Überfall der Bären. Kayla Gabriel. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Kayla Gabriel
Издательство: Bookwire
Серия: Alpha Wächter
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783969695197
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Hexenmeister, der ihm den Tipp gegeben hatte, falsch gelegen. Es gab ein sicheres Haus, ja. Es gab sogar ein Schlupfloch.

      Aber als Aeric sich seinen Weg hineingekämpft hatte, und eine große Menge an magischer Kraft verschwendet hatte, nicht zu erwähnen ein paar lang versprochene Gefallen eingelöst hatte, gab es nichts weiter außer einem Zimmer mit blitzendem Gold und Schätzen. Als Drache hatte ihn der vergoldete Raum begeistert, und er wollte sich tief in die kühle Sicherheit vergraben, aber Aeric war nicht erfreut.

      Genauso wie der Hexenmeister, der mitten in der Nacht von einem wütenden Drachen geweckt worden war, der seine Edinburger Wohnung füllte. Der Drachen hatte sich jetzt seit zwei Tagen breitgemacht und Aeric kleine Einblicke in seine fieberhafte Suche nach ihr gegeben. Aeric wusste, er musste Fortschritte machen, und zwar schnell, damit er sich nicht ganz dem Drachen hingab.

      Es wäre so einfach, den Drachen um die Welt reisen zu lassen, um nach seiner Partnerin zu suchen …

      Das Problem war das Finden. Wenn der Drache sie mit reinem Glück fand, dann war Aeric sich nicht sicher, was passieren würde. Er glaubte nicht, dass der Drache ihr schaden würde, aber Aeric konnte den Drachen nicht seine Partnerin markieren und beanspruchen lassen. Er würde ihr Todesurteil unterschreiben, genauso wie sein eigenes unterschrieben worden war, sobald er und der Drachen eins wurden.

      Gejagt wegen ihrer magischen Fähigkeiten, nicht zu erwähnen, den riesigen Ozean an Schätzen, die sie versteckten, waren Drachen auf eine Art wertvoll, die Aeric eine Gänsehaut bekommen ließ.

      Der erste Drachen außer ihm selbst, auf den er ein Auge geworfen hatte, war ihm auf einem Markt in Persien begegnet. Der Idiot war bereits erwischt worden und wurde sorgfältig ausgeschlachtet, Blut und Schuppen und Zähne wurden aus seinem Körper geholt und zum Verkauf gegeben. Sie hatten den Kopf aufgehoben, vielleicht um eine Art Trophäe für den König zu präparieren. Aeric hatte in die Augen des anderen Drachen geschaut und sich die ganze Zeit gefragt, ob das Biest überhaupt tot war oder lebendig seziert wurde.

      Er hatte so … lebendig ausgesehen.

      Mit einem Schaudern zog Aeric seine Hosen hoch und begann sich anzuziehen. Das konnte nicht so weiter gehen, dass der Drache kam und ging, wie es ihm gefiel. Die Tatsache, dass er noch nicht entdeckt worden war und gejagt wurde, war erstaunlich. Es könnte von der Tatsache erklärt werden, dass er jede Nacht in einer anderen Stadt aufwachte, der Drache war wenigstens klug.

      Naja … der Drache war vielleicht noch schlauer als Aeric, um ehrlich zu sein.

      Sie waren einer im Ganzen, aber der Drache hatte eine Art kühle und berechnete Rücksichtslosigkeit, eine hartnäckige Beharrlichkeit, seine Ziele ohne Rücksicht auf seine Sicherheit oder das Leben von anderen zu erreichen.

      So sehr er auch den Traum feierte, in denen sie ihm erschien, war es nicht mehr ausreichend. Den Drachen jagen zu lassen war nicht ausreichend, nicht annähernd.

      Er brauchte eine besondere Art von Fähigkeiten, die nur in einem echten Orakel gefunden werden konnten und zufällig kannte er eins. Gabriel, einer seiner Guardians hatte ein Orakel als Partnerin genommen. Obwohl Aeric sich keine Illusionen machte, dass die Guardians nach seiner langen Abwesenheit und seinem wirkungsvollen Abbruch seines Vertrags mit Mere Marie erfreut wären ihn zu sehen, blieb ihm keine andere Wahl.

      Er musste auf Knien zur Voodoo Königin zurückkehren, wenn das hieß, dass er eine Chance hatte, sie zu finden. Er würde alles tun, nur um …

      Was? Sicherzugehen, dass sie in Sicherheit war? Sie in irgendeinem sicheren Haus von ihm verschanzen? Sie einsperren wie einen wunderschönen, seltenen Vogel?

      Er musste nicht lange überlegen. Er musste sie zuerst finden und dann würde sich alles finden. Aeric war jetzt schon mehr als Tausend Jahre lebendig und bis jetzt hatte er gelernt, das Schicksal zu akzeptieren.

      Widerstand war vergeblich, wie das Sprichwort sagte.

      Er glitt aus dem Raum und ging aufs Dach, bereit sich zu verhüllen und loszufliegen. Er konnte nur hoffen, dass sein Drache dabei die Führung übernahm und ihn über den Ozean nach New Orleans trug.

