Hexe.
Sie hörte das Murmeln und wusste es würde nicht das Letzte sein. Ihre Anwesenheit hier könnte die Dinge noch schlimmer machen. Wenn sie nur die Fähigkeit hätte, zu verschwinden und eine andere Person mit zu nehmen, so wie ihre Mutter … aber Allise war noch unerfahren in dem Handwerk und ihre Mutter hatte viel von ihrer Lernerei abgeblockt.
Sie warf einen letzten Blick auf den Mann, der in dem niedergerissenen Haus lag, sah, dass er sie mit solchen strahlend blauen Augen ansah, dass es fast unerträglich war, zu widerstehen. Er schaute sie an, er sah wirklich bis ganz tief in sie und es brauchte alle Kraft in ihr, um sich umzudrehen.
Allise wischte eine Träne von ihrer Wange und schloss ihre Augen und flüchtete zu ihrem besonderen Platz, ein kleines Gehölz mit Bäumen in der Nähe einer Stadt an der Nordküste von Eire. Hier zumindest würde niemand ihre Magie infrage stellen. Zwischen den Faeries und den Druis die dort in blinder Wut umherliefen, würde niemand Allise für nicht zugehörig halten.
Hier würde sie ihr neues Heim bauen, ihr neues Leben.
Alleine.
1
In seinen Träumen war Aeric wieder in der Höhle. Rationell gesehen wusste er, dass das nur ein Ort war, wo er vor langer Zeit ein paar Nächte verbracht hatte, ein enger dunkler Ort mit einem beheizten Pool, der aus einer heißen Quelle kam, die irgendwo tief in der Erde lag. Seine logischen Gedanken wussten, dass er seit hundert Jahren nicht mehr an diesem Ort gewesen war, nicht seit seinem letzten Besuch in der Türkei. Damals war er noch Teil des Byzantinischen Reichs gewesen, nicht so wie der radikale Nährboden, den Aeric heute in den Nachrichten sah.
Dennoch kannte sein Herz diesen Ort besser, als er sein eigenes Gesicht im Spiegel kannte. Er kam häufig in seinen Träumen hierher, denn hier traf er immer sie.
Helle, nannte er sie in seinem Kopf, was göttliche Frau hieß. Das Nächste zu einer Göttin, die auf der Erde lief, seit den glorreichen Tagen der strahlenden Freyja und Saga. Er kannte ihren Namen nicht, wusste nicht, wo sie herkam oder ob sie überhaupt außerhalb seines Kopfes existierte.
Alles, was er wusste, war, dass sie ihm gehörte.
Aeric ging über den feuchten Höhlenboden, ein Schauern sickerte durch seine nackten Füße. Wenn er hierherkam, war er immer nackt, so wie am Tag seiner Geburt. Er bewegte sich schnell zum dampfenden Wasser, glitt vor Zufriedenheit seufzend in die willkommene Hitze. Das Wasser reichte ihm fast bis zur Brust und er tauchte unter, um die Wärme auszunutzen und um ein wenig Spannung, die ihn während seiner wachen Stunden anspannte, loszuwerden.
Als er wieder an die Oberfläche kam, stand und Wasser von seinem Gesicht spülte, spürte er sie. Ein Knurren entwich seiner Kehle, während er sich umdrehte und sie direkt am Eingang der Höhle stehen sah, sie sah aus wie eine inkarnierte Sünde und Erlösung in einem hellhäutigen Paket. Helle stand mit einer Hand an der Hüfte da und beobachtete ihn mit großem Interesse. Ihr glattes Haar fiel ihr bis zu ihren Knien, wandte sich um ihren Körper und ihre haselnussbraunen Augen blitzten mit etwas wie Herausforderung. Sie war außergewöhnlich klein, all diese göttliche Macht gebündelt in 1,50m, ihre Figur so schmal, dass sie schon fast männlich aussah.
Aber dann waren da ihre spitzen, kecken Brüste. Die feine Kurve ihrer Hüften. Der plumpe Bogen ihrer Lippen, weite, moosige, braun-grüne Augen. Die Art wie ihre Zunge herausschnellte, um ihre Lippen zu befeuchten, während sie auf ihn zukam, ihr Körper schwang auf eine Art, die ihn schmerzlich hart werden ließ.
Helle war eine Frau durch und durch.
Es wurde keine Wörter zwischen ihnen gesprochen. Aeric hatte schon lange entdeckt, dass sie in diesen Träumen nicht mit Worten kommunizieren konnten, dass jegliche Versuche bei ihm in altnordisch oder bei ihr in altgriechisch endeten. Er versuchte es nicht mehr, sondern akzeptierte es als Regel ihrer Verabredungen.
