Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland Band 3. Martina Meier. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Martina Meier
Издательство: Bookwire
Серия: Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland
Жанр произведения: Книги для детей: прочее
Год издания: 0
isbn: 9783960743217
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gehören außerdem ein Pferd, eine Katze und zwei Kaninchen.

      *

      Das Christkind backt Plätzchen

      Es war kurz vor Weihnachten. Mama und Lilli standen in der Küche und backten Weihnachtsplätzchen. Selbst gebackene Plätzchen gehörten Weihnachten einfach dazu, fand Lilli. Mama bestäubte die Arbeitsplatte mit Mehl, rollte den Teig aus und Lilli legte die ausgestochenen Sterne vorsichtig auf das Backblech. Draußen ging die Sonne schon unter. Der Himmel leuchtete heute tiefrot.

      „Mama, guck mal aus dem Fenster“, rief Lilli aufgeregt. „Der Himmel brennt!“

      „Tatsächlich!“, antwortete Mama. „Das Christkind backt Plätzchen.“

      „Quatsch! Das Christkind gibt es doch gar nicht“, sagte Lilli. Das musste Mama doch wissen.

      „Wie kommst du denn darauf?“, fragte Mama verwundert. „Natürlich gibt es das Christkind!“, erklärt sie. „Es wohnt weit weg von hier, hoch oben in den Wolken.“

      „Ich bin doch kein Baby mehr“, dachte Lilli. Schließlich war sie schon fünf. Aber sie sagte nichts. Sie wollte Mama nicht den Spaß verderben. Bestimmt machte sie nur Spaß.

      Mitten in der Nacht hört Lilli ein Geräusch.

      „Aufwachen!“, flüsterte jemand.

      Lilli schlug die Augen auf. „Das gibt es doch gar nicht, dachte sie.“ Da stand ein Weihnachtsengel vor ihrem Bett und lächelte sie freundlich an.

      „Komm mit mir! Ich zeig dir was“, sagte der Weihnachtsengel und reichte ihr die Hand. Hastig zog sich Lilli einen Pullover über und schlüpfte in ihre Pantoffeln.

      In der Nacht hatte es geschneit. Draußen türmte sich der Schnee über einen Meter hoch. Vor der Tür stand ein großer roter Schlitten. Der Weihnachtsengel half ihr beim Einsteigen, reichte ihr eine kuschelige Wolldecke und setzte sich neben sie. Und dann ging’s los.

      Angeführt von einem Rentier hob der Schlitten sanft vom Boden ab. Leicht glitt er durch die glitzernde, verschneite Landschaft. Vor einem großen roten Tor hielten sie an. Über ihnen funkelten die Sterne am Himmel.

      „Das ist unser Weihnachtsdorf“, erklärte der Weihnachtsengel.

      Lilli schaute sich neugierig um. Überall standen kleine Holzhütten. Auf einem Schild stand das Wort Wichtelwerkstatt. Lilli lugte durch die Fensterscheiben. Auf dem Tisch lagen Holzräder, Holzlatten, Schrauben und Holzspäne. Einige Wichtel hämmerten eine Holzeisenbahn zusammen, andere hobelten an einem Schaukelpferd.

      Doch es gab noch mehr zu sehen. Einige Weihnachtsmänner füllten Mandarinen, Schokolade und Pfeffernüsse in die Nikolausstiefel. Auf einmal erklangen Musik und Gesang.

      „Das ist unser Himmelschor“, erklärte der Weihnachtsengel. „Sie proben Weihnachtslieder.“

      Plötzlich klingelte ein Glöckchen. Neben ihnen hielt ein Weihnachtsschlitten. Zwei Weihnachtsengel stiegen aus und schleppten einen großen Sack.

      „Das ist die Weihnachtspost der Kinder“, sagte der Weihnachtsengel. „In der Poststelle werden die Briefe sortiert und in die verschiedenen Spielzeugabteilungen gebracht. Du siehst, wir haben viel zu tun.“

      Staunend sah Lilli den Weihnachtsmännern zu, als in der Spielzeugabteilung ein Geschenk nach dem anderen in einen großen Sack verschwand.