      Zum ersten Mal nach unzähligen Jahrhunderten würde Aeric Drekkon um Hilfe bitten.

      Während er über Louisiana absank, war Aeric überrascht, seinen Bären aufsteigen zu fühlen. Der Drache hatte Aeric mehr Bewusstsein verliehen, als man normalerweise während des ganzen Flugs hatte. Als er hungrig und müde in die Nähe von New Orleans kam, war der Drache zurückgewichen, um den Bären an die Oberfläche kommen zu lassen, wenn auch nur kurz. Anders als der Drache, der als nahtloser Teil von Aeric funktionierte, war der Bär eine erworbene Form, das Ergebnis einer einjährigen Studie unter einem afrikanischen Magier, der sich auf Formenwandlung spezialisiert hatte.

      Wissend, dass seine Drachenhälfte eine unmissverständliche Aura an Macht und Magie ausstieß, hatte Aeric lange Zeit nach einer guten Tarnung gesucht, um neugierige Zauberer in Schach zu halten. Alle Kith waren sich auf einigen Ebenen der Macht von anderen bewusst, das war die Natur der paranormalen Gemeinschaft. Sich als Bär verwandeln zu können, war Beweis genug für die meisten, dass Aeric nur ein sehr mächtiger Bärverwandler war und es hatte ihm bei einigen heftigen Meinungsverschiedenheiten geholfen, wo der Drache nicht ausbrechen und sie beschützen konnte.

      In letzter Zeit hatte Aeric seinen Bären nie länger als für einen guten Lauf herausgelassen und erst recht nicht für eine Jagd. Der Bär kam ab und zu, neugierig auf ihre Partnerin, er war eifrig dabei, sich in Flüsse zu stürzen und Fische zu fangen und all die sorglosen Dinge zu tun, die ein Bär liebte.

      Aeric versuchte den Bär zu besänftigen, ihn wissen zu lassen, dass er schon bald unter seinesgleichen wäre. Die Guardians waren hauptsächlich Bärenverwandler und schon bald würde es eine schnelle Wanderung in das Cajun-Gebiet geben, wo die Bären herumtollen und brüllen konnten. Aeric behütete seinen Bär, ein harter Kampf der Magie, der sich tief in seiner Persönlichkeit festgesetzt hatte. Der Bär beschützte ihn davor, entdeckt und gejagt zu werden und er bat nicht um viel als Gegenleistung. Im Vergleich zum Drachen war der Bär praktisch sanft.

      Das hieß, dass der Bär ihn auch schon in Schwierigkeiten gebracht hatte. Als er die Stadtlichter von New Orleans sah, erinnerte er sich an seine Rekrutierung für die Alpha Guardians. Er hatte versucht ein Mädchen aus dem Dorf davor zu retten, vergewaltigt und vermutlich auch getötet zu werden und sie hatte sich gegen ihn gewandt, als sie seinen Bären gesehen hatte. Die Dorfbewohner waren mit Mistgabeln, Fackeln und dem ganzen Drum und Dran gekommen.

      Dann war Mere Marie aufgetaucht und hatte ihm angeboten, sein Leben zu retten und Aeric war in keiner Situation gewesen, um das abzulehnen. Der Zeitsprung in die Moderne war ein recht großer Schock gewesen, aber nicht allzu verstörend. Der Drache konnte durch die Zeit reisen, auch wenn es eine große Menge an Macht dazu brauchte; Aeric nutzte es nur für dringende Situationen. An dem Punkt, wo Mere Marie ihn rekrutiert hatte, hatte Aeric geglaubt, dass mit der Zeit reisen nur noch mehr Menschen bedeutete, mehr Möglichkeiten, dass seine wahre Natur entdeckt wurde. Er hatte sich bewusst dazu entschieden, niemals über sein natürliches Leben hinauszugehen.

      Die Pläne hatte sich geändert und das recht schnell. Aeric steigerte seinen Tarnzauber, um sich völlig unsichtbar zu machen, und sauste über die Stadt. Der Superdome blendete ihn, die goldenen und grünen Lichter schienen hoch nach oben.

      Nicht alle neuen Technologien waren schrecklich, das wusste er. Immerhin war er ein fanatischer Saints Footballfan und schaute jedes Spiel auf einem riesigen Fernseher mit einer sorglosen Freude, die er seit seiner Kindheit nicht mehr gespürt hatte.

      Er flog am St. Louis Friedhof #1 vorbei und versuchte nicht hinzuschauen. Seine letzte Erinnerung an den Ort war nicht so schön, der Moment, als er seine Partnerin hilflos auf dem kalten Boden liegen sehen hatte, bewusstlos und Gefangene von Pere Mals Launen. Er hatte sie sofort erkannt und dann war da ihr Duft gewesen ...

      Der Honig-Salbei-Duft war unverkennbar. Er kannte ihn aus seinen Träumen und ab und zu dachte er sogar, er fühlte ihn beim