Harry Voß
Ben & Lasse
Mit Räubern auf der Flucht
Ein Weihnachtskrimi
Impressum
© 2019 Bibellesebund Verlag, Marienheide
© 2020 der E-Book-Ausgabe
Bibellesebund Verlag, Marienheide
Alle Rechte vorbehalten
https://shop.bibellesebund.de/
Autor: Harry Voß
Titelbild und Illustrationen: Georg Design, Münster
Covergestaltung: Luba Siemens
ISBN 978-3-95568-383-2
Hinweise des Verlags
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Inhalt
7. Dezember
8. Dezember
9. Dezember
10. Dezember
11. Dezember
12. Dezember
13. Dezember
14. Dezember
15. Dezember
16. Dezember
17. Dezember
18. Dezember
19. Dezember
20. Dezember
21. Dezember
22. Dezember
23. Dezember
24. Dezember
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1. Dezember
Oh Mann! Hätte ich vorher geahnt, welche Folgen ein harmloser Besuch in unserer Bank für Lasse und mich würde haben können, wäre ich niemals hingegangen!
Der Dezember ist bisher für mich schon stressig genug gewesen. Hausaufgaben, Lernen für Klassenarbeiten, Proben fürs Krippenspiel und verschiedene Weihnachtsfeiern haben dazu geführt, dass ich bis heute noch keine Weihnachtsgeschenke für meine Familie besorgt habe. Weder für Mama und Papa noch für meinen sechsjährigen Bruder Lasse. Ein Blick in meinen Geldbeutel gestern Abend hat mir gezeigt, dass ich obendrein auch nicht mehr viel Bargeld habe. Also hat Mama mir heute mein Sparbuch in die Hand gedrückt und erlaubt, etwas Geld von der Bank abzuheben, damit ich ein paar Geschenke kaufen kann. Kaum hat Lasse das mitbekommen, hat er so lange auf Mama eingeredet, bis sie ihm ebenfalls sein Sparbuch gegeben hat. Mir hat sie dabei eingeschärft darauf zu achten, dass er nicht zu viel Geld abhebt. Immerhin bin ich der ältere Bruder. Ich, Benjamin Baumann, bin bereits 11 Jahre alt und besuche die fünfte Klasse, während Lasse noch ins erste Schuljahr geht. Klar, dass er da jemanden an seiner Seite braucht, der ihm in Geldgeschäften hilft.
So kommt es also, dass ich am späten Nachmittag zusammen mit Lasse die Bank betrete.
Die Bank in unserem Stadtviertel ist recht klein. Es gibt nur eine Bankangestellte, die sich um die Leute kümmert. Ein Mann und eine Frau warten bereits am Schalter. Wir stellen uns brav hinten an.
In einer Ecke des Raumes steht ein geschmückter Tannenbaum aus Plastik. Viele kleine Zettel hängen daran. Eine Mutter mit einem kleinen Jungen, der sicher noch nicht zur Schule geht, ist gerade dabei, an einem Tisch neben dem Tannenbaum einen Zettel auszufüllen. Ein verkleideter Weihnachtsmann mit einem großen Sack in der Hand steht neben ihnen und erklärt: „Und am Samstag losen wir dann aus all den kleinen Zetteln zehn aus und erfüllen die Wünsche darauf.“
„Eine gute Idee“, lobt die Mutter, während sie weiter den Zettel beschriftet.
Na so was, denke ich. Die Bank erfüllt Wünsche! Ich sollte mir wünschen, dass die zwei Erwachsenen vorne am Schalter sich beeilen, damit ich nachher so schnell wie möglich ins Kaufhaus komme und vor allem, dass ich möglichst schnell für alle ein Geschenk finde. Heute Abend kommt Clone Wars im Fernsehen, das darf ich auf keinen Fall verpassen. Aber ob die Bank auch solche Wünsche erfüllt?
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2. Dezember
Der Weihnachtsmann wuschelt mit seiner freien Hand über die Haare des Jungen. „Na, und du, Junge? Freust du dich auch?“
Der Junge zieht seinen Kopf zurück und schiebt die große Hand von sich weg. „Nein“, sagt er frech. „Den Weihnachtsmann gibt es nicht. Du bist nur verkleidet!“
„Nanu“, entfährt es dem überrascht.
Die Mutter zieht einen Schmollmund, sieht dabei aber nicht wirklich streng aus: „Nun sei mal nicht so frech, Luis-Anatol. Bedank dich lieber bei dem guten, alten Weihnachtsmann.“
„Nein“, kommt es von dem Jungen, der soeben mit Luis-Anatol angesprochen wurde, und er verschränkt trotzig seine Arme. Luis-Anatol? Na gut. Ich nehme mir vor, mich an diesen Namen zu erinnern, wenn ich das nächste Mal mit meinem eigenen Vornamen unzufrieden bin …
Der Weihnachtsmann greift mit einer Hand tief in den großen Sack und holt ein Stofftier heraus. Das hält er dem Jungen vors Gesicht: „Möchtest du das haben?“
„Nein!“
„Na, na, na. Wer nicht lieb ist, bekommt keine Geschenke vom Weihnachtsmann.“
„Du spielst das nur!“, beharrt Luis-Anatol.
„Nein, nein.“ Der Weihnachtsmann schüttelt mit großen Bewegungen den Kopf. „Für dich sieht es aus wie ein Spiel. Tief im Herzen bin und bleibe ich der Weihnachtsmann.“
Darauf sagt der Junge nichts mehr. Der Weihnachtsmann nutzt die Gelegenheit, dass der Junge stumm da steht, steckt das Stofftier zurück in den Sack und kommt auf Lasse und mich zu: „Na, ihr beiden? Habt ihr schon bei unserer schönen Geschenke-Aktion mitgemacht?“
„Nein“, antwortet Lasse artig. „Bekomme ich auch so ein Stofftier geschenkt?“
Der Weihnachtsmann zerstrubbelt nun auch Lasses Haare. Ich gehe automatisch