihren Beinen hatte.
Endlich wurde es ihm zu viel. Er packte sie am Handgelenk, zog sie kräftig zu sich über den Tisch und sehr nah an sein Gesicht. »Jane, du hast dir verdammt viel Zeit gelassen!«
»Uuuh, Sie legen doch Wert auf heißen Kaffee.« Sie unterlegte den Satz so sinnlich, dass er die Luft kräftig durch die Nase zog. Leicht schüttelte sie den Kopf so, dass ihre mittelblonden langen Haare sacht hin und her schwangen, ihr ins Gesicht und über die Schultern fielen wie ein dichter Vorhang. Mit seiner freien Hand schnappte er sich eine Strähne, wickelte sie sich um die Hand und zog Jane noch näher.
Sie lag – auf die Ellenbogen gestützt – förmlich über dem Tisch.
Ihre Nasen berührten sich. Sie spürte seinen warmen Atem, wie er über ihre Haut strich. Allein das war schon sehr intim. Als er den Kopf ein wenig drehte, trafen sich ihre Lippen. Sie kannte seinen weichen Mund. Ihre Sinne und Gedanken wurden von einer Zuckerwattewolke eingenebelt.
Er küsste nicht wild drauflos, drückte nicht seine nassen Lippen auf sie. Nein. Er ließ für einen kurzen, weichen Moment seinen Mund auf ihrem liegen, als prüfte er ihre Willigkeit, ihre Sehnsucht nach ihm. Dann ließ er die Lippen federleicht über ihre streichen. So sinnlich, so sanft, sodass sie nicht anders konnte, als leise zu stöhnen.
Er nahm ihre weichen vollen Lippen zwischen seine, spielte mit ihnen, küsste sie, leckte sie, drang aber nicht in ihre Mundhöhle ein. Dafür ließ er sich sehr viel Zeit. Er vögelte nie gleich drauflos. Vielmehr umwarb er sie zunächst immer mit Sanftheit, mit Sinnlichkeit. Er weckte in ihr ein Feuer, das er lange schürte. Manchmal flehte sie ihn regelrecht an, sie hart und schnell zu bumsen, aber – wenn sie ihn anbettelte, ließ er sich noch mehr Zeit.
Seine Hand hielt noch ihre Haare fest, die andere hatte ihr Handgelenk losgelassen, strich sanft über ihren Hals, fuhr ihre hochsensiblen Nervenbahnen entlang. In der Zwischenzeit liebkoste er weiter sachte ihren Mund, zupfte zärtlich an ihm. Sie konnte die Feuchtigkeit, die zwischen ihren Schamlippen herauslief, auf ihren Schenkeln fühlen. Es machte sie jedes Mal fertig, wie sanft er sie berührte und sie dadurch fast zu ihrem ersten Orgasmus brachte. Ihr Atem flatterte gegen seine Haut, die so männlich roch, mit einer Spur Kaffee auf seinen Lippen.
Abrupt entließ er sie aus seinen Händen. Rollte im Stuhl nach hinten. Jane vermisste sofort seine berauschende Aura. Sie stützte sich hoch, wollte um den Tisch eilen, sich auf ihn setzen und ihn so weit bringen, dass er seinen geilen, festen, harten Schwanz in sie rammte. Sie gierte danach, brauchte es so dringend, dass es ihr egal war, dass sie dadurch sexgierig erschien.
Doch er war schneller. Er stand auf, richtete seinen Schritt und Jane, die das gesehen hatte, zitterte wohlig. Vor Verlangen.
Er kam schnell selbst um den Tisch herum, umfasste ihre Taille, packte mit der anderen Hand fest in ihre Haare, beugte ihren Oberkörper nach hinten und ihr Becken fest an seins. Sie keuchte auf, so sinnlich fühlte sich dieser Überfall an. Wie würde er reagieren, wenn er die nackte Wahrheit unter ihrem Rock entdeckte? Sie schmunzelte bei diesem Gedanken und rieb sich auffordernd am harten Teil in seiner Hose. Sie musste sich an seinen Oberarmen festhalten, um nicht den Halt und den Verstand zu verlieren. Denn das war noch so eine Nebenwirkung von ihm. Sie dachte nicht mehr nach, wenn er ihre Brustnippel in den Mund nahm, an ihnen saugte, sie so sehr umspielte, dass er bei jeder Berührung einen Stromstoß durch ihren Körper sandte.
Und wieder legte er seine Lippen auf ihre. Sanft, sacht, einnehmend. Sie konnte nur zittrig nach Atem schnappen und genießen.
Nach ein paar Augenblicken wanderte sein Mund ihre Kinnlinie entlang, über den Kiefer bis zu ihrem Ohrläppchen. Dort setzte er dieses unglaublich erregende Spiel fort. Nur mit der Sanftheit seiner Lippen lotete er jede ihrer empfindsamen Stellen