      „Komm mit! Du wolltest doch die Backstube sehen.“ Der Weihnachtsengel nahm Lilli an die Hand. Zusammen gingen sie zu einer Holzhütte, die aussah wie ein großer Backofen.

      In der Küche roch es nach Gewürzen und Aromastoffen. Blech für Blech schoben die fleißigen Weihnachtsengel in den Backofen. Dann wurden die gebackenen Plätzchen in Dosen und Kisten verteilt. Danach hievten sie die Kisten auf einen großen Schlitten.

      Und jetzt sah Lilli es: Der Rauch, der aus dem Kamin der Backstube aufstieg, färbte den Himmel rot.

      „Hier, probier mal!“ Ein Weihnachtsengel reichte ihr einen Zimtstern.

      „Danke!“, sagte Lilli und schob sich hungrig das Plätzchen in den Mund. „Schmeckt prima.“

      „Oh, es wird schon hell“, sagte der Weihnachtsengel. „Komm, ich bringe dich nach Hause.“

      In ihrem Bett wischte sich Lilli noch mal gründlich die Augen ... und sie sah gerade noch, wie der Weihnachtsengel in mit seinem Weihnachtsschlitten in den Himmel stieg. Am nächsten Morgen rieb sich Lilli verschlafen die Augen. Hatte sie den Ausflug in das Weihnachtsdorf nur geträumt? Barfuß rannte sie zum Fenster. Es hatte tatsächlich geschneit. Doch was war das? Auf der Fensterbank lagen ein Säckchen mit Zimtsternen und ein Brief mit ihrem Namen darauf.

      Liebe Lilli,

      ich muss weiter. Das nächste Kind, das nicht ans Christkind glaubt, wartet auf mich.

      Liebe Grüße

      Dein Weihnachtsengel

      Manuela Wolfermann lebt mit ihrem Mann, zwei Kinder, Katze, Kaninchen und Hund in Dortmund. Sie hat Veröffentlichungen in zwei Anthologien und in pädagogischen Fachzeitschriften.

      *

      Der Kobold und der Weihnachtsmann

      Leise fällt der Schnee zum Grund.

      Am Nordpol ist es bitterkalt

      und pfeifend gibt der Winter kund:

      „Dies ist mein Land, hier werd’ ich alt.“

      Und zwischen all dem weißen Schnee,

      kann man es sehen – irgendwann:

      Ein Haus, gleich neben einem See,

      hier wohnt der gute Weihnachtsmann.

      Doch was ist das? Wer klopft da laut?

      Ein Kobold steht im Schnee und friert.

      Sein breiter Hut wirkt leicht zerkaut,

      grün sind die Schuh‘ – das Hemd kariert.

      „He, Weihnachtsmann, lass mich hinein!

      ´nen freien Job möcht‘ ich gern kriegen.

      Ein Spielzeugtester will ich sein,

      ´ne lange Strecke musst’ ich fliegen!

      Aus Irland komm’ ich angereist,

      bin talentiert – der beste Wicht!

      Mein roter Bart ist ganz vereist,

      nun komm, erfrieren will ich nicht!“

      Die Tür schwingt auf – der Kobold lacht.

      „Hey Mikey – jetzt ist es genug!“

      Das hätt’ der Wicht sich nicht gedacht:

      der Weihnachtsmann im Schlafanzug.

      „Aha, du kennst schon meinen Namen,

      dann weißt du auch die Profession!“

      „Dein Narrentum sprengt jeden Rahmen“,

      spricht da der Mann mit leichtem Hohn.

      „Ach Quatsch, sei gut – ich krieg’ das hin!“

      „Ich hab’ genügend Spielzeugtester.“

      „Keksprobierer, ist das drin?“

      „Oh nein, das macht schon meine Schwester.“

      „Glöckchenhalter? Tannenfäller?“

      „Nein und nein, die hab’ ich schon.“

      „Schlittenputzer, Briefzusteller?“

      „Letzteres,