Sie kletterte ins Wasser, ihre langen Haare glitten dabei nach oben und wickelten sich zu einem ordentlichen Haufen auf ihrem Kopf zusammen. Eine weitere Regel dieses Ortes schien zu sein, dass Helles Haare niemals nass wurden. Wer war er, das infrage zu stellen, wenn er mit solch einem Geschenk bedacht wurde?
Sobald sie in seinen Armen lag, drückten sich ihre Brüste und Hüften und Lippen gegen seine. Aeric verlor sich in der Umarmung. Sie schmeckte nach purem Moschus und Honig, ihr süßer weiblicher Geruch füllte jeden seiner Atemzüge. Ihre Lippen bewegten sich gegen seine, ihre Zunge neckte seine in einem neckischen Tanz. Eine seiner Hände war tief in ihr seidenes Haar gesunken, und griff ihren Nacken, die andere fuhr von ihrer Schulter über ihre Hüfte, ehe sie wieder hochfuhr, um ihre Brüste zu berühren.
Sie keuchte, biss sich auf ihre Lippen und lies ihren Kopf zurückfallen. Er knabberte und saugte an ihrem sensiblen Fleisch, während ihre Nägel sich in seine Schultern, seine Seite und seine Hüften bohrten. Nach ein paar Momenten umkreiste eine ihrer kleinen Hände seinen Schwanz und streichelte ihn intim, nach mehr suchend.
Aeric ließ seine Hände auf ihren geformten Hintern fallen, hob sie höher und stöhnte, als sie ihn in ihren Körper führte. Sie verbanden sich perfekt, tief und rau, Helle war begeistert, als er ihren unglaublich engen Schaft füllte. Ihr Atem ging schneller, als Aeric sie einfach so fickte, mitten im Pool, die Hitze des Wassers trug nur noch zur Intensität des Momentes bei.
Für einen Moment wünschte er sich, dass er sie noch woanders nehmen konnte, im Bett vielleicht, dass er ihre Brüste drücken konnte, während sie auf ihm ritt, sich zurücklehnen und ihren Nektar schmecken konnte, während sie seinen Namen schrie und unter seinen Lippen kam. In der nächsten Sekunde verschwanden alle anderen Gedanken, während er sich in dem Gefühl mit ihr und der Hitze, die er nicht aus seinem Kopf bekam, verlor. Sie spannte sich an und schrie, klammerte sich an ihn, als sie kam, und zog ihn mit sich.
Als er kam, zitterte sein ganzer Körper von der Kraft davon, er lehnte sich nach hinten und füllte sie bis zum Rand, spritzte sein Sperma tief in ihren Körper. Sie rieb sich sanft an ihm, ihr Ausdruck zeigte Bewunderung, als ob sie alles wollte, was er hatte und noch viel mehr. So so viel mehr.
Ehe sie wegglitt, küsste Aeric sie hart und dann lehnte er seine Stirn gegen ihre und versuchte wieder zu Atem zu kommen.
Ich habe dich gesehen. Da auf dem Friedhof, ich habe dich gesehen, flüsterte er an ihre Lippen gedrükt, aber es kam in dieser alten, verloren gegangen Sprache heraus.
Sie lächelte lediglich und küsste ihn noch einmal. Ihre Zähne erwischten seine Oberlippe, sie biss so hart darauf, bis Aeric sein eigenes Blut spüren konnte. Helle berührte ihre Lippen, wo sein Blut floss, dann hielt sie ihre Fingerspitze hoch, damit Aeric es sehen konnte. Ein dunkler roter Fleck seines Bluts befand sich dort, dann verschwand es in einem Blitz von goldenem Licht.
Er warf einen Blick auf Helle, aber sie starrte ihn lediglich an, flehend. Bat ihn zu verstehen … aber was?
Nach einem Moment entzog sie sich ihm und trennte ihre Körper. Aeric hatte bereits Lust auf mehr, hart und innig, aber sie gab ihm nur einen nicht lesbaren Blick und warf ihm einen Kuss zu. Sie stieg aus dem Pool, bewegte sich mit der flüssigen Bewegung, die ihn wild machte. Die Schatten verschluckten sie im nächsten Moment und dann war sie weg.
Aeric schloss seine Augen und sank ins Wasser, er ließ sich von dem Traum hinunterziehen.
Als Aeric die Augen öffnete, fand er sich in einem bequemen Bett wieder. Für einen Moment war er orientierungslos. Das war immer so, wenn er von ihr träumte; sie füllte seine ganze Welt, jagte jeden weiteren Gedanken weg, den er besaß. Wo war er noch einmal?
Er setzte sich auf und schaute aus dem Fenster, dann seufzte er. Prag. Natürlich. Er hatte Gerüchte gehört, dass Pere Mal eines seiner sicheren Häuser hier